Ab Mitte November wird es in Deutschland möglich sein, einen neuen Multifunktions-Van in vollelektrischer Ausführung zu bestellen. Denn dann startet hierzulande der Ford E-Tourneo Courier als sogenannter Hochdachkombi durch. Die Produktion soll noch im laufenden Kalenderjahr starten, erste Kunden dürfen ab Anfang 2025 in dem ab 36.000 Euro erhältlichen E-Auto Platz nehmen. Sie können nicht nur einen bis zu 1.888 Liter fassenden Kofferraum nutzen, sondern auch einen Frunk mit 44 Liter zusätzlichem Stauraum unter der Motorhaube. Klappt man die Rückbank um, wächst das Ladevolumen auf bis zu 2.162 Liter.
Ford E-Tourneo Courier: SUV-Design in kompakter Form
Besonders praktisch sind, wie bei einem Van üblich, die seitlichen Schiebetüren. Sie machen es unter anderem möglich, den Nachwuchs auch in engen Parklücken ohne Mühe in den Sitzen anzuschnallen. Beim Design hat sich Ford besonders bei der Front für ein recht robustes Erscheinungsbild entschieden, das SUV-Züge annimmt. Eine hohe Dachlinie sorgt für viel Kopffreiheit im mit zwei 12-Zoll-Displays ausgestatteten Innenraum. Große Fensterflächen machen ein lichtdurchflutetes Interieur möglich. Die Mittelkonsole kann gleichermaßen größere Gegenstände bis hin zur Größe eines Laptops aufnehmen, lässt sich aber auch unterteilen und dient dann als Becherhalter und Ablage.
Ähnlich wie der Opel Combo Electric (Test) ist auch der E-Tourneo Courier mit nur 100 kW (136 PS) Leistung versehen und spart sich zugunsten eines niedrigen Preises eine große Batterie. Der Energiespeicher bietet eine Kapazität von 43,5 kWh (netto), was unter dem Strich für eine Reichweite von bis zu 288 Kilometern reichen soll. Auf der Autobahn-Langstrecke dürften eher knapp 200 Kilometer einem realistischen Wert entsprechen. Damit ist der neue Hochdachkombi eher für den familiären Stadt- oder Regionalverkehr interessant. Bei Bedarf ist auch das Ziehen von Anhängern mit dem 4,40 Meter langen Kastenwagen möglich. Allerdings maximal mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm.
Nicht gerade ein Lademeister
Eine Wiederaufladung des Akkus ist an der heimischen Wallbox und an Normalladesäulen per Wechselstrom mit bis zu 11 kW möglich. Wer eine Schnellladesäule ansteuert, kann per Gleichstrom neue Energie mit bis zu 100 kW nachladen. Unter optimalen Bedingungen soll ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent der Batteriekapazität laut Angaben des Herstellers in 23 Minuten gelingen. Für komfortables, energieeffizientes Reisen stellt Ford One-Pedal-Driving in Aussicht. Drei Ausstattungslinien (Trend, Titanium und Active) stehen zur Wahl. Unter anderem ein Tempomat, ein Spurhaltesystem und eine Verkehrszeichenerkennung sind übrigens Teil der Serienausstattung. Gleiches gilt für eine Rückfahrkamera.
Um den Preis für den Ford E-Tourneo Courier niedrig zu halten, hat sich der Hersteller für eine (sehr) kleine Batterie entschieden. Darunter leidet die Reichweite extrem. Der neue Hochdachkombi ist für die Langstrecke deswegen eher nicht geeignet. Denn auch die Ladegeschwindigkeit haut nicht gerade von den Socken. Gerade innerstädtisch bietet der Kastenwagen mit seinem üppigen Ladevolumen aber einige denkbare Einsatzzwecke – nicht nur für Familien.