Einheitliche Ladegeräte sind schon lange in Diskussion. Jetzt kommt neuer Wind in die Debatte, da die EU über den hohen Anteil von Elektromüll diskutiert. Doch Apple ist nach wie vor gegen eine einheitliche Lösung.
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Die EU möchte den unterschiedlichen Ladekabel-Typen ein Ende bereiten. Seit mehr als einem Jahrzehnt besteht das Problem von unterschiedlichen Ladegeräten. Das Resultat: Viele verschiedene Kabel, die nur auf bestimmte (alte oder neue) Geräte passen. Seitdem die EU 2009 das erste Mal einheitliche Ladegeräte forderte, setzten viele Hersteller auf USB-Stecker. Doch ausgerechnet Apple wehrt sich – schon wieder.
Die EU möchte einheitliche Stecker sowohl für Smartphones und Tablets als auch für Kopfhörer, E-Reader und Co. Recherchen von Netzpolitik.org haben dabei ergeben, dass der Gesetzesentwurf bereits diesen Sommer verabschiedet werden könnte.
Zur Folge hätte das nicht nur einheitliche Stecker, sondern auch die Reparatur und den Austausch von defekten Geräten. Das Ganze soll dazu beitragen weniger Elektromüll zu produzieren, denn der Plan von einheitlichen Ladekabel gehört zu dem großen Gesamtpakt der Kreislaufwirtschaft für Elektrogeräte der EU. Zur Folge hätte dieser EU-Plan, dass die Hersteller auch dazu verpflichtet wären Geräte zu reparieren und mehr zu recyclen.
Der Kreislaufwirtschaft für Elektrogeräte hat das Ziel, allgemein weniger Elektroschrott zu produzieren. Dabei hat eine Studie der EU gezeigt, dass viele unterschiedliche Ladekabel häufig zu mehr Elektromüll führen: Insgesamt 13.000 Tonnen Elektromüll, allein durch Ladekabel. Durch eine einheitliche Lösung erhofft die EU sich eine geringe Müllbelastung.
Kommt die Lösung zu spät?
In den vergangenen Jahren geht der Trend stetig mehr in Richtung kabelloses Laden. Zumindest im Highend- und gehobenen Mittelklassebereich finden sich Smartphones mit Qi-Fähigkeit sehr oft. Geht die Entwicklung weiter und würde Qi der Ladestandard werden, sind Ladekabel ohnehin obsolet.
Dem greift die EU-Kommission bereits voraus: Um ein weitere Ansammlung von kabellosen Ladegeräten vorzubeugen, will man schon jetzt eine Lösung dafür finden. Der Standard soll auch in diesem Sektor einheitlich gestaltet und für alle Geräte nutzbar sein, so Netzpolitik.org.
Darüber hinaus gehen viele Hersteller, wie etwa Xiaomi, Samsung oder Apple dazu über, Ladekabel sowie Netzteile aus dem Lieferumfang zu entfernen. Nutzer sind also im Zweifelsfall also dazu gezwungen, sich neben dem neuen Smartphone zusätzlich ein Ladekabel zu kaufen. Ob Hersteller das nun aus Umweltgründen machen oder um mehr Einnahmen zu generieren, sei dahingestellt.
Apple hingegen wehrt sich gegen eine gemeinsame Lösung – und das schon seit langem. Der Konzern argumentiert damit, dass nicht der einheitliche Standard, sondern gegenteilig die Umstellung Elektromüll produzieren würde. Der Grund? Verbraucher hätten bereits unzählige Apple-Ladegeräte zuhause in Gebrauch. Weiter betont Apple, dass bei ein einheitlicher Ladetyp Innovationen unterbindet und somit schadet.
Die Ladegeräte (Netzteile) sind seit Jahren auf USB umgestellt, damit ist die frühere umweltbelastende Vielfalt längst Geschichte.
Was am Endgerät eingesteckt wird, ist völlig irrelevant. Wenn ich ein Lightning und ein USB-C Gerät habe, brauche ich zwei Kabel. Habe ich zwei USB-C, brauche ich ebenfalls zwei Kabel zum gleichzeitigen Laden – soWhat?
Antwort
Die Begründungen von Apple sind natürlich fadenscheinig und nur der Gewinnoptimierung geschuldet. Bei einem haben sie aber nicht ganz unrecht. Innovationen. Kommt eine neue, bessere und schnellere Ladetechnik, die einen neuen Anschluss benötigt, haben die Hersteller ein Problem.
Die Ladegeräte (Netzteile) sind seit Jahren auf USB umgestellt, damit ist die frühere umweltbelastende Vielfalt längst Geschichte.
Was am Endgerät eingesteckt wird, ist völlig irrelevant. Wenn ich ein Lightning und ein USB-C Gerät habe, brauche ich zwei Kabel. Habe ich zwei USB-C, brauche ich ebenfalls zwei Kabel zum gleichzeitigen Laden – soWhat?
Die Begründungen von Apple sind natürlich fadenscheinig und nur der Gewinnoptimierung geschuldet. Bei einem haben sie aber nicht ganz unrecht. Innovationen. Kommt eine neue, bessere und schnellere Ladetechnik, die einen neuen Anschluss benötigt, haben die Hersteller ein Problem.