Am Mittwoch hat ein Erdbeben mit der Stärke 7,4 den Inselstaat Taiwan vor der Küste Chinas erschüttert. Dabei kamen laut der New York Times mindestens neun Menschen ums Leben; mehr als 800 wurden verletzt. Bilder zeigen mitunter Gebäude, die teilweise eingestürzt sind und sich nun in einer Schieflage befinden. Betroffen von dem Erdbeben ist aber auch der Halbleiterspezialist TSMC, der unter anderem Prozessoren für Apple oder Nvidia fertigt. Bloomberg berichtet, dass das Unternehmen an einigen Standorten die Produktion einstellen und Mitarbeiter evakuieren musste.
TSMC prüft Fabriken: Situation für Apple bislang unklar
Da die Fertigung der Prozessoren äußerst anfällig für äußere Einwirkungen ist, kann ein Erdbeben wie in Taiwan schnell für Probleme in der Lieferkette sorgen. Dies trifft auch Apple. TSMC teilte bereits mit, dass die Mitarbeiter damit beginnen würden, zu den evakuierten Standorten zurückzukehren. Gleichzeitig betonte man jedoch, dass die Auswirkungen noch untersucht würden. Barclays-Analysten sagten, dass jeder Produktionsstopp einen Prozess bei hoch entwickelten Halbleitern stören kann, der eine „wochenlange ununterbrochene Abgeschiedenheit in einem Vakuum erfordert“. Dies könne dazu führen, „dass einige High-End-Chips in der Produktion verdorben sind“.
Insbesondere Apple ist abhängig von der Produktion durch TSMC. Die Chip-Spezialisten liefern beispielsweise den A17 Pro, der im iPhone 15 Pro steckt. Inwiefern die Produktion der nächsten Chip-Generation für das iPhone 16 betroffen ist, ist derzeit unklar. Aktuell gibt es noch keine offiziellen Mitteilungen von TSMC oder seinen Partnern zu etwaigen Verzögerungen durch das Erdbeben.
Taiwan ist sehr anfällig für Erdbeben. Gleichzeitig ist es die Quelle von geschätzt 80 bis 90 Prozent aller High-End-Chips, die für Smartphones – wie das iPhone von Apple – und KI benötigt werden. Wie Digitimes schreibt, hat TSMC seit dem letzten schweren Erdbeben im Jahr 1999 diverse Verbesserungen an seinen Standorten vorgenommen.
Teile des Equipments seien beschädigt worden, was sich auf einige Produktionslinien auswirkt. Die wichtigsten Maschinen, einschließlich aller Geräte für EUV-Lithografie, sollen jedoch unbeschädigt sein. Gleichzeitig gibt es aber Gerüchte, laut denen Pipelines und Gebäude beschädigt wurden.