Gas wird teurer: Das blüht dir ab 2025

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Für Gaskunden dürfte diese Nachricht wenig Freude verbreiten. Denn wenngleich die Nachfrage nach Gas immer weiter sinkt, sorgt das für keine Entspannung in den Gaspreisen. Vielmehr müssen sich Kunden aufgrund gleich mehrerer Faktoren auf steigende Gaspreise im kommenden Jahr einstellen.
Gas wird teurer - das blüht dir ab 2025
Gas wird teurer - das blüht dir ab 2025Bildquelle: Foto von Arthur Lambillotte auf Unsplash

Wer im Zuge der vergangenen Monate von Preiserhöhungen beim Gas hört, denkt zunächst wohl an die immer höheren CO₂-Preise. Obwohl auch diese in den kommenden Jahren das Gas zunehmend verteuern werden, sind sie in diesem aktuellen Fall nicht die Schuldigen. Vielmehr steckt eine Erhöhung der Gasnetzgebühren vieler Netzbetreiber dahinter, wie eine Verivox-Auswertung ergab. Überraschend ist dieses Szenario keinesfalls. Schon vor einiger Zeit sagten Experten voraus, dass das Gas für Kunden immer teurer wird.

Gas hunderte Euro teurer: Netzentgelte ziehen an

Wie Zeitungen der Funke-Mediengruppe, unter Berufung auf eine ihnen vorliegende Auswertung des Preisvergleichsportals Verivox, berichten, drohen hohe Mehrkosten für Gaskunden. In Deutschland gibt es insgesamt rund 700 Gasnetzbetreiber. Ähnlich wie bei unseren Stromnetzen erheben sie Netzentgelte für den Ausbau, die Wartung sowie den Rückbau von Gasnetzen. Die bisher ausgewerteten Gasnetzbetreiber sind für rund 43 Prozent aller Gas beziehenden Haushalte in Deutschland zuständig. Daten zu den verbleibenden 57 Prozent stehen somit noch aus. Die Tendenz, die sich bisher abzeichnet, ist dennoch besorgniserregend. Insbesondere in den neuen Bundesländern kündigten gleich mehrere Gasnetzbetreiber hohe Aufschläge an. Der bislang höchste beträgt dabei stolze 56 Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh), wie er für ein Einfamilienhaus in Deutschland anfallen kann, wären das bis zu 445 Euro mehr bei diesem Anbieter.

Glücklicherweise sind nicht alle Erhöhungen derart massiv. Im Durchschnitt liegt die Preiserhöhung dank der erhöhten Netzentgelte bei rund 25 Prozent, was etwa Mehrkosten von 116 Euro jährlich für 20.000 kWh entspricht. Laut Bundesnetzagentur betragen die Netzentgelte beim Gas zurzeit etwa 10 Prozent des Gaspreises. Die hohen Steigerungen in den Netzentgelten führt man auf die gesunkene Nachfrage nach Gas zurück. Vor allem in einzelnen Regionen beziehen weniger Haushalte Gas als zuvor, wodurch es zu höheren Entgelten für die verbleibenden Gaskunden kommt.

Preisanstieg könnte noch höher werden

Diese Tendenz hatten Experten bereits mahnend vorhergesagt. Laut düsteren Prognosen könnten sich die Netzentgelte für Gas in den kommenden Jahren versechzehnfachen. Schuld daran ist die Abnahme der Gaskunden. Denn während die Käufer, auf die sich die Netzentgelte gleichermaßen verteilen, sinken, fallen die Preise für den Unterhalt der Leitungen keineswegs. Dadurch müssen die Kosten von immer weniger einzelnen Haushalten gestemmt werden. Ein Nachteil insbesondere für Mieter, die ihre Heizung selten eigenständig wählen können. Auch für Geringverdiener sind das keineswegs gute Nachrichten. Bereits jetzt müssen sie häufig einen großen Anteil ihres Lohns für Energiekosten aufwenden, die weiter zu steigen drohen.

Wie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bestätigte, werden geschätzt ein Drittel bis ein Viertel der Gasbetreiber zeitnah die neuen Abschreibungsregeln anwenden. Die übrigen dürften bald darauf nachziehen. Wirkliche Chancen, den hohen Gaspreisen zu entkommen, gibt es für Kunden somit kaum. Dennoch lohnt es sich, den lokal günstigsten Gasanbieter zu wählen. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern können sich bereits heute auf bis zu 1.000 Euro pro Jahr hoch summieren. Die Bundesnetzagentur kündigte zwar an, dass „unplausible“ Erhöhungen einer Prüfung unterzogen werden. Trotzdem sollten sich Gaskunden hier keiner Illusion hingeben. Die Zeiten, in denen der Rohstoff in großen Mengen günstig bezogen werden konnte, liegen hinter uns. Wer den hohen Kosten langfristig entkommen will, sollte sich zeitnah nach geeigneten Alternativen wie einer Wärmepumpe umsehen.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Bolli

    Für Rentner und Beamte im Ruhestand besteht immer die Möglichkeit:
    Heizung aus – vom eingesparten Geld ein nettes Domizil in einer warmen Gegend suchen und in ca. 4 Monaten wieder in diese linksgrüne Demokratur einreisen.
    😇😇😎😎

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