EU-Mega-Invest: 200 Milliarden Euro gegen Musk, Trump und China

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Mit hohen Investitionen und einer vereinfachten Gesetzgebung will die EU den Aufbau leistungsstarker Rechenzentren für KI-Anwendungen fördern, die europaweit Entwicklern zur Verfügung stehen und den Abstand zu den USA verringern sollen.
EU-Flaggen vor Gebäude
200 Milliarden Euro: Die europäische Kommission will in KI investieren Bildquelle: Christian Lue/Unsplash

Bei der Entwicklung rund um künstliche Intelligenz (KI) scheinen Unternehmen aus Europa keine Rolle zu spielen. Unternehmen aus China und den USA dominieren insbesondere mit ihren intelligenten Sprachassistenten die Schlagzeilen. Allerdings steht der Sektor erst am Anfang. Einer Prognose zufolge sollen die Umsätze, die weltweit mit KI-Anwendungen erzielt werden, in den kommenden Jahren enorm steigen. Im letzten Jahr wurden 224,8 Milliarden Dollar erzielt, 2028 sollen es bereits mehr als 630 Milliarden US-Dollar sein.

Von diesem Wachstum will auch die Europäische Union (EU) profitieren. Im Rahmen der Artificial Intelligence Action Summit in Paris kündigt Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, dazu ein umfassendes Investitionsprogramm an.

EU setzt bei KI auf eigene Strategie

Nach ihrer Vorstellung soll die EU im Hinblick auf den Einsatz von KI zu einer der weltweit führenden Regionen werden. Dazu soll die bestehende Infrastruktur ausgebaut, aus sogenannten KI-Fabriken sollen KI-Gigafabriken werden. Dabei handelt es sich um hochgerüstete Rechenzentren, die auch für das Training großer Sprachmodelle die nötigen Leistung bieten sollen.

Im Vergleich zu den bisher führenden Nationen auf diesem Gebiet – China und den USA – will man dabei allerdings eine Strategie verfolgen. Der Zugang zu den von der EU geförderten Server-Farmen soll möglichst allen Entwicklern von Anwendungen in diesem Bereich zur Verfügung stehen. Allerdings sollten nach Auffassung von der Leyens diese Ressourcen vorrangig für KI-Anwendungen in den Schlüsselbereichen der europäischen Wirtschaft genutzt werden. Insbesondere für die Industrie hofft sie auf Anwendungen, die zu einer Steigerung der Produktivität verhilft.

Um die Entwicklungen zu beschleunigen, setzt die Europäische Kommissionen auf enorme Investitionen. Diese sollen allerdings in großen Teilen aus privaten Quellen stammen. Im Rahmen der European AI Champions Initiative, in der 60 Unternehmen Europas – von Start-Ups bis hin zu großen Konzernen – vertreten sind, sollen 150 Milliarden Euro investiert werden. Zudem will die EU im Rahmen eines InvestAI genannten Programms eigene Mittel in Höhe von 50 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen auch die gesetzlichen Regelungen im Rahmen AI Acts den Softwareentwicklern, die die europäischen KI-Fantasien vorantreiben, entgegenkommen. So verspricht die Präsidentin den Kommission EU-weit gleiche Standards.

Mehr Unabhängigkeit von den USA

Welche Auswirkungen die Initiative der Kommission auf die Entwicklung dieses neuen Markts in Europa hat, bleibt abzuwarten. Der Vorsprung der US-Amerikaner scheint enorm, nicht nur auf die zahlreichen Ideen, die bereits vorgestellt und umgesetzt wurden. Auch hinsichtlich der geplanten Investitionen werden immer wieder neue Rekordsummen verkündet.

Dass Geld allerdings nur bedingt ein Garant für Erfolg ist, zeigen die Tech-Konzerne auf der anderen Seite des Atlantiks aber auch. Im Kampf um den Platz an der Spitze werden parallele Entwicklungen befeuert, statt die Kooperation zu suchen und gemeinsam schneller und mit weniger Aufwand zum Ziel zu kommen. Zuletzt zeigte DeepSeek, das mit deutlich weniger Aufwand ähnlich potente LLMs wie von Google, Meta oder OpenAI entworfen werden können. Hier liegt eine Chance für Europa.

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