Einen teuren Glasfaserausbau allein stemmen? Das traut sich hierzulande keiner der großen Telekommunikationskonzerne zu. Selbst die Deutsche Telekom hat sich dafür einen Investor ins Boot geholt, den IFM Global Infrastructure Fund. Gemeinsam gründeten Telekom und IFM die GlasfaserPlus GmbH, um schnelles Internet in Deutschland voranzubringen.
Telefónica Deutschland hatte bereits 2020 die Allianz als Partner für den Glasfaserausbau präsentiert. Jetzt zieht endlich auch Vodafone nach. Um schnelle Internetleitungen über Glasfaser bis in die heimischen vier Wände zu bringen (FTTH), schmiedet Vodafone eine Allianz mit dem Telekommunikationsunternehmen Altice. Das Ziel: der Bau von 7 Millionen neuen Glasfaseranschlüssen.
Vodafone realisiert Millionen neuer FTTH-Anschlüsse
Über eine neue Glasfasergesellschaft namens FibreCo wollen Vodafone und Altice in den kommenden sechs Jahren für eine neue Breitband-Offensive in Deutschland sorgen. Etwa 80 Prozent der geplanten Glasfaserzugänge entstehen nach Angaben des Düsseldorfer Netzbetreibers allerdings in Regionen, in denen das Unternehmen schon heute als Provider in Erscheinung tritt. Größtenteils in Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften und entlang des vorhandenen Kabel-TV– und Kabel-Internet-Netzes.
Die restlichen 20 Prozent, also rund 1,4 Millionen Zugänge, sollen in Regionen realisiert werden, in denen es bisher noch keine Internetzugänge von Vodafone gibt. Leiten soll den Aufbau das Unternehmen Geodesia, eine Tochtergesellschaft von Altice.
Neues Glasfasernetz nicht nur für Vodafone
Ziel sei es, dass das neue Joint Venture im ersten Halbjahr 2023 seine Arbeit aufnehmen kann; vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden und Gremien. Sowohl Vodafone als auch Altice wollen jeweils bis zu 3,5 Milliarden Euro investieren, um Deutschland mit mehr FTTH-Anschlüssen zu versorgen. Nutzen möchte Vodafone die neuen Glasfaserleitungen übrigens nicht allein. Perspektivisch sei geplant, sie auch allen anderen interessierten Anbietern per Großhandelszugang zur Verfügung zu stellen.
Das Giganetz wächst weiter
Für den neuen Chef von Vodafone Deutschland, Philippe Rogge, ist das neue Projekt nicht weniger als „die größte Glasfaser-Allianz der Republik“. Man bringe noch mehr Netz aufs Land und in die Metropolen. Bereits heute ermöglicht der Netzbetreiber rund 24 Millionen Haushalten in Deutschland, auf das sogenannte Giganetz zuzugreifen – mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Downstream. Die meisten dieser Anschlüsse basieren auf Kabel-TV-Netzen, die Vodafone in der Vergangenheit von Kabel Deutschland und Unitymedia übernommen hatte.