Obwohl das Tablet eigentlich deutlich mehr Jahre auf dem Buckel hat, wurde das Produkt erst 2010 von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Ausschlaggebend hierfür war die Vorstellung des ersten Apple iPad im Januar 2010. Es folgten zahlreiche weitere iPads sowie Konkurrenzprodukte, die in zahlreichen Größen und Formen erworben werden konnten. Spätestens mit dem Aufkommen des Randlos-Trends, stagnierten die Tablet-Verkäufe allerdings, sodass die faltbaren Smartphones das Schicksal von Tablets nun endgültig besiegeln können – so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Tatsächlich bieten die übergroßen Geräte allerdings eine ganze Reihe entscheidender Vorteile, die das Tablet je nach Verwendungszweck unverzichtbar machen. Aber auch einige entscheidende Nachteile sind mit von der Partie.
Faltbare Smartphones: Zahlreiche theoretische Vorteile
Auffaltbare Handys könnten den nächsten revolutionären Sprung in der Mobilfunk-Branche darstellen. Der große Vorteil der Technologie liegen dabei auf der Hand: ein großes Display in Kombination mit einem kleinen und handlichen Gehäuse. Damit setzen solche Geräte neue Standards beim aktuellen Randlos-Trend, mit denen handelsübliche Smartphones nicht mithalten können. Auch Tablets ziehen hier den Kürzeren. Diese bieten im Vergleich zu aktuellen Ablegern des neuen Technik-Zweigs zwar oftmals eine größere Bildschirmdiagonale, in eine Hosentasche passen sie jedoch nicht.
Neben dem offensichtlichen und für den Käufer wahrscheinlich entscheidenden Vorteil, können biegbare Handys abhängig vom Modell auch eine Reihe weiterer Vorzüge bringen. So verfügen die meisten aktuellen Tablets nach wie vor noch über eine breite Gehäusefläche rund um das Display. Auch beim Samsung Galaxy Fold sieht es ähnlich aus. Das Huawei Mate X ist in diesem Punkt hingegen deutlich besser aufgestellt. In Zukunft wäre sogar ein komplett randloses Design möglich.
So kann der Hersteller die Front- und Hauptkamera dank des faltbaren Designs zusammenlegen. In diesem Fall müsste der Nutzer das Smartphone lediglich zusammenklappen, um das so entstehende „zweite Display“ als Spiegel für Selfie-Aufnahmen verwenden zu können. Diese Vorgehensweise findet sich bereits jetzt beim Huawei Mate X, während Samsung beim Galaxy Fold weiterhin auf einen altbekannten Steg setzt – genauso wie zahlreiche Tablet-Hersteller. Alternativ könnte hier ein Kameraloch zum Einsatz kommen, wirklich randlos werden Tablets jedoch nur mit einer herausfahrbaren Kamera. Diese stellt jedoch eine mögliche Schwachstelle dar und wirkt sich negativ auf den IP-Schutzgrad des Geräts aus.
Spezielle Programme für faltbare Handys
Zu guter Letzt stellen faltbare Smartphones eine frische Weidefläche für Software-Entwickler dar. Ein einfaches und dennoch nützliches Beispiel zeigt hier ein Konzept des Apple iPhone X Fold. Dabei lassen sich die beiden Display-Hälften des Handys im halb-geöffneten Zustand als Bildschirm und Tastatur nutzen. Ein gesondertes Keyboard wird so zumindest bei privater Nutzung überflüssig. Zunächst dürfte sich die Artenvielfalt an passender Software lediglich auf die mitgelieferten Programme der unterschiedlichen Hersteller beschränken.
Unerwarteter Vorteil: Faltbare Geräte können stabiler sein
Was zunächst als offensichtlich erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als falsch heraus – zumindest unter bestimmten Bedingungen. So könnten faltbare Geräte trotz des beweglichen Designs durchaus besser vor äußeren Einwirkungen geschützt sein als Tablets. Grund hierfür ist die größere Fläche der Tablets sowie die geringe Tiefe bei modernen Geräten. In der Tasche oder im Rucksack kann sich das Tablet darum leichter verbiegen beziehungsweise ist ohne Schutzhülle anfälliger für Schläge gegen das eigentliche Display. Die auffaltbare Tablet-Alternative bietet im zusammengeklappten Zustand hingegen nicht nur weniger „Angriffsfläche“, sondern auch ein doppelt so dickes Gehäuse. Dafür stellen die Scharniere beziehungsweise das häufig geknickte Display selbst einen möglichen Schwachpunkt dar.
Zahlreiche theoretische Vorteile, noch mehr praktische Nachteile
Der größte Nachteil von faltbaren Smartphones sind aktuell die fehlenden Vorteile. Konkret hat die Technologie zwar viel Potenzial, das in der Praxis jedoch noch nicht oder nur eingeschränkt ausgeschöpft wird. So sind sich sogar die größten Android-Platzhirsche derzeit nicht sicher, wie das biegbare Gerät am Besten aussehen sollte – darum haben die Hersteller im Februar 2019 zwei gänzlich unterschiedliche Konzepte vorgestellt.
Weiterhin soll die Technologie ihre Marktreife noch nicht erreicht haben und nur bedingt Mehrwert bieten. Das glauben zumindest die Konkurrenzunternehmen LG und OnePlus, die sich vorerst noch gegen die innovative Technologie entschieden haben. Bei dieser Entscheidung spielten auch die Preise der Geräte eine große Rolle. Im Gegensatz zu den meisten Tablets, liegt der Einführungspreis des Samsung Galaxy Fold und des Huawei Mate X nämlich bei rund 2.000 und 2.300 Euro. Und auch der auf diesem Gebiet zuvor unbekannte Hersteller Royole verlangt mindestens 1.388 Euro für sein Royole FlexPai. Damit können lediglich die teuersten Apple iPads mithalten; wie das iPad Pro 2018 (12,9 Zoll), das in der teuersten Variante 2.099 Euro auf die Preiswaage legt.
Tablet-Vorteile: Betriebssystem und Tastatur
Aktuelle faltbare Smartphones nutzen allesamt die Google-Software Android als Betriebssystem. Im weiteren Verlauf wird höchstwahrscheinlich auch ein auf iOS basierendes Gerät das Licht der Welt erblicken – viel weiter werden die Hersteller allerdings wohl eher nicht gehen. Und genau hier verbirgt sich ein weiterer entscheidender Vorteil von Tablets: Windows.
Zahlreiche Tablet-Computer wie beispielsweise die komplette Surface-Rige der Neuzeit laufen mit einem handelsüblichen Windows-10-Betriebssystem von Microsoft. Damit eröffnen sich Nutzern diverse neue Möglichkeiten, wie das Installieren von unzähligen Programmen und das Nutzen des Tablets als Arbeitsgerät. Dabei spielt auch eine externe Tastatur eine große Rolle. So ist es für private Anwendungen zwar recht praktisch, dass die Tastatur direkt auf dem gefalteten Display eingeblendet werden kann, einen vollwertigen Ersatz für eine mechanische Tastatur stellt die digitale Variante jedoch keineswegs dar.
Tablets vs. faltbare Handys: die Größe zählt doch
Obwohl biegbare Smartphones künftig in allen Formen und Größen erscheinen können, haben sich Hersteller bisher für ein vergleichsweise kleines Display entschieden. So verfügt das Huawei Mate X als größtes faltbares Gerät über eine Bildschirmdiagonale von 8 Zoll, das Royole FlexPai über 7,8 Zoll und das Samsung Galaxy Fold sogar lediglich über 7,3 Zoll. Damit unterscheiden sich die innovativen Geräte nicht allzu stark von ihren Vorgängern, wie dem 6,5 Zoll großen Apple iPhone XS Max. Tablets messen hingegen oftmals 10 bis 13 Zoll, was die Steuerung unterschiedlicher Programme sehr erleichtert oder gar erst ermöglicht.
Fazit: Morgen, morgen, nur nicht heute
Faltbare Smartphones wie das Mate X bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber Tablets. Dazu zählen insbesondere die bei Bedarf kompakte Form sowie ein ganzer Berg an neuer Software die in Zunft für Abwechslung sorgen könnte. „Zukunft“ ist dabei allerdings auch das Stichwort, denn die derzeit verfügbaren Geräte können nur bedingt als marktreif bezeichnet werden.
Darum gehen die wenigen großen Vorteile derzeit mit zahlreichen Nachteilen einher. Das Galaxy Fold von Samsung wird zudem allem Anschein nach vorerst nicht in den üblichen Läden ergattert werden können, sondern nur in speziellen Samsung-Shops angeboten werden – ein weiterer Hinweis auf die eher unzureichend existente Markttauglichkeit.
Vorerst nicht soviel. Aber,
sicherlich ist es auf alle Fälle noch zu früh, jetzt schon die „Vor-Nachteile“
als solche zu „fixieren“
(DARZUSTELLEN)…außerdem hab ich das Gefühl, daß noch so viel Änderungen,passieren
werden,u.man sich öfters fragen wird, ob nicht doch manches schon dagewesene,nicht doch,in manchen Sachen besser wäre.
Mit freundlichen Grüßen Johann
Ein Microsoft Surface ist kein Tablet! Lange nicht mehr einen derart kompetenzfreien Artikel gelesen…
Such mal nach „Surface Tablet“ bei Google und schau dir an, wie Microsoft das Ding selbst nennt. 🙂
Du magst ja Recht haben, dass man es eher als Laptop-Ersatz bezeichnen kann, aber bei Microsoft wird es halt selbst auch mitunter als Tablet eingeordnet…