Extremer Schritt: Jetzt geht es Google an den Kragen

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Dem Internet-Giganten Alphabet könnten bei seiner Tochtergesellschaft Google schwere Zeiten bevorstehen. Offenbar bereiten Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums einen gewaltigen Schlag gegen das Quasi-Monopol des Konzerns auf dem Suchmaschinenmarkt vor.
Google-Logo hinter einem Smartphone.

Missbrauch der Marktmacht: Google drohen massive Konsequenzen!

Die Kernidee der amerikanischen Behörden ist es, Google gerichtlich dazu zu zwingen, seinen Internet-Browser Chrome zu verkaufen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf namentlich nicht genannte Personen, die mit den Vorgängen vertraut sein sollen. Sollte das Vorhaben tatsächlich zur Umsetzung kommen, wäre das ein äußerst striktes Vorgehen. Es wäre aber auch eine logische Folge. Denn im August hatte ein Gericht in Washington D.C. geurteilt, dass Google bei der Internet-Suche ein illegales Monopol aufgebaut hat.

US-Kartellbehörden wollen Googles Marktmacht brechen

Der Chrome-Browser kam im Oktober dieses Jahres nach Analysen der Marktforscher von Statcounter auf einen weltweiten Marktanteil von fast 67 Prozent. Safari von Apple folgt mit weitem Abstand auf dem zweiten Platz (18 Prozent Marktanteil), Edge von Microsoft erreicht auf dem dritten Platz gerade einmal 5 Prozent. Für viele Nutzer ist der Chrome-Browser der zentrale Zugangspunkt zur Suchmaschine von Google. Nicht ohne Grund: Google zahlt(e) insbesondere Herstellern von Handys immense Summen, damit der Chrome-Browser als Standard-Browser voreingestellt ist.

Besonders wichtig ist Chrome für Google hinsichtlich der gesammelten Daten. Denn der Konzern ist in der Lage, die Nutzer des Browsers im Internet auf Schritt und Tritt (anonymisiert) zu verfolgen. Und die gesammelten Daten lassen sich für die Schaltung von Anzeigen heranziehen, die sich am Surf- und Suchverhalten der Chrome-Nutzer orientieren.

Chrome soll mit KI noch mächtiger werden

Für die Zukunft plant Google bereits, Chrome eng mit dem KI-Produkt Gemini zu verknüpfen. Der von künstlicher Intelligenz gesteuerte Antwort-Bot soll zu einem Assistenten werden, der unter anderem mit vom Chrome-Browser gesammelten Daten noch persönlicher arbeiten können soll. Hier könnte das US-Justizministerium ansetzen, um eine noch größere Marktmacht von Google zu unterbinden.

Google-Managerin Lee-Anne Mulholland, verantwortlich für Regulierungsangelegenheiten, sagte laut Bloomberg, das Justizministerium treibe eine radikale Agenda voran. Sie gehe weit über die rechtlichen Fragen hinaus. „Wenn die Regierung auf diese Weise Druck auf die Waage ausübt, schadet das den Verbrauchern, Entwicklern und der amerikanischen Technologieführerschaft genau in dem Moment, in dem sie am dringendsten gebraucht wird.“

Android bleibt in Googles Händen

Gute Nachrichten gibt es für Google aber auch. Die amerikanischen Kartellbehörden sind offenbar von dem Vorhaben abgerückt, Google zu einem Verkauf des mobilen Betriebssystems Android zu zwingen. Das wäre ein noch härterer Schlag gewesen.

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