Erschreckend: Hier kommt der Strom aus deiner Steckdose wirklich her

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Die Energiewende sollte günstigen und erneuerbaren Strom für Deutschland bringen. Doch wie sieht die Bilanz aus, nachdem wir uns dem Jahresende 2024 nähern? Nicht in allen Punkten kann der Fortschritt des Netzausbaus dabei übergeben. Wir listen die Tops und Flops der Energietransformation auf.
Erschreckend - Hier kommt der Strom aus deiner Steckdose wirklich her

Erschreckend - Hier kommt der Strom aus deiner Steckdose wirklich her

Mit der Energiewende hat sich Deutschland selbst eine Mammutaufgabe vorgenommen. Der Atomausstieg ist bereits vollzogen, die Kohleversorgung soll bis 2030 eingestellt werden. Dazu müssen mehr erneuerbare Kraftwerke geschaffen werden. Die Bundesregierung hat dafür einige Ausbauziele für Wind- und Solarkraft gesteckt. Doch nicht in allen Bereichen scheinen die Vorgaben tatsächlich erreichbar zu sein. Noch heute hat die Kohle einen großen Anteil an der Erzeugung von Strom in Deutschland, wie Zahlen der Zeit belegen.

Daher stammt der Strom aus deiner Steckdose tatsächlich

Zu sagen, dass es keine Fortschritte in der Energiewende gäbe, wäre gelogen. Immer mehr erneuerbarer Strom fließt in unser Netz. Beizeiten kann es sogar so viel werden, dass sich unser Netz zu viel der Belastung ausgesetzt sieht und Wind- sowie Solarkraftwerke abgeregelt werden müssen. Im Monatsdurchschnitt lieferten Erneuerbare zuletzt rund 56 Prozent unserer benötigten Energie. Die Werte schwanken jedoch. So flossen am 4. November 2024 lediglich 19 Prozent erneuerbare Energien ins Netz – zehn Prozent davon Windkraft, neun Prozent Solarkraft. Der überwiegende Anteil des Stroms stammte mit 41 Prozent Kohle sowie 22 Prozent Erdgas jedoch aus fossilen Quellen.   Bis wir also tatsächlich dauerhaft günstigen und grüneren Strom nutzen könnten, ist es noch ein weiter Weg.

Insbesondere Kohle- und Erdgas müssten zunehmend aus der Stromproduktion verschwinden. Der noch hohe Anteil an Kohle, der bis 2030 weichen soll, wirft schon heute Fragen auf. Denn die Ausbauziele zu Ende 2024 sind nicht überall erreicht. Während die Solarkraft vorbildlich 12,4 Gigawatt (GW) der angestrebten 13 GW bereits erreicht hat, sieht es vor allem in der Windkraft trüb aus. Eigentlich wollte Deutschland bis zum Jahresende 6,2 GW an Windkraftanlagen hinzubauen. Stattdessen sind bisher lediglich 1,7 GW erreicht. Nur etwas mehr als ein Viertel der angestrebten Marke. Die Solarkraft dürfte dabei bis zum Ende des Jahres den angestrebten Wert erreichen, da der Ausbau zurzeit über dem gesetzten Plan liegt.

Windkraftausbau gelingt nur träge

Der Windkraftausbau hingegen geriet schon zum Jahresanfang ins Stocken und konnte sich von diesem Trend nicht völlig erholen. Zwar gibt es einen Anstieg des Ausbaus in den vergangenen Monaten, dennoch ist die Tendenz nicht zufriedenstellend. Im ersten Quartal des Jahres erreichte man lediglich acht Prozent des gesetzten Jahresziels. Das zweite Quartal sah mit lediglich sieben Prozent sogar noch schlechter aus. Erst im letzten Quartal erzielte man einen Zuwachs von 12 Prozent und erreichte 27 Prozent der angestrebten Zielsumme. Setzt sich die Ausbaugeschwindigkeit so weiter fort, könnten wir bis zum Jahresende wenigstens bis zu 39 Prozent der gesetzten Marke erreichen. Dennoch würde das Ziel dabei um mehr als 60 Prozent verfehlt.

Schuld an dem stockenden Windkraftausbau in der Energiewende sind dabei viele Faktoren. Zum einen die gestiegenen Pachtkosten für Betreiber, die sich immer höherem Konkurrenzdruck gegenüberstehen. Des Weiteren sind die Genehmigungsverfahren für Windräder in Deutschland langwierig. Zwischenzeitig war es so schlimm, dass Anlagenbetreiber bereits Klagen gegen die Verwaltungen in Deutschland erwogen – dank Wartezeiten, die sich mit 33 Monaten der 3-Jahres-Grenze näherten.  Auch der Transport der Bauteile kann sich leider schwer gestalten. Durch die Schwerlasttransporte können nicht alle Straßen genutzt werden, eine Umplanung bei Bauarbeiten auf Fahrtrouten gestaltet sich ebenso schwierig. All diese Faktoren bremsten den benötigten Ausbau. Das angestrebte Ziel der Regierung, die Genehmigungsverfahren indes zu beschleunigen, scheint zumindest zum Teil gelungen zu sein. Der zunehmende Ausbau im dritten Quartal des Jahres lässt darauf schließen, wenn auch weiterhin deutlich Luft nach oben besteht.

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