Eigentlich war die „Sicher bezahlen“-Funktion von eBay Kleinanzeigen dazu gedacht, die Nutzer als Käufer- respektive Verkäuferschutz bei Geschäftsabwicklungen abseits der Haustür abzusichern. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Zumindest, in einem gewissen Rahmen. Denn nach Informationen des Landeskriminalamts Niedersachsen (LKA) wurde die Bezahlmethode nun zum wiederholten Male von Cyberkriminellen missbraucht. Und die Folgen für das Bankkonto können gravierend sein.
So verläuft die neue Masche auf eBay Kleinanzeigen
In einem ersten Schritt überzeugen die Täter den Verkäufer, seine Handynummer zu teilen – etwa, weil die Kommunikation über WhatsApp unkomplizierter verlaufen soll. Haben sich Käufer und Verkäufer anschließend auf einen Preis geeinigt, informieren die Betrüger ihr Gegenüber per Textnachricht, sie hätten den Artikel bezahlt und man würde eine entsprechende Benachrichtigung von eBay erhalten. An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Der Onlinemarktplatz eBay Kleinanzeigen gehört längst nicht mehr zu eBay, sondern ist Teil des norwegischen Konzerns Adevinta. Der Namenszusatz „eBay“ soll daher ab 2024 verschwinden.
Zurück zur Betrugsmasche: Der Verkäufer erhält wie angekündigt eine SMS. Diese informiert ihn darüber, dass der Artikel über die Funktion „Sicher Bezahlen“ erworben wurde. Um das Geld zu erhalten, müsse man auf eine hinterlegte Verlinkung klicken. Doch das sollten Betroffene auf keinen Fall tun. Denn der Link führt zu einer Phishing-Seite, die nach Einschätzung des LKA dazu gedacht ist, Kreditkartendaten und Adressdaten in Erfahrung zu bringen. Anschließend solle eine Zahlung ausgelöst werden, die der Käufer „im Glauben an die Einrichtung der Sicher-Bezahlen-Funktion“ bestätigt. Das Geld fließt somit vom und nicht auf das Bankkonto. Ferner können sich die entwendeten Nutzerdaten beispielsweise dazu verwenden lassen, um ein Smartphone mit dem Bankkonto zu verknüpfen. In diesem Fall hätten die Cyberkriminellen umfangreiche Zugangsrechte. Das LKA Niedersachsen warnte erst vor wenigen Tagen vor einem entsprechenden Fall.
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Wie kannst du dich schützen?
Zunächst einmal solltest du die Kommunikation stets über die von eBay Kleinanzeigen zur Verfügung gestellten Kanäle führen. Auch empfiehlt es sich, einen genaueren Blick auf den Käufer zu werfen. Mit Fokus auf das Alter des Kontos und die dazugehörigen Bewertungen.
Falls du bereits Opfer der Masche geworden bist, solltest du unverzüglich Kontakt mit deinem Kreditinstitut aufnehmen und die Zahlung oder gar die Kreditkarte sperren lassen. Auch sollten sämtliche publik gewordenen Zugangsdaten schnellstmöglich ausgewechselt werden. Weitere Infos zu Betrugsmaschen auf eBay Kleinanzeigen findest du hier: