Ab dem 5. Februar 2024 beginnt Amazon in Deutschland damit, bei Prime Video Werbung zu zeigen. Wer also nun Filme oder Serien schaut, dem wird nicht nur vor den Inhalten Reklame angezeigt, sondern auch währenddessen. Wie bei RTL, ProSieben und anderen TV-Sendern wird der Film oder eine Folge der Serie unterbrochen und Amazon spielt Werbung ein. Und dabei handelt es sich nicht etwa wie bei YouTube um einen Werbespot, den man nach 10 Sekunden überspringen kann.
So viel Werbung sehen Amazon Prime Video Nutzer jetzt
Wer sich bei Amazon Prime Video etwa einen Film mit einer Länge von anderthalb Stunden ansieht, muss mit bis zu fünf Minuten Werbung mitten im Film rechnen. Laut Wall Street Journal, das sich auf interne Amazon-Dokumente beruft, soll die durchschnittliche Werbedauer bei 2 bis 3,5 Minuten pro Stunde liegen. Amazon zufolge ist das zwar deutlich weniger als im linearen Fernsehen. Allerdings war zum Preis der Abo-Gebühren bei Prime Video bislang keinerlei Werbung enthalten. Wer bei Prime Video Werbefreiheit haben will, soll jetzt draufzahlen.
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Während Disney+ und Netflix neue Abo-Modelle hervorbrachten, die zwar von Werbung infiltriert, dafür aber günstiger sind als das Standard-Abo, geht Amazon einen anderen Weg. Werbung kommt ins bestehende Abo. Wer sie nicht will, soll draufzahlen. Rund 3 Euro pro Monat. Somit steigen die monatlichen Kosten von knapp 9 auf 12 Euro. Wer ein Jahresabo abschließt, zahlt statt rund 90 Euro für ein werbefreies Amazon Prime Abo fast 126 Euro.
Werbung illegal?
Viele dürften sich fragen: Warum bringt Amazon plötzlich Werbung in ein bis dato werbefreies Angebot? Die einfache Antwort darauf lautet: Der Konzern will mehr Geld verdienen. Bleibt eine Kündigungswelle aus, fließen Werbeumsätze oder 3 Euro pro Monat und Abo extra in die Kassen des US-Konzerns. Das Geld wolle man in attraktive Inhalte investieren – also Filme, Serien und Live-Sport.
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Die Stiftung Warentest kritisiert den Schritt von Amazon und stuft ihn als rechtswidrig ein. Die zusätzliche Werbung sei der „Sache nach eine Preiserhöhung“. Die Juristen der Stiftung Warentest sind davon überzeugt, dass Amazon nicht berechtigt sei, ohne Zustimmung der Kunden Werbung in die Prime-Videos aufzunehmen. Der Rat: Unterlassung fordern. Für alle, die als Kunde nicht mehr bezahlen wollen und trotzdem weiterhin werbefrei Filme schauen möchten, stellt die Stiftung einen Musterbrief bereit. Zudem will der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) den Amazon-Streamingdienst Prime Video verklagen. Die Änderung ist aus Sicht des VZBV auch eine „versteckte Preiserhöhung“.
So überspringst du die Werbung in Prime Video, Netflix und Disney+
Doch: Amazon wird kaum einlenken. Wer nicht zahlt und gegen Werbung oder Preiserhöhung vorgeht, muss mit einer Kündigung seitens des Anbieters rechnen. Es bleibt die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, Amazon Prime Kunde zu sein. Denn: Es gibt auch gute und kostenlose Alternativen zu Prime Video.
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Wer Amazon Prime Video, Netflix oder Disney+ im günstigeren Werbe-Abo nutzt, kann Werbung mit einem kostenlosen Tool einfach überspringen. Voraussetzung: Man streamt über einen Browser wie Google Chrome oder den Firefox. Die Browser-Erweiterung „Streaming Enhanced Netflix Disney Prime Video“ macht es möglich.
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