Nach der Vorstellung des neuen BMW iX (2025) geht der Hersteller aus München schon bald mit seiner sogenannten Neuen Klasse auf Kundenfang. Dabei handelt es sich um neu entwickelte E-Autos. Los geht es noch in diesem Jahr mit dem BMW iX3 und bis Ende 2027 sollen insgesamt fünf weitere neue elektrische BMW-Modelle folgen – produziert im umgebauten Stammwerk in München. Einen großen Fokus legt BMW bei seinem neuen Stromern auf eine höhere Reichweite. Entwicklungschef Frank Weber hält aber wenig von größeren Akkus. Er möchte stattdessen lieber die Effizienz der neuen Elektroautos verbessern.
BMW: E-Autos mit höherer Effizienz statt größeren Batterien
Gegenüber Automotive News Europe sagte der BMW-Manager: „Viel wird darüber diskutiert, E-Autos mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern und mehr zu fertigen. Aber warum sollte man das tun? Die Folge wäre eine viel schlechtere CO₂-Bilanz des Autos. Deswegen ist die Verbesserung der Effizienz viel wichtiger als immer größere Batterien.“ Und genau diesen Ansatz verfolge man mit der Neuen Klasse. Die realen Reichweiten sollen damit um etwa 30 Prozent gegenüber aktuellen Modellen steigen, so Weber.
Aus Kundenbefragungen und vorliegenden Daten weiß man bei BMW, dass die meisten Kunden mit einer realen Reichweite von 400 bis 500 Kilometern zufrieden sind. „Mit dieser Reichweite laden sie ihr Auto unterwegs nur selten auf“, sagt Weber. Nur wenige Menschen würden mit einem Elektroauto lange Strecken von mehreren hundert Kilometern fahren.
Preise für E-Autos werden auf absehbare Zeit wohl nicht fallen
Dass sich die Kosten für E-Autos durch stark fallende Batteriepreise in den kommenden Jahren stark verringern werden, erwartet Weber übrigens nicht. „Es ist keine Batterietechnologie in greifbarer Nähe, durch die sich die Batteriekosten in den nächsten zehn Jahren entscheidend verändern werden“, so der Entwicklungschef. Selbst wenn rund um das Jahr 2030 Feststoffbatterien marktreif werden sollten, wäre das nicht automatisch mit günstigeren Preisen für E-Autos verbunden.
Weber erwartet ohnehin, dass nennenswerte Mengen von Festkörperbatterien frühestens in zehn Jahren verfügbar sein dürften. Langfristig will man bei BMW deswegen auch mit Wasserstoffantrieben punkten. Zwar fehle es hier weiter an der notwendigen Infrastruktur – in Deutschland gibt es nur rund 100 Wasserstofftankstellen –, doch Wasserstoffautos hätten einen entscheidenden Vorteil: „Sie fahren ebenfalls vollelektrisch, aber mit Batterien, die nur ein Zehntel der Größe haben, wie sie in aktuellen E-Autos zum Einsatz kommen.“