Ein Schlag ins Gesicht: Steam sperrt wieder Videospiele in Deutschland

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Videospiele haben es in Deutschland nicht leicht. Immer wieder werden Titel zensiert, oder gar verboten. Schon nächsten Monat trifft ein weiteres Verbot den Gaming-Giganten Steam und zahlreichen Videospielen droht der Verkaufsstopp.
Das Steam Logo auf einem Monitor
Verkaufsstopp für Videospiele bei SteamBildquelle: Bing IC

Videospiele haben es in Deutschland seit jeher schwer. Noch immer landen zahlreiche Spiele auf dem Index, oder müssen für den deutschen Markt „angepasst“ und zensiert werden. In der Vergangenheit traf diese Zensur unter anderem Spiele wie Fallout: New Vegas. Bis heute ist es bei Steam in Deutschland nur in der „Low Violence“-Version und nur auf Deutsch verfügbar. Eine englische, unzensierte Version sucht man vergeblich. Allerdings kann man das Spiel kaufen. Gleiches kann schon bald nicht mehr über Spiele gesagt werden, die vom Verkaufsstopp am 15. November betroffen sind.

Verkaufsstopp ab dem 15. November

Das Jugendschutzgesetz in Deutschland sieht vor, dass nur Videospiele mit einer Altersfreigabe hierzulande verkauft werden dürfen. Bislang betraf das jedoch nur Spiele, die nach Inkrafttreten des Gesetzes auf den Markt kamen. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz ist jedoch der Ansicht, dass sich das Gesetz auf sämtliche Spiele bezieht, die bei Steam verkauft werden. Auch auf solche, die vor der Verabschiedung des Gesetzes erschienen.

Ab dem 15. November 2024 dürfen folglich keine Spiele mehr in Deutschland verkauft werden, die keine Altersfreigabe durch Steam, oder die deutsche Bewertungsagentur USK, haben. Aktuell haben die Entwickler der Spiele noch die Möglichkeit, über Steam eine Altersfreigabe zu erlangen. Dazu müssen sie einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie Informationen über den Inhalt ihres Spiels geben. Anhand dieser Informationen vergibt Steam dann eine Altersfreigabe.

Entwickler, die dies jedoch nicht bis zum 15. November tun, können ihre Spiele nicht mehr in Deutschland anbieten. Wer ein solches Spiel jedoch bereits besitzt, der kann über die eigene Bibliothek weiterhin darauf zugreifen.

Auswirkungen des Verbots

Wie viele Spiele letzten Endes von der Änderung betroffen sind, lässt sich nicht genau sagen. Eines ist jedoch klar, betroffen sind hauptsächlich Indie-Spiele von kleinen Studios. Eventuell gibt es die Entwickler-Studios nicht mal mehr, da sie die Entwicklung bereits eingestellt haben. Gerade solche Titel könnten also mit der Änderung verloren gehen. Große AAA-Titel wird die Änderung hingegen nicht betreffen.

Unklar ist ebenfalls, was mit Spielen passiert, die noch keine Altersfreigabe haben, da sie sich beispielsweise noch im frühen Early Access befinden. Auch der Vorverkauf von Spielen ohne Altersfreigabe könnte betroffen sein. Wie groß die Auswirkungen des neuen Gesetzes letzten Endes sind, wird sich spätestens am 15. November zeigen.

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