Führerschein-Schock: Die Preispeitsche schlägt erbarmungslos zu

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Dass die Inflation die Preise in den vergangenen Monaten ordentlich in die Höhe getrieben hat, ist kein Geheimnis. Besonders die Kosten für den Führerschein sind aber stark in die Höhe geschnellt. Eine Metropole ist besonders teuer.
Alter und neuer Führerschein in einer Hosentasche einer Jeans.
Der Führerschein in Deutschland wird immer teurer.Bildquelle: mahc / ShutterStock.com

Mit dem Auto unterwegs sein zu können, ist für viele Menschen noch immer der Inbegriff von Freiheit. Zwar belasten hohe Energiekosten das Portemonnaie, auf den fahrbaren Untersatz verzichten möchte trotzdem kaum jemand. Eine entscheidende Frage ist aber: Wie lange kann man es sich eigentlich noch leisten, ein Auto überhaupt zu fahren? Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet, dass die Preise für den Erwerb eines Führerscheins zuletzt stark gestiegen sind. Im Kalenderjahr 2023 legten die Preise demnach um 7,6 Prozent zu.

Kosten für den Führerschein steigen stärker als die Inflation insgesamt

Die Tatsache, dass der Führerschein immer teurer wird, überrascht dabei weniger als die Höhe der Preissteigerung. Denn die Verbraucherpreise insgesamt sind im selben Zeitraum „nur“ um 5,9 Prozent gestiegen, also knapp zwei Prozentpunkte weniger. Erschwerend kommt hinzu: Schon im Jahr 2022 kletterten die Kosten für den Führerschein gegenüber 2021 um 10,8 Prozent und damit so stark wie nie zuvor seit Beginn der Erhebung im Jahr 1992. Die Preise für den Führerschein können Fahrschulen selbst bestimmen. Einen Pauschalpreis gibt es nicht. Der Fahrlehrer entscheidet, wann er seinen Schüler für geeignet hält, zur Prüfung anzutreten.

Teurer ist laut Destatis aber nicht nur der Führerschein geworden. Auch die Preise für die Pkw-Versicherung sowie für die Reparatur, Inspektion, Parkgebühren und Ähnliches sind im Jahr 2023 im Schnitt um 8,3 Prozent gestiegen. Schon im vergangenen Jahr hatte es hier Preissteigerungen um 7,7 Prozent gegeben.

Aber wie teuer ist der Führerschein mittlerweile tatsächlich? Das ist regional stark unterschiedlich. Teilweise werden aber schon mal mehr als 4.000 Euro fällig. Laut einer Untersuchung von PaulCamper sind die Gesamtkosten bei 25 Fahrstunden in München mit 4.202 Euro am höchsten (Stand: Februar 2024). Auch in Leipzig (3.948 Euro) muss man vergleichsweise tief in die Tasche greifen. In Berlin (2.718 Euro), Hannover (2.792 Euro) und Dortmund (2.912 Euro) sind die Kosten hingegen vergleichsweise niedrig.

Immer mehr Menschen fallen durch Führerscheinprüfungen

Laut TÜV-Verband sind die gestiegenen Kosten unter anderem deutlich gestiegenen Personalkosten und erhöhten Kosten für Ausbildungsfahrzeuge geschuldet. Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband empfiehlt, Ausbildungsinhalte zeitnah und vollständig anzupassen und zu aktualisieren. Denn immer mehr Menschen fallen durch die theoretische und praktische Führerscheinprüfung durch. Was die Kosten auch in die Höhe treibt. Im Jahr 2023 lag die Quote der bestandenen Prüfungen in der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung bei nur noch 58 Prozent. In der praktischen Prüfung waren immerhin 70 Prozent beim ersten Mal erfolgreich. Im Vergleich zu 2014 ein Rückgang von 10 beziehungsweise 4 Prozentpunkten.

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