Fliegen wird teurer! Darum sind Billigflieger auf dem Rückzug

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Hohe Flughafengebühren und Steuern machen Kurz- und Mittelstrecken für Airlines unattraktiv. Sie verringern ihr Angebot. Immer mehr Strecken werden nur noch von einer Fluggesellschaft bedient. Das heizt die Preise weiter an.
Flugzeug von Ryanair
Flugzeug von RyanairBildquelle: Ryanair

Bereits im vergangenen Jahr monierte RyanAir, dass Deutschland für Fluggesellschaften aufgrund der hohen Kosten immer unattraktiver wird. Nun werden Konsequenzen sichtbar. Gerade die Billigflieger beginnen ihr Angebot an deutschen Flughäfen zu reduzieren, wie das Handelsblatt berichtet. Demnach werden allein von Berlin aus 27 Flughäfen nicht mehr direkt angeflogen, am Stuttgarter Flughafen entfallen 21 Ziele, in Düsseldorf sind es 19. 

Viele Strecken werden damit jedoch nur noch von einer einzelnen Gesellschaft angeboten. Diese kann aufgrund der fehlenden Konkurrenz auf den sogenannten Monopolstrecken höhere Preise verlangen. Betroffen sind vor allem Kurz- und Mittelstrecken, auf denen die in Deutschland hohen Nebenkosten besonders stark zum Tragen kommen.

Gebühren und Steuern fürs Fliegen als Preistreiber

Die hohen Kosten für die Airlines bestehen aus den Flughafengebühren, die für Nutzung der Infrastruktur, aber auch Serviceleistung wie die Passagier- und Gepäckkontrolle in Rechnung erhoben werden. Demnach haben sich die Gebühren, die von Flughäfen erhoben werden, teilweise mehr als verdoppelt. In Hamburg, dem Spitzenreiter, wurden die Flughafengebühren einem Bericht des Handelsblatts zufolge seit 2019 sogar um 75 % erhöht.

Hinzu kommt die Luftverkehrssteuer. Auf Kurzstrecken hat sich die Luftverkehrssteuer seit 2019 mehr als verdoppelt, wie Daten von Statista zeigen. Auch auf Mittel- und Langstrecken ist die auch als Flugsteuer bezeichnete Abgabe deutlich erhöht worden. Die zusätzlichen Kosten werden von den Fluggesellschaft auf die Kunden umgelegt. Damit es lohnt sich demnach insbesondere für Billigflieger immer weniger Kurz- und Mittelstrecken von Deutschland aus anzubieten. Als Folge reduzieren sie demnach ihren Bestand an in Deutschland stationierten Maschinen, um diese auf lukrativeren Strecken einzusetzen.

Die steigenden Preise sind allerdings durchaus politisch gewollt. Mit der immer höheren Besteuerung der einzelnen Flüge sollen die Airlines stärker an den Folgekosten für Klima und Umwelt beteiligt werden. Andere Länder setzen an dieser Stelle auf weit drastischere Maßnahmen. In Frankreich sind Flüge auf Strecken verboten, die mit dem Zug in bis zu zweieinhalb Stunden erreichbar sind. Die zahlreichen Baustellen auf deutschen Schienen lassen allerdings Abschätzungen der Fahrzeit auf bestimmten Strecken zur Farse werden.

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