Für VW ist klar: So ist das E-Auto ein Reinfall

2 Minuten
Das E-Auto sollte nicht nur dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen, sondern auch die Automobilbranche verändern. Doch es läuft schleppend. Nun ruft VW abermals um Hilfe und hat einen Schuldigen für die Stromer-Misere ausgemacht.
Elektroauto
Das E-Auto ist ein Reinfall – warum?Bildquelle: Richard Biros / Unsplash

Das E-Auto soll Benziner und Diesel ablösen. In Zukunft, so der Plan der Politik, sollen alle elektrisch fahren. Dem stimmen auch Autobauer wie VW zu und halten das E-Auto für den heiligen Gral. „Es ist wahrscheinlich eine der größten industriellen Transformationen in der Geschichte des Kapitalismus“, sagte vor nicht allzu langer Zeit Scott Keogh, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group of America. Doch es läuft nicht. Weder der Stromer, noch bei Volkswagen. Und VW hat jetzt einen Schuldigen für das E-Auto-Debakel gefunden.

VW: Deshalb ist das E-Auto ein Flop

Im Jahr 2030 sollen 15 Millionen E-Autos auf Deutschland Straßen herumfahren. Klingt plausibel, zumal es bis dahin noch fünfeinhalb Jahre hin sind. Doch die Wahrheit ist: Bislang findet man nur knapp 1,5 Millionen Stromer auf den Straßen. Diese Karte zeigt, in welchen Städten die wenigsten Menschen ein E-Auto fahren. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden nur rund 80.000 E-Autos zugelassen. Benziner und Diesel sind deutlich beliebter. Für VW ist klar: Die Politik ist schuld.

So soll der Staat das E-Auto stärker fördern und nicht darüber sprechen. Dafür setzt sich die VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo ein. Dass die Bundesregierung die Förderung von E-Autos kurzfristig abgeschafft habe, sei für sie alles andere als hilfreich. Man könne nicht nur die Autohersteller dafür verantwortlich machen, die Klimaziele zu erreichen.

Immer wieder Hilferufe

Bereits vor Kurzem forderte VW-Boss Oliver Blume in einem Interview eine „vielseitige Unterstützung“ vonseiten der Politik: „Das sind verbindliche Regelungen, das sind angemessene CO₂-Ziele, das ist Unterstützung der Ladeinfrastruktur. Und das sind auch Förderungen gerade im niedrigen Preissegment, um den Anreiz für Elektromobilität zu erhöhen.“ Das heißt: Die Regierung soll dafür sorgen, dass mehr Ladesäulen geschaffen werden. Und: Der Umweltbonus soll wieder her, damit mehr Menschen sich wieder ein E-Auto leisten können.

Ein erneuter Hilferuf des VW-Konzerns, der nun ein weiteres Mal angekündigt hat, weitere Stellen abzubauen. Einen Fehler bei sich sieht man offenbar nicht und zeigt lieber mit dem Finger auf die Politik. Doch es geht nicht nur um Förderung und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. E-Autos sind immer noch viel zu teuer und nur etwas für Reiche.

Mitreden

13 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    „Es ist wahrscheinlich eine der größten industriellen Transformationen in der Geschichte des Kapitalismus“

    Vom Kapitalismus ist das ganze entlernt, wie die Erde vom Jupiter.

    Hier wird vom Kommunismus pur gesprochen. Mit verbindlichen 5 oder 10 Jahresplänen.
    Die Parteien haben beschlossen und die Wirtschaft apportiert, zur Befehl.
    Ich persönlich sehe gar kein Unterschied zur China, DDR oder UdSSR.
    Deswegen tun sich auch die Wirtschaftskonzerne, die auf Kapitalismus ausgerichtet sind, so schwer mit Transformation. Der kapitalistischer Wettbewerb wurde ausgehebelt, die Planwirtschaft und staatliche Subventionen entscheiden jetzt, wer die Oberhand gewinnt, und deutsche Politiker unterstützen ungern eigene Wirtschaft.
    VW hat absolut Recht: Die Politik ist schuld.

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  2. Nutzerbild Gerfried Fischer

    Die Entwicklung des E-Verkehrs steckt noch in den Kinderschuhen. Nachteil ist das hohe Gewicht der Fahrzeuge (Batterie) sowie auch der „Tank“ oder Ladevorgang. Neuere Batterien, mit kurzer Ladezeit, mehr Ladepunkte und niedrigere Preise (Förderung) würden die E-Autos voranbringen. Auch induktive Ladung (während der Fahrt) wäre hilfreich.

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  3. Nutzerbild Paul Sauter

    Das ist mal wieder ein würdeloses Mimimi von VW, bei dem man nicht zu seinen eigenen Fehlern stehen will. Autos, die zu einem überzogenen Preis und mit groben Inkompetenzen in der Bedienung, die niemand will, sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Dass nun einmal mehr, der Staat (und das sind wir alle) um finanzielle Hilfe genötigt wird, schlägt dem Fass den Boden aus. Ausgerechnet Der Volkswagenkonzern, der seine Kunden bei eingebauten Mängeln bevorzugt im Regen stehen lässt, ist wohl hinlänglich bekannt. Es ist nun endlich an der Zeit, dass VW die Taktik des Selbstbelügens aufgibt und sich verantwortlich der Zukunft stellt.

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  4. Nutzerbild Jennss

    Man kann die Verachtung für das E-Auto in jedem Satz herauslesen. Alles eine Frage der Formulierung.

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  5. Nutzerbild Gutefrage

    Der Staat muss die Ladeinfrastruktur nicht fördern, sondern den Ausbau und die Bereitstellung von dafür benötigten Flächen weniger bürokratisch und langwierig machen. Letztlich lässt sich damit ja auch Geld verdienen, zumal die Anzahl an E Autos trotz aller Negativmeldungen ja weiter wächst.
    Die Kaufprämie hat die Hersteller leider eher dazu veranlasst, teure, große, leistungsstarke und prestigeträchtige Autos zu bauen als bezahlbare, alltagstaugliche.
    Auch wenn das Ende abrupt und intransparent war, seitdem wird sich mehr um bezahlbare E Autos bemüht als zuvor.
    Um den Umstieg weiter voranzutreiben könnte man auch fossile Treibstoffe höher besteuern und grünen Ladestrom verbilligten. denn auch wenn die Betriebskosten eines E Autos deutlich niedriger sind als die eines verbrenners, ist süß ökologischer Sicht nicht zu vermitteln, dass ein kWh-Äqulivalent Diesel oder Super nur einen Bruchteil des oft regenerativen Ladestroms kostet.

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  6. Nutzerbild Richard Kapp

    Zu E-Auto Flop

    Für mich alles nur Augenwischerei zu glauben mit der derzeitigen Technik das Klima retten zu wollen. Ich nenne es eine Schande, 2,5 Tonnen schwere, 80.000 Euro teure Schicki-Micki dem gutgläubigen Kunden anzudrehen, um damit von München nach Hamburg 1 Stunde länger unterwegs zu sein als mit einem 34 PS VW Käfer. F= m x a. Ein kluger deutscher Autobauer wäre gut beraten einen flotten leichten Verbrenner Volkswagen auf den Markt zu bringen. Dieser würde in der ehrlichen Umwelt Bilanz ein E-Mobil um Längen schlagen.
    Den Hebel politisch auf E umzulegen ist derzeit viel zu früh. Es ist Dilettantisch

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  7. Nutzerbild Dirk Giesa

    Mal im Ernst: Für unter 10.000 EUR gibt es, auch heute, noch einige Benziner als Neuwagen zu kaufen. Elektromotoren sind deutlich kostengünstiger als Verbrennungsmotoren auch in der Herstellung. Der Preis für einen 50 kW Akku ist weniger als 4.000 EUR.
    Wo liebe Autohersteller ist das E-Auto für unter 13.000 EUR?
    Die Option eines freien, standardisierten Wechselakkus für Laternenparker, Reisen, Nachhaltigkeit, Energiemanagement auch außerhalb des Fahrzeuges usw. ?
    Liebe Autohersteller, ihr seit bei weitem nicht unschuldig an der Misere, weder gesellschaftlich noch umwelttechnisch noch politisch. Jetzt mal 10 Jahren keine Gewinne einfahren sondern einfach ordentlich abliefern! Wenn wir als Gesellschaft endlich wieder Boden unter den Füßen haben dürft Ihr auch wieder über Gewinne nachdenken.

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  8. Nutzerbild Andy

    Hallo Zusammen, nicht die Politik soll E-Auto Schmackhaft machen, sondern die Herstellen, die wollen nur Subvestitionen von Statt haben. Weil dann kann ein E-kleinwagen um die 40k kosten. Die Margen werden dann mit 50 /60 % vom Preis an die Management gehen, und Hersteller werden immer reicher, mit Hilfe von Steuergelder. Ich habe beim Autozeitung gelesen das man für Produktion vom einen E-Auto braucht zwischen 8 – 12 Tausend Euro, wenn man bedenkt das heut zu Tage ein E-auto um die 25k. kostet ist das schon 13 – 17k Aufpreis. Wenn dann noch der Statt einschaltet, wird es beim 21-25K sein, und Normale Bürger bekommen dann kein Auto unter 30 tausend (zwar egal welcher antrieb). Also lieber Hersteller, nicht an die Margen denken wenn Ihr ein Auto herstellt. Ich bin zwar kein Autohersteller, kann ich aber nicht vorstellen wohin das ganze aufpreise fließen. Beim 1000 PKW mit aufpreis von 13k, sind es 13 Mio was hersteller bekommen, und bitte nicht sagen das die Mitarbeiter kosten so hoch sind (jeder Hersteller heute produziert alles in china), Transport kostet auch keine Millionen. Die Hersteller können Autos produzieren unter 25k, wollen aber nicht auf sehr viele gewinne verzichten.
    Und wenn wir an unsere Planet denken würden, werden wir anstatt waffen die Wälder bepflanzen.

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  9. Nutzerbild H. Müller

    immer diese peinlichen Clickbait Artikel. Deutschland hinkt wie so oft hinterher und die „Deutsche Presse“ macht den Rest. Deutschland war noch nie eine Referenz für den globalen Markt. Themen wie die Digitalisierung zeigen das gut.

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  10. Nutzerbild Atze67

    Wir sind nicht in China. Deutsche E Autos sind chinesische Produkte, die in Deutschland nur zusammengesetzt werden, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin eh dafür, dass die Subventionen komplett gestrichen werden sollten, wenn der Hersteller fossile Antriebe billiger oder überhaupt anbietet. Der Klimawandel ist ein essentielles Problem und keine Fantasie. Wenn die Hersteller nicht mitziehen, sollen die sich halt verpissen. Meine persönliche Meinung.

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  11. Nutzerbild Atze67

    Und noch was, 1987 wurde der bevorstehende Klimawandel von der Wissenschaft bekannt gegeben. VW versprach Helmut Kohl ein 3l Auto und Mercedes eine Wasserstoff Antriebsalternative. 37 Jahre später? Nix, Mercedes fing ein Prototyp an und der 3l Lupo, zum unverschämten Preis verschwand wieder. Durchschnittlicher Verbrauch damals 4,5 bis 6l, heute erheblich höher, noch schwerer, keine Weiterentwicklung, nur Weinen und Jammern. @Mercedes, wo ist eigentlich das Patent geblieben, welches ihr von einem Inder gekauft habt, die Wasseremulsion wäre schon damals der Gamechanger gewesen.

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  12. Nutzerbild Thomas

    Es ist alles nur eine Frage des Preises !
    Ein Volks E Auto welches sich die Leute mit kleinem Geldbeutel leisten können wäre ein Ansatz !

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  13. Nutzerbild Frank Jehle

    Die vorgetragenen Gründe sind schlichtweg falsch. Die Gründe liegen bei VW bei völlig überteuerten, unmodernen und auch spiessig anmutenden E-Fahrzeugen.Langsame Ladeleistung, teure Lademöglichkeiten, begründet in sozialistischer Unternehmenspolitik. 13 Gehälter bei 28 Arbeitsstunden, untermauert von einem zukunftsfernen Betriebsrat. Das sind die Gründe. (Fahre seit 8 Jahren E-Auto, 300.000km Erfahrung). Von VW bin ich nach unzähligen Reparaturen (T5, Caddy 1, Caddy 2) geheilt.

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