Während derzeit viele Autofahrer ihren Führerschein umtauschen und für den Umtausch rund 30 Euro zahlen müssen, soll sich dieses Jahr noch mehr ändern. Der normale Autoführerschein der Klasse B soll 2024 mehr Macht bekommen und aufgebohrt werden. Zudem soll es schon bald möglich sein, seinen Führerschein bei einer Kontrolle auf dem Handy vorzeigen zu können. Und auch in der Fahrschule soll es neue Regelungen geben. Nach bestandener Prüfung sollen Fahrschüler nach einer bestimmten Zeit erneut in die Fahrschule.
Führerschein: Das dürfen Autofahrer bald tun
Wer seinen Autoführerschein nach dem 1. Januar 1999 gemacht hat, darf mit der Klasse B Kraftfahrzeuge bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 Tonnen fahren. Auch wenn der Traktor mehr wiegt, darf man hier ebenfalls ans Steuer. Doch demnächst soll die 4. Führerscheinrichtlinie in Kraft treten. Und mit dieser wird die Klasse B erweitert. So sollen alle, die einen Führerschein der Klasse B haben, Fahrzeuge führen dürfen, die bis zu 4,25 Tonnen wiegen. Das eröffnet vor allem jenen neue Möglichkeiten, die Transporter oder größere Wohnmobile fahren möchten, es aber bislang nicht dürfen, da sie ein paar hundert Kilogramm zu viel wiegen.
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Zudem soll das Mindestalter für Lkw- oder Busführerscheine auf 18 Jahre herabgesetzt werden. Derzeit darf man die Klasse C für Lkw erst mit 21 Jahren machen, die Klasse D für Busse sogar erst mit 24 Jahren. Der Hintergrund für diese geplante Änderung: Der akute Mangel an Lkw-Fahrern.
Der digitale Lappen kommt und Nachsitzen in der Fahrschule
Den Führerschein nicht mehr im Portemonnaie, sondern auf dem Handy dabei zu haben, wünschen sich viele schon lange. Mit der 4. Führerscheinrichtlinie soll der digitale Führerschein endlich wahr werden. Statt bei einer Polizeikontrolle oder der Autovermietung die Plastikkarte zücken zu müssen, langt bald nur noch das Öffnen einer App auf dem Smartphone.
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Außerdem hat das neue Gesetz Auswirkungen auf Fahrschüler. Zum einen soll man künftig erst nach bestandener Theorieprüfung mit der praktischen Ausbildung beginnen dürfen. Zudem sollen alle, die den Führerschein neu gemacht haben, ein Jahr später erneut in die Fahrschule und einen verpflichtenden Refresher-Kurs absolvieren. Das soll dazu beitragen, die Unfallzahlen zu senken.
Führerschein-Änderungen: Wann ist es so weit?
Die EU arbeitet noch an der 4. Führerscheinrichtlinie. Im Februar 2024 hat das EU-Parlament bereits obligatorische Gesundheitsuntersuchungen und kürzere Umtauschfristen für Senioren mehrheitlich abgelehnt. Jetzt müssen sich noch das Parlament, die Kommission und der Ministerrat im sogenannten Trilog auf eine gemeinsame Position einigen. Erst nach der Europawahl im Juni wird die neue Führerscheinrichtlinie wieder Thema sein. Mit einem Kompromissvorschlag wird im Herbst 2024 gerechnet. „Bevor sie allerdings in Deutschland in Kraft tritt, muss sie in nationales Recht überführt werden“, sagt der ADAC.