Rückrufe sind für keinen Pkw-Hersteller angenehm. Sie ramponieren nicht nur das Image, sondern sind auch mit hohem Aufwand und nicht zuletzt unter Umständen auch hohen Kosten verbunden. Jetzt sorgen zwei neue Fälle für Aufsehen. Einerseits bei Elektroautos von Hyundai. Noch viel umfangreicher ist jedoch ein neuer Rückruf, der den deutschen Hersteller Opel betrifft – auch wenn in diesem Fall keine Elektroautos in die Werkstätten müssen.
Hyundai meldet Probleme beim Ioniq EV
Bei Hyundai ist von einem neuen Rückruf der rein elektrische Hyundai Ioniq EV betroffen. Laut Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (Referenznummer 011517 / Hersteller-Code 11D138) sind weltweit rund 33.000 zwischen 2016 und 2019 gebaute Fahrzeuge betroffen, fast 4.500 davon in Deutschland. Das Fehlerbild: Im Notlaufmodus ist keine oder nur eine unzureichende Rekuperation möglich, was zu unerwarteten Fahrzuständen führt. Gegenüber „Auto, Motor und Sport“ führte ein Sprecher von Hyundai Deutschland weiter aus, dass in diesem Zusammenhang fehlerhafte Beschleunigungen möglich seien. Einzelne Kunden hätten auch von einer verminderten Bremsleistung berichtet. Bekannte Vorfälle mit Sach- oder Personenschäden sind bisher nicht bekannt.
Defekte Spurstangen sorgen für Rückrufe bei Opel
Noch deutlich umfangreicher ist der neueste Rückruf, der in diesen Tagen bei Fahrern von Opel für Aufsehen sorgt. Der Hersteller aus Rüsselsheim muss mehr als 570.000 Fahrzeuge des Modells Insignia in die Werkstätten holen. Baujahr: 2007 bis 2013. Davon sind fast 113.000 Einheiten betroffen, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Der gefährliche Mangel: Unter Umständen kann es zu einem Bruch der Spurstangen kommen, wodurch die Fahrstabilität nur noch eingeschränkt gewährleistet ist.
Laut Rückrufdatenbank des KBA (Referenznummer 011476) muss an betroffenen Fahrzeugen die Spurstange an der Hinterachse auf Korrosion überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Bisher sind zehn gemeldete Vorfälle mit gebrochenem Spurlenker bekannt. In drei weiteren Fällen wurden während einer Überprüfung Risse festgestellt. Gegenüber dem Fachportal kfz-rueckrufe.de sagte ein Sprecher von Opel, dass nicht bei allen Insignia-Modellen ein Austausch der Spurstangen notwendig sei. Dann sei der Besuch in der Werkstatt nach zehn Minuten beendet.
Anders sieht es aus, wenn die Überprüfung einen abgeplatzten Korrosionsschutz bestätigt wird. Dann müssen Fahrer des Insignia mit einem Werkstattaufenthalt von rund 90 Minuten rechnen. Kunden, die einen Insignia der oben genannten Baujahre fahren, werden gebeten, sich mit einer Opel-Vertragswerkstatt in Verbindung zu setzen. Bekannten Kunden lässt Opel aber auch selbst entsprechende Infoschreiben zukommen.