Der Anteil der erneuerbaren Energien in den deutschen Netzen nimmt weiterhin stetig zu. Im vergangenen Jahr wurden bereits 53 Prozent des Stroms mithilfe regenerativer Quellen erzeugt. In diesem Jahr stieg der Anteil um weitere zwei auf nun 55 Prozent, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekannt gab.
Den Zahlen zufolge wird in diesem Jahr mit einer Stromproduktion von 489 Milliarden Kilowattstunden gerechnet. Davon entfallen 284 Milliarden Kilowattstunden auf erneuerbare Energien. Deren Anteil am Energiemix stieg einmal mehr, während die Produktion von Strom insgesamt um 2,4 Prozent geringer ausfiel.
Kein leichtes Jahr mit Sonne und Wind
Mit 115 Milliarden Kilowattstunden hat die Windenergie daran den größten Anteil. Allerdings sank der von diesem produzierten Stromanteil im Netz im Vergleich zum Vorjahr um ganze 3,1 Milliarden Kilowattstunden. Dabei lieferten auf dem Meer errichtete Offshore-Anlagen sogar elf Prozent mehr.
Den größten Zuwachs am Energiemix verzeichnete dagegen die Sonnenenergie. Wurden im letzten Jahr nur knapp 60 Milliarden Kilowattstunden mithilfe von Solaranlagen erzeugt, stieg dieser Wert nun auf 72 Milliarden Kilowattstunden. Allerdings wäre den Ausführungen des Verbandes zufolge auch bei der Sonnenenergie durchaus mehr drin gewesen. Denn 2024 zählt ebenfalls als ein Jahr mit vergleichsweise wenigen Sonnenstunden.
Die Zuwächse bei dieser Form der Energieerzeugung lassen sich also ausschließlich über einen enormen Zubau an Solaranlagen erklären. Kamen im vergangenen Jahr Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 15,3 Gigawatt hinzu, wird die in diesem neu installierte Leistung Jahr mit 17 Gigawatt berechnet.
Verband fordert Vorfahrt für Erneuerbare
Der BDEW sieht die Entwicklung bei der Energie, die aus regenerativen Quellen gewonnen wird, als Erfolgsgeschichte. Die Politik sollte die weitere Entwicklung dementsprechend befördern, etwa indem den Erneuerbaren im Netz bei Einspeisespitzen der Vorrang gegenüber dem mit konventionellen Kraftwerken erzeugten Strom eingeräumt wird. Den vielfältigen Problemen, die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbunden sind, wird dabei allerdings wenig Beachtung geschenkt.
Insbesondere die schwer zu regelnden Solaranlagen sorgen mit ihren hohen Einträgen in sehr sonnenreichen Stunden für Spitzen, die für das Stromnetz mehr und mehr zum Problem werden. Zuletzt zeigten sich aber auch die Schwierigkeiten bei einer sogenannten Dunkelflaute. Bei einer solchen Wetterlage erzeugen weder Solar- noch Windkraftwerke Strom in größeren Mengen. Die Nachfrage nach Strom übersteigt dann schnell das vorhandene Angebot, es kommt zu Engpässen.