Digitaler Ausweis: EU plant eigene App

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Die Europäische Kommission will den Reisenden den Eintritt in den Schengen-Raum erleichtern. Ausweis und Pass sollen in einer digitalen Reise-App gespeichert werden, die eine Vorab-Kontrolle ermöglichen - auch bei Nicht-EU-Bürgern.
Reisepass abgeschafft: So geht es 2024 weiter
Reisepass abgeschafft: So geht es 2024 weiterBildquelle: NordStock / shutterstock.com

Das freie Reisen innerhalb der Europäischen Union (EU) zählt zu einer der wichtigsten Errungenschaften. Die Europäische Kommission will diese Freiheit nun weiter bestärken. Dazu schlägt sie die Entwicklung einer digitalen EU-Reise-App vor, in der Dokumente wie Personalausweis und Pass gespeichert werden können.

EU-App auch für Reisende aus Drittländern

Dabei ist die App nicht nur für EU-Bürger vorgesehen. Auch Reisenden aus Drittstaaten soll sie den Eintritt in den Schengen-Raum erleichtern. Um die Wartezeiten am jeweiligen Grenzübergang zu verkürzen, können die Reisedokumente noch vorm Antritt der Reise der jeweils zuständigen Grenzkontrolle zur Prüfung zur Verfügung gestellt werden. Neben den persönlichen Daten werden lediglich die (biometrischen) Bilder des Gesichts der Einreisenden übermittelt. Fingerabdrücke werden nicht in der App hinterlegt.

Die Grenzbehörden hoffen dabei ihrerseits, die Abläufe schneller zu gestalten und sich stärker auf den eigentlichen Schutz der Grenzen konzentrieren zu können. EU-Bürger sollen sich  darüber hinaus mit der App gegenüber Behörden in der EU ausweisen können, etwa bei einem Umzug in ein anderes EU-Land. Und natürlich soll auch die Sicherheit verbessert werden: Weil die Aktualität und Echtheit von Reisedokumenten leichter überprüft werden kann, sollen gefälschte Dokumente an der Grenze noch schneller erkannt werden als bisher.

Digitale Reise-App der EU für 2030 geplant

Nach der Zustimmung durch den Europäischen Rat und das Parlament soll die digitale Reise-App in Eigenregie entwickelt werden. In einem ersten Schritt werden dazu die nötigen Standards festgelegt. Für die Umsetzung soll im Weiteren die Zusammenarbeit mit der eu-LISA, der Europäische Agentur für das Betriebsmanagement von IT-Großsystemen im Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts kurz auch Europäische Agentur für IT-Großsysteme gesucht werden. Ab 2030 soll sie zur Verfügung stehen.

Damit scheint die Digitalisierung in der EU in den kommenden Jahren schneller voranzukommen. Erst kürzlich hat die Bundesregierung ein EUDI-Wallet vorgestellt, das ebenfalls als Speicher für Ausweisdokumente genutzt werden soll. Die digitale Brieftasche geht aber noch einen Schritt weiter. Sie nimmt auch Dokumente auf, die nicht zur Identifikation auf Reisen benötigt werden. Die Einführung ist ab kommendem Jahr in einzelnen Schritten geplant.

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