Einbrechende Autoverkäufe? Tesla setzt auf Taxis

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Schon länger wird darüber spekuliert, dass Tesla mit seinen Cybertaxis zu Plattformen wie Uber und Waymo in Konkurrenz treten könnte. Nun zeichnet sich dieser Schritt ab - und wirft doch eine ganze Reihe von Fragen auf.
Tesla Cybercab

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Tesla steht derzeit unter Druck. Weltweit brechen die Verkaufszahlen regelrecht ein, und das, obwohl von selbst als schwierig geltenden Märkten wie etwa Deutschland zuletzt anziehende Verkäufe gemeldet wurden. Auch der Aktienkurs gab nach.

Mit Taxi-Dienst zurück auf die Erfolgsspur?

Ein Grund für das zurückgehende Interesse liegt sicherlich in der vergleichsweise langsamen Aktualisierung der Modelle. Zwar hat das Model 3 zuletzt einen umfassenden Facelift erhalten, bei Model S und Y wurde auf eine umfassende Auffrischung bisher jedoch verzichtet und neue Funktionen nur in Formen von Updates geliefert. Gravierender dürfte jedoch der Imagewandel sein. Weil Besitzer und CEO Elon Musk als Berater von US-Präsident Donald Trump ein meist rechtes Weltbild vertritt, mehrt sich in den USA, aber auch in Europa der Protest gegen den Autohersteller. Demonstrationen vor den Tesla-Autohäusern häufen sich rund um den Globus.

Nun scheint Tesla ein neues Geschäftsmodell erschließen zu wollen, über das bereits seit längerem spekuliert wird. Demnach will der Hersteller seine Fahrzeuge als Basis für einen Taxi-Dienst nutzen. Im Juni sollen im texansichen Austin die ersten Cybercaps Fahrgäste chauffieren, und noch Ende letzten Jahres wurde bei den Verkehrsbehörden des US-Bundesstaats Kalifornien eine Genehmigung für einen Charter-Service beantragt. Damit würde Tesla in Konkurrenz zu Plattformen wie Uber oder Lyft, aber auch Waymo treten. Über den Schritt wird bereits seit längerem spekuliert, die von Bloomberg stammenden Informationen werfen jedoch einige Fragen auf.

Offene Fragen zu Teslas Taxi-Plänen

Unklar ist nicht nur, mit welchen Fahrzeugen Tesla an den Start gehen will – der Beginn der Produktion des Cybercaps wurde ursprünglich erst für das kommende Jahr in Aussicht gestellt. Auch die Art und Weise, wie sich die Tesla-Taxis künftig durch die Straßen bewegen, lässt sich bisher nicht absehen. Zwar hatte Elon Musk bereits verkündet, dass seine Tesla-Taxis keine Fahrer mehr benötigen. Für Kalifornien wurde jedoch eine Lizenz für einen klassischen Mitfahrdienst gestellt. Zudem wurden mit den Behörden im Rahmen der Erteilung der Lizenz über Drogentest und die Kontrolle der Führerscheine der Fahrer vereinbart. Selbst eine Genehmigung für einen autonomen Testbetrieb der Taxis wurde bisher noch nicht beantragt. 

Zuletzt kamen immer wieder Zweifel an Teslas Kompetenzen beim autonomen Fahren auf. Der Hersteller setzt bei der Erfassung des Verkehrsraums ausschließlich auf optische Kameras. Die Konkurrenten verbauen zusätzlich Lidar-Sensoren, die für das Messen von Abständen und Geschwindigkeiten auf dreidimensionales Laserscanning setzen.

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