Gerüchte um GMX & web.de: Was wird aus den Mail-Anbietern?

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GMX und web.de sind als E-Mail-Anbieter ein fester Bestandteil der deutschen Internet-Landschaft. Seit vielen Jahren gehören sie zu United Internet und sind somit Schwestern von 1&1 & Co. Doch jetzt gibt es Gerüchte um die Zukunft der Mail-Provider.
GMX FreeMail
GMX FreeMailBildquelle: inside digital / thorsten Neuhetzki

Wie das „Handelsblatt“ erfahren hat, sucht United Internet einen Käufer für die Sparte Konsumentenapplikationen. Zu dieser gehören auch GMX und web.de. Die für gewöhnlich gut informierte Zeitung bezieht sich dabei auf Finanz- und Branchenkreise. Potenzielle Käufer können demnach sowohl für einen Minderheits- als auch einen Mehrheitsanteil bieten. Bei einem Deal könnte die Sparte demnach mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden.

Das zugehörige Verkaufsprospekt für die Sparte startete demnach bereits unter dem Codenamen „Montmartre“. Finanzkreisen zufolge verschickte die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Perella Weinberg im Mai Informationspakete an potenzielle Bieter. In diesen Tagen sollen die ersten Angebote fällig sein. Bereits im Herbst könnte ein Deal unterschrieben werden, schreibt die Zeitung. Gleichzeitig heißt es, Vorentscheidungen seien noch nicht getroffen worden. Es könne sogar noch sein, dass sich United Internet gegen einen Verkauf entscheidet.

Anfragen seitens des „Handelsblatt“ ließ United Internet dem Bericht nach unbeantwortet, die Investmentbank lehnte eine Stellungnahme ab.

GMX und web.de fester Bestandteil im deutschsprachigen Internet

GMX und Web.de gehören zu den deutschen Pionieren des Internetgeschäfts. So bietet GMX seinen über 20 Millionen Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz neben kostenfreien Basisdiensten auch Premium-Mail- und Cloudservices und betreibt ein redaktionelles Portal. Web.de erreicht 17 Millionen Kunden, die sich im Kern ebenfalls um ein Mailpostfach drehen. Die beiden Anbieter waren einst unabhängig voneinander gegründet und später durch United Internet übernommen worden.

United Internet hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Firmen aufgekauft. Darunter den Webhoster Strato, den Glasfasernetzbetreiber Versatel und den Mobilfunkanbieter Drillisch. Zudem hat die ebenfalls zu United Internet gehörende 1&1 Frequenzen für ein eigenes Mobilfunknetz ersteigert. Dieses Netz muss mit seinen regulatorisch festgelegten Mindestanforderungen bis Ende 2022 in Betrieb sein. Dessen Aufbau kostet viel Geld. Geld, das ein Verkauf von GMX und web.de in die Kassen spülen könnte – wenn der Preis stimmt.

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