Endlich Netz: Hier gibt's jetzt LTE & 5G von Telekom & O2

4 Minuten
O2 drückt beim Netzausbau aufs Gaspedal. 100 neue Sendemasten, vor allem in ländlichen Regionen, hat der Anbieter jetzt in Betrieb genommen. Und auch die Telekom hat ordentlich ausgebaut. Wir zeigen dir, wo du jetzt Empfang hast.
Ein neuer O2 Mast funkt im bayerischen Patriching, auch mit 5G-Netztechnik
Ein neuer O2 Mast funkt im bayerischen Patriching, auch mit 5G-Netztechnik Bildquelle: Abel Mobilfunk/O2

Regelmäßig berichten die Mobilfunkanbieter in Deutschland darüber, wie ihr Netzausbau läuft. In den kommenden Jahren wird man darauf noch mehr ein Auge werfen. Der Grund: Die Bundesnetzagentur hat in dieser Woche neue Ausbauauflagen festgelegt. Bis 2030 müssen die drei etablierten Netzbetreiber – Telekom, Vodafone und O2 – jeweils eine Flächenversorgung von 99,5 Prozent in ganz Deutschland mit ihrem Netz erreichen. Mindestens 50 Mbit/s müssen verfügbar sein. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Bisher wird die Versorgung vor allem nach der Abdeckung von Haushalten gemessen.

100 neue Standorte in ländlichen Regionen

O2 legt nun einen ersten Zwischenstand für dieses Jahr vor. In den vergangenen Wochen habe man im eigenen Netz mehr als 1600 Maßnahmen umgesetzt, um die Leistungsfähigkeit des O2 Mobilfunknetzes weiter zu erhöhen. Im Mittelpunkt des Ausbaus stand dabei, die Netzabdeckung in bisher unterversorgten Gemeinden zu verbessern. Aber auch zusätzliche Kapazitäten für ein schnelleres Netz wurden installiert. Etwa 100 Standorte seien in den vergangenen Wochen komplett neu hinzugekommen. Damit gibt es in den betroffenen Gemeinden sowie entlang von Bahnstrecken und Straßen erstmals O2-Netz.

„Wir haben uns für das Ausbaujahr 2025 viel vorgenommen. Denn Deutschland braucht starke Netze“, sagt O2-Netzplaner Alexander Seitz. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur gebe O2 Rückenwind, den „bereits auf Hochtouren laufenden Netzausbau weiter zu intensivieren“. Als Gegenleistung für die harten Ausbauauflagen verlängert die Bundesnetzagentur die Nutzungsrechte für wichtige Mobilfunkfrequenzen um fünf Jahre.

Hier gibt’s jetzt O2-Netz

In der Pressemitteilung zum jüngsten Ausbau nennt O2 auch zahlreiche konkrete Orte und Beispiele, wo jetzt neue Sendemasten entstanden sind. So versorgt ein neu errichteter O2 Mobilfunkstandort in der Gemeinde Wingst im Landkreis Cuxhaven neben der Bevölkerung auch die Autofahrer auf der Bundesstraße 73. Im März wurde zudem im Ortsteil Oberelsaff der Gemeinde Neustadt (Wied) ein zusätzlicher Mast in Betrieb genommen. Der in der Nähe von Treuchtlingen gelegene Gemeindeteil Auernheim ist der höchstgelegene Ort Mittelfrankens, den O2 nun ebenfalls versorgt. Ein weiterer neuer Standort verbessert das Netz in Freilassing, das in unmittelbarer Grenznähe zu Österreich liegt. Verschwunden sei auch ein Funkloch in Bayerisch Eisenstein, wo ein Sender nun den Gemeindeteil Regenhütte sowie die B11 nun mit 5G und 4G versorgt.

Auch neue 5G-Sender hat O2 im Netz installiert. An diesen Standorten gab es bisher oftmals schon LTE, nun gibt es mit 5G weitere Kapazitäten. Das betrifft einerseits Standorte in Großstädten wie Berlin, München, Köln, Frankfurt am Main, Bremen, Düsseldorf, Leipzig und Magdeburg. Aber auch Sender in Königsfeld im Schwarzwald, Bad Staffelstein, Massen-Niederlausitz, Burg Stargard, Porta Westfalica, Eilsleben und Heilshoop.

Darüber hinaus hat O2 Telefónica an rund 1.000 Mobilfunkstandorten zusätzliche Netzkapazitäten installiert. Diese Kapazitäten sind notwendig, da der Datenhunger der Nutzer immer weiter wächst. Nach eigenen Angaben hat O2 im vergangenen Jahr 5,7 Milliarden Gigabyte in seinem Netz übertragen.  Das sind fast sechsmal so viele Daten wie vor fünf Jahren, als die Datennutzung erstmals eine Milliarde Gigabyte erreichte. Das O2-Netz schultere damit rund die Hälfte des mobilen Datenverkehrs in Deutschland.

Netzausbau auch bei der Telekom

Auch die Telekom hat heute neue Ausbauzahlen vorgelegt. Die habe binnen der vergangenen vier Wochen an 863 Standorten gearbeitet und die Versorgung verbessert. 99 Standorte seien neu gebaut. Die meisten neuen Standorte wurden in Hessen gebaut – 14 an der Zahl –, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern mit jeweils 13 Standorten. 118 Standorte wurden erstmals mit dem superschnellen 5G im Frequenzband 3,6 GHz ausgestattet.

Ein Beispiel für eine der neuen Mobilfunkstationen im Netz der Telekom steht in der Nähe von Marsberg im Hochsauerlandkreis. Die Planungen für den 40 Meter hohen Stahlgittermast liefen seit drei Jahren. Er ist Teil des „Whitespot-Programms“ und schließt eine Lücke im Mobilfunknetz aller Netzbetreiber. Ein weiteres Beispiel ist der Standort in Marienfließ im Landkreis Prignitz. Der 40 Meter hohe Schleuderbetonmast verbessert die Versorgung der Ortsteile Stepenitz, Krempendorf und Frehne sowie die ortsverbindenden Straßen. Der Bau musste, aufgrund von Naturschutzbestimmungen, zwingend bis Ende Februar abgeschlossen werden.

Die Telekom hat derweil einen neuen Begriff für ihren Netzausbau eingeführt und spricht von einem Ultra-Kapazitätsnetz. Sie will, wie Ende vergangenen Jahres angekündigt, 90 Prozent aller Standorte so aufrüsten, dass 1 Gbit/s pro Zelle möglich ist. Alle Standorte nutzen künftig Low-Band-Frequenzen (700, 800 und 900 MHz). Diese bieten hohe Reichweite und gute Netzabdeckung – auch in Gebäuden. Sie bilden die Basis für eine lückenlose Mobilfunkversorgung. 90 Prozent der Standorte erhalten zusätzlich Mid-Band-Frequenzen (1.500, 1.800 und 2.100 MHz). 85 Prozent der Standorte erhalten eine Glasfaseranbindung mit mehr als 10 Gigabit pro Sekunde.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein