Die Aufregung war groß, als vor wenigen Tagen bekannt wurde, das Tausende WLAN-Router über mehrere neue Sicherheitslücken angreifbar sind. Auch den hierzulande über seine FritzBox-Modelle beliebten deutschen Hersteller AVM betrafen die sogenannten FragAttacks. Traditionell gehört AVM aber zu jenen Herstellern, die schnell auf neu entdeckte Sicherheitslücken reagieren. Entsprechend rasch erschienen erste Updates für zwei im freien Handel stark nachgefragte Modelle (FritzBox 7530 und FritzBox 7590) sowie für zwei Kabel-WLAN-Router (FritzBox 6590 Cable und FritzBox 6490 Cable). Jetzt gibt es Update-Nachschub für weitere Modelle.
FritzOS 7.27 für weitere FritzBox-Router
Denn fortan können Nutzer von weiteren WLAN-Routern der FritzBox-Familie ein Update auf FritzOS 7.27 installieren. Die neueste Firmware mit Schutz gegen FragAttacks steht ab sofort zum Beispiel für das ehemalige Flaggschiff FritzBox 7490 zur Verfügung. Die Redaktion von inside digital konnte dieses Update auf einem Redaktions-Router bereits erfolgreich installieren. Weitere Modelle, für die sich der entsprechende Patch fortan downloaden lässt, sind die FritzBox 5491, die FritzBox 5490 und die FritzBox 7530 AX. Für weitere Modelle stehen die noch laufenden Beta-Tests vor einem Abschluss. Entsprechende Updates der finalen Version von FritzOS 7.27 dürften also in Kürze ebenfalls zur Verfügung stehen. AVM rät, die entsprechende Aktualisierung schnellstmöglich zu installieren, um vor etwaigen Angriffen geschützt zu sein.
Was sind FragAttacks?
Gefährlich sind FragAttacks vor allem vor einem Hintergrund: Sie gefährden unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur die WLAN-Router selbst, sondern auch alle verbundenen Endgeräte. Dabei spielt es nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) keine Rolle, welche Verschlüsselungstechnik am Router eingestellt ist. Das BSI stuft FragAttacks deswegen als potenziell geschäftsschädlich ein. Eine massive Beeinträchtigung des Regelbetriebs sei bei einem entsprechenden Angriff nicht auszuschließen.
Wichtig zu wissen ist, dass ein Ausnutzen der Sicherheitslücken nur dann möglich ist, wenn sich der Angreifer in der Nähe des ungeschützten WLAN-Netzes befindet. Unter Umständen sei es Tätern dann auch möglich, an Informationen zu gelangen, die ihnen anschließend weitere Attacken im jeweiligen Netz oder eventuell auch aus der Ferne ermöglichen, warnt das BSI weiter. Schon allein deswegen sind alle Nutzer eines WLAN-Netzwerks angehalten, schnellstmöglich zu prüfen, ob für ihre WLAN-Router ein entsprechendes Update zur Verfügung steht; auch hinsichtlich anderer Hersteller als AVM.
So installierst du die neueste AVM-Firmware
Eine Installation der neuesten FritzOS-Software für deinen FritzBox-Router ist am einfachsten direkt über die Benutzeroberfläche des Browsers möglich. Du erreichst sie, indem du bei einer aktiven WLAN-Verbindung die folgende Adresse in deinem Browser-Fenster eingibst: http://fritz.box/ .
Anschließend klickst du nach Eingabe deines Passworts im Hauptmenü links auf „System“ und wählst im aufklappenden Untermenü den Punkt „Update“ aus. Rechts unten im Browser-Fenster kannst du dann „Neues Fritz!OS suchen“ anklicken und im Folgenden den Update-Prozess starten.
Beachte hierbei, dass während des Update-Vorgangs deine WLAN- und Internetverbindung kurzzeitig unterbrochen wird. Du kannst während dieser Zeit nicht mehr im Internet surfen. Deine FritzBox stellt aber automatisch nach der Installation des neuesten Software-Patches die Internetverbindung wieder her. In der Regel dauert ein FritzBox-Update nicht länger als fünf Minuten.