Kurz nach der Hoenn-Tour sorgte eine versehentlich veröffentlichte Änderung in Pokémon Go für Aufruhr. Die Shop-Beschreibung der Fern-Raid-Pässe erwähnte plötzlich ein Limit, welches die Anzahl an Raids begrenzt, die Spieler pro Tag aus der Ferne bestreiten können. Nach massenhaft negativem Feedback wurde die Änderung vorerst rückgängig gemacht. Nun ist jedoch offiziell bestätigt, was viele Spieler befürchtet hatten: Es ist das Ende unbegrenzter Fern-Raid-Pässe.
Was ändert sich bei Fern-Raid-Pässen?
Bereits am 6. April um 20:00 treten die Änderungen in Kraft. Pro Tag können Spieler ab dann nur noch an bis zu fünf Fern-Raids teilnehmen. Außerdem erhöht sich der Preis der Fern-Raid-Pässe auf fast das Doppelte des ursprünglichen Preises. Ein Pass kostet dann 195 Pokécoins, drei Pässe gibt es im Bundle für 525 Pokécoins zu kaufen. Niantic, das Studio hinter Pokémon Go, kündigte jedoch bereits an, dass das tägliche Limit zu besonderen Anlässen erhöht werden könnte.
Um die Änderung etwas abzuschwächen, sind Fern-Raid-Pässe ab dem 6. April außerdem als Belohnung für Forschungsdurchbrüche verfügbar. Wichtig ist hier allerdings, dass weiterhin ein Inventar-Limit von drei Fern-Raid-Pässen besteht. Wer also bereits drei Pässe besitzt, der erhält stattdessen einen Premium-Kampf-Pass für seinen Forschungsdurchbruch. Außerdem ändert sich der Preis der Premium-Kampf-Pässe leicht. Beim Kauf von drei Premium-Kampf-Pässen bezahlst du nur noch 250 Pokécoins, womit du dir 50 Pokécoins sparst.
Warum treten diese Änderungen in Kraft?
Laut Niantic haben Fern-Raid-Pässe die Community so beeinflusst, wie es nie vorgesehen war. Die beliebte Funktion der Fern-Raids wurde erstmals 2020 eingeführt, nachdem die Pandemie dafür sorgte, dass Spieler sich nicht mehr draußen treffen können. Durch eine Begrenzung der Fern-Raid-Pässe erhofft man sich, dass Spieler vermehrt gemeinsam draußen spielen, wie es vor der Pandemie der Fall war. Außerdem geht Niantic davon aus, dass die Änderung dringend notwendig ist, um Pokémon Go auch in Zukunft interessant zu gestalten.
Interview mit Polygon
Polygon führte angesichts der kommenden Änderungen ein Interview mit Ed Wu, dem Vizepräsidenten von Pokémon Go bei Niantic, in dem Fern-Raid-Pässe thematisiert wurden. Ed Wu weist im Interview darauf hin, dass Fern-Raid-Pässe die Ökonomie von Pokémon Go dominieren, was nicht gewollt ist. Besonders legendäre Raids sollen keine Transaktionen sein, wie sie es aktuell sind. Dies soll dabei helfen, legendären Pokémon einen höheren Wert zuzuschreiben.
Außerdem ist die Änderung an Fern-Raid-Pässen laut Wu notwendig, um zukünftig neue Features ins Spiel zu implementieren. So sollen beispielsweise wöchtliche Forschungen und Pokémon-Eier in den Vordergrund rücken und revitalisiert werden. Das Ziel ist es laut Wu, Pokémon Go generell interessanter zu machen und nicht abhängig von Fern-Raids zu sein.
Reaktionen aus der Pokémon Go Community
Wie bereits nach der versehentlichen Veröffentlichung der geänderten Beschreibung im Shop ist das Feedback der Community verheerend. Viele Pokémon Go Spieler sehen keine Vorteile, die aus den Änderungen hervorgehen könnten. Stattdessen weisen sie auf Spieler hin, die etwa aufgrund ihres Wohnortes oder anderer Einschränkungen nicht die Möglichkeit haben, an lokalen Raids teilzunehmen. Sie trifft die Änderung besonders hart. Denn auch Spieler, die ohnehin nicht an mehr als fünf Raids pro Tag teilnehmen, sind von der drastischen Preiserhöhung betroffen.
Besonders YouTube-Creator aus der Pokémon Go Community sehen sich aktuell in einer prekären Lage. Ihr Content könnte sich maßgeblich verändern, da viele Features und Möglichkeiten zur Interaktion mit Zuschauern wegfallen. Wie genau die Änderung die Community beeinflusst, wird sich bald zeigen. Denn bereits am 6. April gehen die Änderungen live.
Der große Hype ist sowieso vorbei. Jetzt werden die letzten, die treuesten Spieler noch ein Mal zu Kasse gebeten und dann werden die Server abgeschaltet.
So ist es nun Mal mit digitalen Gütern, friss oder stirb.