Ende der Gesundheitskarte: Das ändert sich für Versicherte

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Jede und jeder Deutsche hat sie und alle, die zum Arzt gehen, brauchen sie: die Gesundheitskarte. Sie wurde 2014 eingeführt und ersetzte die Krankenversichertenkarte, die es seit 1995 gab. Doch nun bahnt sich das Aus der Plastikkarte an.
Ende der Gesundheitskarte: Das ändert sich für Versicherte
Ende der Gesundheitskarte: Das ändert sich für VersicherteBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Die Gesundheitskarte dürfte jeder im Geldbeutel immer bei sich haben. Doch nicht mehr lange. Denn: Bereits seit dem 1. Januar 2024 stellen alle Krankenkassen auf die digitale Identität um. Es kommt also die sogenannte GesundheitsID. Damit will die Gematik, die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte, Menschen in Deutschland den Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen erleichtern. Das bedeutet: Die digitale Identität ermöglicht es Versicherten, sich über ihr Smartphone in Apps wie das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte einzuloggen. Ähnlich also wie das Online-Banking, nur dass es hier um das eigene Gesundheitskonto geht.

Tschüss, Gesundheitskarte: Das sollten Versicherte jetzt wissen

Die digitale Identität enthält, ähnlich wie auch die Gesundheitskarte, alle persönlichen Daten, die für eine Behandlung im deutschen Gesundheitswesen erforderlich sind. Dazu gehören etwa die Krankenversichertennummer, der Name oder das Geburtsdatum. Wer bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID anlegt, benötigt ein NFC-fähiges Smartphone, die Versichertennummer und den Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion und der dazugehörigen sechsstelligen Ausweis-PIN.

Führerschein und Personalausweis werden bald ganz anders

Jeder Personalausweis, der nach 2010 ausgestellt wurde, hat eine Online-Ausweisfunktion und eine dazugehörige sechsstellige PIN. Solltest du deinen PIN-Brief nicht mehr finden oder deine selbstgewählte PIN vergessen haben, musst du zum Bürgeramt gehen und dir eine neue geben lassen. Den PIN-Rücksetzdienst, den man online nutzen konnte, hat das Bundesministerium inzwischen eingestellt. Hast du eine PIN, kannst du sie in der AusweisApp eingeben. Diese App gibt es kostenlos für Android-Handys hier im Google Play Store und im Apple App Store für das iPhone. Anschließend bekommt man bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID. Das ist ein sechsstelliger Code, den beispielsweise die AOK seinen Versicherten in der „AOK Mein Leben“-App zur Verfügung stellt.

Keine Krankenversichertenkarte mehr nötig

Ab 2026 kommt eine weitere Funktion hinzu: Patienten müssen dann, wenn sie den Arzt aufsuchen, keine Gesundheitskarte mehr vorzeigen, sondern können sich mit ihrer digitalen Identität ausweisen. Die Plastikkarte verschwindet dann auf Wunsch aus dem Geldbeutel. Aber: Bis auf Weiteres ist geplant, dass die GesundheitsID eine Ergänzung beziehungsweise Alternative zur Gesundheitskarte ist. Wer also lieber weiterhin die Plastikkarte mit sich herumträgt, kann das tun, ohne eine digitale Identität anzulegen. Das dürfte auch für viele ältere Menschen eine Erleichterung sein, die vielleicht gar kein Smartphone haben oder sich mit der Thematik AusweisApp und digitale Identität gar nicht mehr auseinandersetzen wollen.

Mitreden

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Das ausschlaggebende ist „Wer bei seiner Krankenkasse eine GesundheitsID anlegt“.
    Ich tue das nicht, und was Krankenkasse dann machen?

    Antwort
  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Und noch was, was macht Krankenkasse, wenn Android und Apple eines Tages nicht funktionieren? Wie soll Ausweis-App auf mein Smartphone kommen?
    Und was ist das ein Smartphone? Kriege ich eins vom Staat?
    Der Staat wird niemanden zwingen können, die Online-Ausweisfunktion zu nutzen. Wer es freiwillig macht, ist absolut OK, aber wer nicht, bei denen hat der Staat ein Problem.
    Und das beste zum Schluss, ein Strom oder Internetausfall, machen die ganze Online-Ausweisfunktion nutzlos. Die Krankenkassen laufen die Gefahr, dass die Menschen sich beim Arzt gar nicht mehr ausweisen können.

    Antwort

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