Glasfaser per Klebestreifen: So kommt schnelles Internet in jeden Raum

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Noch ist Glasfaser im Haus oder der Wohnung für viele eine Wunschvorstellung. Doch die Technik ist schon weiter: Glasfaser in jedem Raum soll möglich sein – ganz einfach verlegt per Glasfaser mit Klebestreifen.
Glasfaser-Leerrohre
Glasfaser-LeerrohreBildquelle: Alexander Fox | PlaNet Fox / Pixabay

Möglich machen soll das eine Entwicklung von Huawei. Schon im vergangenen Jahr zeigte der chinesische Hersteller auf der Anga Com in Köln ein Glasfaserkabel, dass sich mit einer Art Pistole verlegen lassen sollte. Jetzt war man einen Schritt weiter und das Glasfaserkabel kommt von einer Art Kleberolle, vergleichbar mit einem Paket-Klebeband oder einer Tesa-Filmrolle. Auf diesem Weg soll das Verlegen einer Glasfaserleitung in den eigenen Räumen, aber auch im Treppenhaus viel einfacher werden. Die Idee von Huawei: Fiber to the Room (FTTR). Damit sollen bis zu 10 Gbit/s per Glasfaser in jedem einzelnen Zimmer einer Wohnung verfügbar sein.

Glasfaser per Klebeband

Huawei richtet sich mit dieser Entwicklung aber nicht direkt an Privatkunden, sondern an Netzbetreiber. Die Idee dahinter: Die Netzbetreiber sollen die Technik nutzen können, um einerseits die Glasfaserleitungen vom Keller bis in die Wohnungen zu verlegen. Aber auch die Installation eines hochwertigen (Huawei-)Netzwerks in den eigenen vier Wänden sei denkbar, wenngleich Provider in Deutschland davor oft zurückschrecken. Auch die politische Ablehnung der chinesischen Huawei-Technik könnte einer der Gründe sein, weswegen die deutschen Glasfaser-Anbieter hier noch zurückhaltend sein könnten. Gleichwohl gilt: Mit dem reinen Glasfaserkabel lässt sich wohl kaum Schindluder treiben. In Ländern wie Portugal und Frankreich werden die selbstklebenden Glasfaserleitungen nach Huawei-Angaben bereits eingesetzt. In Deutschland sei man immerhin in Gesprächen.

Glasfaser per Klebeband: Huawei zeigt neues Verlegesystem
Glasfaser per Klebeband: Huawei zeigt neues Verlegesystem

Das Klebeband könne man dann beispielsweise entlang von Fußleisten kleben. Das reine Kabel sei am Ende kaum sichtbar und könne sogar um Ecken verlegt werden. Für die Unterverteilung in die Räume hält Huawei einen passiven optischen Splitter bereit. Von ihm sollst du das Kabel dann in andere Räume und zu anderen Glasfaser-Endgeräten weiterführen können. Damit ließe sich auch ein Smart Home-System aufbauen, denkt man bei Huawei. Während im Klebeband für die eigene Wohnung jeweils nur eine Glasfaser auf dem Klebeband ist, hat man für die Verlegung im Treppenhaus mehrere Fasern auf den Streifen gebracht. Ein Problem stellt sich dennoch: Weil es sich um eine Kabelverlegung handelt, unterliegt das flexible Glasfaserkabel der deutschen Brandschutzverordnung.

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