Die Corona-Krise bringt nahezu die komplette Wirtschaft in Schieflage – auch den Telekommunikationshandel. Denn dabei handelt es sich weitgehend um freie Händler oder Franchise-Systeme. Diesen will die Telekom jetzt mit verschiedenen Maßnahmen unter die Arme greifen.
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Mehr als tausend Partner aus unterschiedlichen Vertriebsformen bekommen in diesen Tagen bereits Zahlungen überwiesen, die eigentlich erst später im Jahr überwiesen worden wären. Es handelt sich dabei um die Abrechnung der Jahresziele 2019. So will die Telekom sicherstellen, dass die Händler rechtzeitig zur Zahlung der anstehenden Mieten und Gehälter entsprechende Gelder zur Verfügung haben.
Weiterhin hat die Telekom auch die von den Händlern eigentlich zu erreichenden Ziele für das noch laufende Quartal gesenkt. Dadurch, dass die Händler mehrere Wochen des Quartals schließen mussten und erfahrungsgemäß gerade zum Ende eines Quartals die interessantesten Angebote kommen, wären viele Quartalsziele nicht erreicht worden. Die Telekom hat diese Ziele nun aber gesenkt. So stellt sie sicher, dass die meisten Partner auch diese Ziele erreichen dürften und somit im April ebenfalls Zahlungen für das Erreichen der Ziele bekommen.
Telekom wird Händlern auch im weiteren Jahresverlauf unter die Arme greifen
Für das folgende Quartal, in dem die Geschäfte wohl auch noch geschlossen haben werden, wird die Telekom ebenfalls an den Zielen schrauben. Sie stellt hier jene Händler, die auch andere Marken vertreiben, auf das Level von Exklusiv-Partnern. „Damit können unsere Partner in der Regel mit dem Quartals-Topwert pro Absatz Mobilfunk und Festnetz kalkulieren“, so Georg Schmitz-Axe, Leiter Telekom Partner. Auch die Jahreszielvereinbarung 2020 werde man bereinigen.
Entscheidend für viele Partner, ist aber auch, die Kunden weiterhin betreuen zu können und sie nicht an das Internet zu verlieren. Ab morgen wird die telefonische Inbound-Vermarktung im Privatkundenbereich für Bestandskunden und bei der Vertragsverlängerung im Festnetz ermöglicht, teilte die Telekom mit. In den kommenden Tagen wird dann auch der Prozess für die telefonische Inbound-Vermarktung für Neukunden im Festnetz- und Mobilfunkbereich konkretisiert. Das Legitimationsverfahren soll per Video-Ident-Verfahren erfolgen.
Die Telekom selber hatte vergangene Woche all ihre Shops geschlossen. Ihren Partnern hatte sie ähnliches empfohlen. Inzwischen haben die Bundesländer die Shop-Schließungen auch verfügt. Ihre eigenen Shop-Mitarbeiter seien derzeit bezahlt freigestellt, heißt es von der Telekom. Ob es noch andere Regelungen geben wird, sei auch von der Dauer der Krise abhängig.