Im LG-Konzern sind Notebooks nur ein Nischengeschäft, dennoch behauptet sich die Gram-Serie seit Jahren am Markt. Anfänglich versuchte der Hersteller potenzielle Interessenten vorwiegend mit einem möglichst niedrigen Gewicht zu überzeugen. Davon rückt der Hersteller bei seinen neuesten Modellen ab. Die neuen Gram-Notebooks liegen allesamt deutlich über der 1-Kilo-Marke, auf ein kleines Modell mit einem höchstens 14 Zoll großen Display wird sogar gänzlich verzichtet.
Neue KI, neuen Hardware
Dafür will LG bei der Aktualisierung seiner Notebook-Serie, die auf der Elektronikmesse CES präsentiert wird, mit künstlicher Intelligenz überzeugen. Die sogenannte Gram AI arbeitet dabei zweigleisig. Zum einen kann sie ausschließlich lokal auf dem Gerät genutzt werden. Hierzu setzt der Hersteller auf ein kleines Sprachmodell, das aus einer eigenen Entwicklung abgeleitet wurde. Zum anderen kann sich der Nutzer mit Gram Chat Clou zu den Servern von OpenAI verbinden und dort auf ChatGPT-4.o – zumindest ein Jahr lang kostenfrei – zugreifen.
Im gleichen Atemzug aktualisiert LG dazu die Hardware der Notebooks. Bei der neuesten Generation wird das Spitzenmodell nicht nur mit einem schnellen Core-Ultra-Prozessor von Intel ausgestattet, sondern darüber hinaus mit einer separaten Grafikkarte bestückt. Mit der Nvidia Geforce RTX 4050 soll auch bei fordernden Aufgaben genügend Leistung zur Verfügung stehen. Selbst das Spielen von AAA-Games soll mit den neuen Notebooks kein Problem darstellen. Bei einigen grafisch sehr fordernden Spielen dürfte der 6 GB große Grafikspeicher jedoch an Grenzen kommen. Trotz der hohen Leistungsfähigkeit, eines 17 Zoll großen Displays und eines fetten Akkus mit einer Kapazität von 90 Wh bleibt das Notebook mit 1,5 kg angenehm leicht.
Gram Pro auch als Convertible erhältlich
Das neue Convertible der Serie, Gram Pro 2-in-1 genannt, bietet hinsichtlich der Hardware-Ausstattung die gleichen Optionen wie das 17-Zoll-Modell, nur der Akku ist mit einer Kapazität von 77 Wh kleiner. Dafür lässt sich der Bildschirm nicht nur um 360° drehen. Neben einem LCD mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln ist auch die Auswahl eines OLED-Panes möglich, das eine Auflösung von 2800 x 1880 Pixeln bietet.
Mit Blick auf den Prozessor stellt jedoch das klassische Gram Pro mit einem 16-Zoll-Display die Speerspitze der Serie dar. Hier stehen auch i9-Prozessoren der Core-Ultra-Serie zur Wahl. Dafür streicht der Hersteller auf eine eigenständige GPU und vertraut stattdessen auf die im Prozessor integrierte Arc-Grafikeinheit.
Wie bei den anderen Modellen hält der Arbeitsspeicher eine Kapazität von 16 oder 32 GB bereit. Ein nachträgliches Aufrüsten ist jedoch nicht mehr möglich, der RAM ist Teil der Intel-Prozessoren. Diese Option besteht dagegen beim Datenspeicher. Von Haus aus wird eine SSD mit einer Kapazität von 512 GB, 1 oder 2 TB verbaut. Nutzer können jedoch nachträglich eine zweite SSD einbauen.
Bewährte Technik für das LG Gram Book
Das LG Gram Book ist dagegen das Sparbrötchen der Serie. Hier verbaut LG ein klassisches Full-HD-Display mit einer Diagonale von 15,6 Zoll und einem Seitenverhältnis von 16:9. Auch im Inneren spielt Aktualität eine weniger große Rolle. Der Core i5 stammt noch aus der vorangegangenen Intel-Serie. Dementsprechend sorgt eine Xe-Graphics-Einheit für die grafischen Berechnungen, die leistungstechnisch deutlich hinter der neueren Arc-GPU zurückbleibt.
LG spart auch beim Speicher. Beim Gram Book werden lediglich 8 oder 16 GB RAM eingesetzt, die zudem dem veralteten DDR4-Standard entsprechen. Dieser erreicht lediglich Übertragungsraten von 3200 MT/s, während moderner LPDDR5X-Speicher bis zu 8533 MT/s schafft. Auch der Datenspeicher ist kleiner. Die kleinste Konfiguration bietet Platz für nur 256 GB. Ferner streicht LG die schnellen Anschlüsse. Das Notebook unterstützt weder USB 3.2×2 noch Thunderbolt 4. Lediglich die HDMI-Schnittstelle entspricht wie bei den teureren Modellen dem 2.1-Standard.
Abgesehen von den technischen Abstrichen, müssen beim kleinsten Notebook der Serie vermutlich auch Einschränkungen bei der Nutzung der KI-Dienste des Herstellers hingenommen werden.