Erst der Anfang: Großer Hersteller von E-Autos will Preise erhöhen

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Immer mehr Menschen fordern günstigere E-Autos. Und tatsächlich denken einige Hersteller über die Produktion preiswerter Stromer-Modelle nach. Doch nicht alles wird erschwinglicher. Smart denkt jetzt darüber nach, die Preise in Deutschland zu erhöhen. Und nennt einen klaren Grund.
Smart #3 im Sonnenschein.

Der Zollstreit zwischen China und der EU lässt die E-Auto-Preise steigen.

Eigentlich gilt ein Smart als Inbegriff eines günstigen Autos. Denn der Ur-Smart war klein, auf den Stadtverkehr optimiert und vor allem für eine breite Masse erschwinglich. Deswegen sieht man ihn auch heute noch häufig auf deutschen Straßen – nicht selten auch ausgestattet mit reinem Elektroantrieb. Spätestens mit der Einführung von Smart #1 und Smart #3 hat man bei der zu Geely und Mercedes gehörenden Marke aber beschlossen, stärker auf das in Europa beliebte SUV-Segment zu setzen. Doch jetzt gibt es schlechte Nachrichten: die Preise sollen steigen.

Smart durch Zollstreit arg belastet

Grund ist der nicht enden wollende Handelsstreit zwischen China und der EU. Seit Anfang November werden für die in China gebauten Fahrzeuge beim Export nach Europa 18,8 Prozent an Zusatzzöllen fällig, berichtet das Handelsblatt. Bezieht man auch den normalen Pkw-Einfuhrtarif in Höhe von zehn Prozent mit ein, werden Gebühren in Höhe von fast 29 Prozent fällig. Kosten, die Smart an Käufer weitergeben muss. Mit Folgen: „Im Januar 2025 müssen wir voraussichtlich die Preise für alle Modelle des Smart #1 und des Smart #3 um etwa 2.000 Euro brutto erhöhen“, sagte der Europachef der Pkw-Marke, Dirk Andelmann, dem Handelsblatt.

Aktuell steht der Smart #1 zu Preisen ab 34.990 Euro zur Verfügung, während der Smart #3 ab 38.490 Euro erhältlich ist. Ab Januar würden die Preise auf knapp 37.000 und mehr als 40.000 Euro steigen. Und das ist nicht alles. Denn Andelmann warnt: Bleibt eine Lösung im Zollstreit aus, geht es mit weiteren Preissteigerungen weiter. Im Laufe des Jahres 2025 müsse man dann wohl noch einmal die Preise erhöhen. „Und zwar etwas deutlicher“, wie es der Manager formuliert.

Endmontage in Europa als Lösung?

Denkbar ist für die Zukunft aber auch noch ein anderer Schritt. Die Verlagerung der Pkw-Produktion in andere Länder – außerhalb von China. Laut Handelsblatt erwägt Smart mit europäischen Auftragsfertigern zusammenzuarbeiten. Etwa VDL Nedcar, Valmet oder Magna. Vorstellbar sei eine Vorproduktion von Bausätzen und Komponenten in China und eine Endmontage innerhalb der EU. Allerdings dauert die Umsetzung eines solchen Vorhabens seine Zeit. Die Rede ist von mindestens 18 bis 24 Monaten.

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