Abo-Modelle haben sich nach und nach in unseren Alltag eingeschlichen. Immer öfter werden Dienstleistungen nur noch als Abonnement angeboten. Im Software-Bereich ist das Modell schon seit Jahren fest verankert, doch auch bei Hardware fallen wir immer öfter in sogenannte Abo-Fallen. Mir stellt sich nun eine Frage: Gehören meine Geräte überhaupt noch mir?
Abo-Modelle in allen Bereichen
Der Software-Bereich
Software-Anbieter nutzen schon seit Jahren Abo-Modelle. Immer wieder muss für Zugang zu Vollversionen ein Abonnement abgeschlossen werden, ohne dass nur begrenzte Funktionen zur Verfügung stehen. Tatsächlich hat dieses Modell bei Software jedoch eine gewisse Existenzberechtigung. Gute Software wird stets gewartet, erhält neue Updates und Funktionen. Um diese laufenden Kosten zu decken, entscheiden sich viele Firmen dazu, von Verbrauchern kleine, kontinuierliche Summen, statt einer großen Zahlung, zu verlangen. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen.
Wer bereits eine große Summe, beispielsweise für ein Videospiel, ausgegeben hat, wird immer häufiger trotzdem zur Kasse gebeten. Manche Funktionen sind schlichtweg deaktiviert und müssen auch nach dem Kauf des Spiels noch zusätzlich erworben werden. Auch wer die Vollversion eines Filmes kauft, muss stets damit rechnen, dass dieser wieder verschwindet, sollte die Firma etwa pleitegehen, oder die Rechte am Film verlieren. Auch Software, die innerhalb eines Abos erworben wurde, verschwindet oft nach Ende des Abos wieder, obwohl für die Software extra gezahlt wurde. Dass die Welt der Software nicht sonderlich permanent ist, ist den meisten klar. Das Problem von Abo-Modellen und ihren verbraucherfeindlichen Praktiken ist jedoch längst kein reines Software-Problem mehr.
Beispiele aus dem Hardware-Bereich
Wer beispielsweise einen Drucker kauft, geht vermutlich nicht davon aus, dass dieser versucht, einem ein Abonnement zu verkaufen. Mittlerweile ist dies jedoch nicht mehr völlig abwegig. Ein Beispiel dafür ist das Instant Ink Programm von HP, das es Nutzern erlaubt eine bestimmte Anzahl von Seiten pro Monat zu drucken. Wer auf seinem Gerät mehr drucken möchte, muss mehr zahlen. Es kann zudem nur eine begrenzte Anzahl unverbrauchter Seiten angesammelt werden, bevor diese einfach verfallen, obwohl sie eigentlich gekauft sind. Im Fall von HP kann das Abo glücklicherweise umgangen werden, doch das ist nicht immer der Fall.
Vor allem im Automobilbereich sorgen neue Abonnements immer wieder für Aufregung. Kunden können nämlich ein Auto kaufen, das mit bestimmten Funktionen ausgestattet ist. Um diese jedoch freizuschalten, muss ein monatlicher Tarif bezahlt werden. Das gekaufte Auto besitzt beispielsweise technisch die Fähigkeit schneller fahren zu können, diese ist jedoch im Nachhinein durch Software blockiert. Um die verbaute Funktion freizuschalten, müssen Nutzer dann ein Abo abschließen. Endet das Abo, dann ist auch die Funktion wieder deaktiviert.
Abos finden sich überall
Mittlerweile gibt es für nahezu alles ein Abonnement. Statt einer Einmalzahlung gibt es Smartphone-Versicherungen heutzutage als Abo, wer will, kann auch sein gesamtes Handy als Abo erwerben. Auf den ersten Blick wirken diese Abo-Optionen praktisch und preiswert, doch wie unbedenklich ist das Modell? Besitzt du dein Gerät, wenn du es auch nach dem Kauf nicht vollständig nutzen kannst?
Warum sind Abo-Modelle schädlich?
Verbraucherfeindlichkeit
Das Instant Ink Programm von HP sorgte vergangenes Jahr für Kontroversen in den USA. Man beschuldigte die Firma der Verbraucherfeindlichkeit. So konnten etwa Tintenpatronen, die im Rahmen des Abos erworben wurden, nach Ablauf des Abos nicht mehr genutzt werden. Dabei handelte es sich um vollkommen normale, funktionale Patronen. Manche Nutzer berichten auch von Instanzen, in denen ihr Abo ohne ihr Wissen gekündigt wurde, beispielsweise durch einen Kreditkartenwechsel, was ihren Drucker plötzlich völlig nutzlos machte.
Insgesamt sind Abo-Modelle oft nicht verbraucherfreundlich und bergen viele Details im Kleingedruckten, die die meisten Nutzer nicht wahrnehmen, bis diese Probleme bereiten. Zahlreiche Verbraucher stehen Abo-Modellen deswegen sehr negativ gegenüber. Oft dienen diese nämlich, besonders im Hardware-Bereich, nur dazu, Kunden an das eigene Produkt zu binden. So soll erschwert werden, dass Kunden zu Drittanbietern wechseln.
Resourcenverschwendung und finanzieller Schaden
Bei vielen Abo-Modellen handelt es sich um scheinbar kleine Summen, die monatlich vom Konto abgebucht werden. Addiert man jedoch alle Abos, so handelt es sich um beachtliche Ausgaben. Viele Abos laufen außerdem über lange Zeiträume hinweg und Kunden zahlen weitaus mehr, als sie ohne Abo je für das Produkt bezahlt hätten. Zudem bindest du dich durch ein Abo an einen bestimmten Anbieter und kannst diesen oft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht wechseln. Es handelt sich also fast schon um eine Art erweiterte Ratenzahlung.
Bedenklich ist außerdem die Resourcenverschwendung vieler Abo-Modelle. Wenn beispielsweise Tintenpatronen nach Ablauf des Abos völlig nutzlos werden, landen diese schnell im Müll. Verbaut eine Firma eine Funktion in einem Auto, die der Nutzer jedoch nie per Abo freischaltet, so hätte der Einbau nie stattfinden müssen.
Das Abo wird zum „Produkt“
Häufig sind Geräte, für die es ein Abo gibt, günstiger. Das liegt daran, dass die Firma ihre Verluste durch den niedrigen Kaufpreis über das Abo wettmachen möchte. Der Fokus liegt in diesem Fall nicht mehr auf dem eigentlichen Produkt, denn es ist weniger profitabel als der zugehörige Abo-Service. Dies könnte sich in Zukunft negativ auf die Qualität der Geräte auswirken.
Unser Fazit
Die Vorteile von Abo-Modellen
Es gibt gewisse Ausnahmen, in denen Abo-Modelle Vorteile haben. Im Software-Bereich können Nutzer beispielsweise mit besseren Updates und neuen Funktionen rechnen, deren Entwicklung durch ein Abo-Modell finanziert ist. Im Bereich der Hardware sorgen Abo-Modelle oft für mehr Komfort. Wer etwa ein Gerät nur sehr selten nutzt, ist eventuell mit einem Abo besser bedient als mit einem Neukauf des Geräts. Unserer Meinung nach sollte hier jedoch stets klar sein, dass der Nutzer das Gerät nicht besitzt, sondern lediglich leiht. Wer ein Gerät zum Neupreis kauft, sollte dies auch besitzen, ohne zusätzliche Abos abzuschließen.
Zahlreiche Nachteile
Die meisten Abo-Modelle dienen weder der Verbesserung eines Produktes, noch machen sie die Nutzung eines Geräts einfacher oder bequemer. Oft sind Abos verbraucherfeindlich und dienen nur dazu, noch mehr Geld von Kunden zu holen. Wenn ein Gerät Funktionen besitzt, die ohne guten Grund deaktiviert sind, dann handelt es sich um ein verbraucherfeindliches Modell.
Wer etwas besitzt, der möchte auch die volle Kontrolle über sein Gerät haben. Genau deswegen kaufen die meisten Leute schließlich Dinge. Wenn diese jedoch nie wirklich in den Besitz des Käufers übergehen, dann ist das ein Grund für Besorgnis. Gerätst du in eine finanzielle Notlage und kannst deine Abos nicht mehr bezahlen, dann verlierst du beispielsweise dein Handy, deinen Drucker und andere Geräte, die du eigentlich gekauft hast. Abos nehmen Käufern die Sicherheit, die gewöhnlich mit dem Besitz eines Gegenstandes einhergeht.
Wie kann ich Abos vermeiden?
Du solltest dich stets vor dem Kauf eines Gerätes darüber informieren, ob ein Abo zum Service-Angebot gehört. Insgesamt solltest du dich stets fragen, ob der Einsatz eines Abo-Modells gerechtfertigt ist. Hier hilft es, sich die folgende Frage zu stellen: Trägt meine Zahlung eines monatlichen Tarifs dazu bei, das Gerät nachhaltig zu verbessern? Ist dies nicht der Fall, so handelt es sich in den meisten Fällen um eine arbiträre Einschränkung des Gerätes, deren einziger Zweck es ist, den Gewinn für die Firma zu maximieren.
Natürlich ist es nicht verwerflich, dass Firmen mit ihren Produkten Geld verdienen möchten. Geschieht dies jedoch auf Kosten der Kunden und führt zu verbraucherfeindlichen Modellen, dann müssen sich Kunden wehren. Hier hilft es, Firmen zu meiden, die solche Modelle einsetzen.
In wessen Auftrag greift WhatsApp Telegram an?
Wer nicht möchte,dass seine Infos/ Mitteilungen in Amerika landen verzichtet besser auf WhatsApp. Dieser Messenger forderte das Einverständnis der Nutzer die Nachrichten in die USA zu senden. Trau schau wem!!