Ampeln sollen den Verkehrsfluss regeln und Unfälle verhindern, so viel ist wohl jedem klar. Von neumodischen KI-Ampeln, die mit intelligenten Computersystemen arbeiten, erhoffen sich viele Autofahrer noch mehr Effizienz und Flexibilität. Künstliche Intelligenz soll den Verkehrsfluss optimieren, Emissionen verringern und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Doch was passiert, wenn KI die Ampeln nicht verbessert, sondern in den Augen der Autofahrer gar verschlechtert? Einen solchen Fall gibt es aktuell in Essenbach, wo eine KI-Ampel Autofahrer täglich auf die Palme bringt.
KI-Ampel verärgert Autofahrer
Die KI-Ampel in Essenbach ist mittlerweile seit drei Monaten in Betrieb. Dort soll sie den Verkehr an einer Kreuzung regulieren, an der zwei Straßen aufeinander treffen. Autofahrer beklagen, dass die neue Ampel den Verkehrsfluss nicht optimiert, sondern verzögert. Insbesondere in den beiden Nebenstraßen warte man lange auf grünes Licht, obwohl die kreuzende Straße leer ist. Manche Bürger haben sich aufgrund der neuen Ampel dazu entschieden, die Kreuzung gänzlich zu meiden. Für eine Bürgerin stellt die Ampel ein so großes Ärgernis dar, dass sie lieber einen Umweg über Schleichwege fährt, wenn es mal schnell gehen muss.
Mittlerweile ist der Unmut der Autofahrer so groß, dass sich die verantwortliche Zentralstelle Verkehrsmanagement zur KI-Ampel geäußert hat. Stephan Stroh, der Leiter des Verkehrsmanagements, versichert, dass das neue Ampelsystem so funktioniert, wie es soll. Die Aufgabe der Ampel sei es nämlich nicht, den Verkehrsfluss zu optimieren. Stattdessen stehe die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Vordergrund. Dazu gehören neben Autos auch Fußgänger, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Polizei und des Rettungsdienstes. Das Ziel sei es also nicht, Autos möglichst schnell über die Kreuzung zu führen.
Wie intelligent ist die Ampel?
Stroh bittet Autofahrer zudem um etwas Geduld. Die künstliche Intelligenz, die die Ampel steuert, brauche Zeit zum Lernen. Die Ampel habe auch bereits gelernt, wobei auch hier die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer wichtiger sei, als die Optimierung des Verkehrsfluss. So kann die Ampel beispielsweise verschiedene Arten von Fußgängern voneinander unterscheiden. Sie erkennt Kinder, Erwachsene und kann sogar Rollstuhlfahrer identifizieren.
Dank dieser intelligenten Erkennung sollen auch Leute mit Mobilitätseinschränkungen die Kreuzung sicher überqueren können. Braucht eine ältere Person beispielsweise länger, um die Straße zu überqueren, dann passt sich die Grünphase daran an. Erst, wenn die Straße komplett überquert wurde, springt die Ampel um. Das kann zu Verzögerungen führen, schützt aber auch vulnerable Verkehrsteilnehmer.
Insgesamt befindet sich die KI-Ampel noch in den frühen Stadien ihres Daseins. Die künstliche Intelligenz braucht noch mehr Zeit zum Lernen und manches ist auch rechtlich noch nicht vollständig abgeklärt. Ob Sicherheit und optimierter Verkehrsfluss sich in Zukunft vereinen lassen, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher sagen. Auch, ob sich Autofahrer und KI-Ampel anfreunden können, wird sich noch zeigen. Das Projekt soll nach einem Jahr endgültig ausgewertet werden.