Immer mehr E-Autos fahren auf deutschen Straßen, und das ist auch das Ziel der Politik. Bis 2035 sollen Verbrenner verschwinden, zumindest als Neuwagen. Doch wo E-Autos fahren, ist auch ein Mehrbedarf an Energie und einer neuen Infrastruktur. Dass in der Bundesrepublik die Lade-Infrastruktur aber noch längst nicht auf dem Niveau ist, wie gewünscht, ist kein Geheimnis. Dagegen will man jetzt vorgehen.
E-Auto laden: Infrastruktur soll besser werden
2020 ermittelte die Bundesregierung, dass allein in Deutschland bis 2030 440.000 Ladestationen mehr gebraucht werden. Der EU-Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr will den Ausbau dafür nicht nur hierzulande, sondern in ganz Europa vorantreiben. Im Rahmen einer Tagung von „Fit for 55“ legte man einen Entwurf über ein Verhandlungsmandat vor, das einen recht spezifischen Ausbau von Strom-Ladepunkten und anderen, alternativen Antrieben vorsieht.
Der Vorlage zufolge sieht der EU-Ausschuss vor, alle 60 Kilometer einen Ladepunkt für E-Autos zu errichten. Hier sieht man in erster Linie Hauptverkehrsstraßen vor. Inseln, gering befahrene Straßen oder auch abgelegene Regionen lässt man außen vor. Zusätzlich sollen für Lkw bis 2028 zwei anstatt nur einer Ladestation errichtet werden
Auch Wasserstoff wird bedacht und soll alle 100 Kilometer von entsprechenden Fahrzeugen getankt werden können. Bislang sah die Kommission alle 150 Kilometer eine Wasserstoff-Tankstelle vor. Neben Autos will man auch Schiffe einfacher mit Ladestrom versorgen, sodass auch der Ausbau in Häfen in den Ausbau der Lade-Infrastruktur einbezogen werden.
Nationale Lösungen geplant
Weiterhin sollen alle EU-Länder eigene, nationale Lösungen wie Ziele ausarbeiten – und das verbindlich. Bis 2024 soll der Plan stehen, samt genauer Darstellung, wie man diese erarbeiteten Ziele erreicht. Die Umsetzung soll dann in einem weiteren Schritt bis 2026 erfolgen.
Ferner sieht der Beschluss mehr Transparenz sowie eine einfache Handhabung für Verbraucher vor. Wie es heißt, sollen Nutzer nicht nur einfach bezahlen können, sondern den Preis auch pro kWh oder Kilogramm angezeigt bekommen. Außerdem sollten die Preise erschwinglich sowie vergleichbar sein.
Das EU-Parlament muss den Entwurf der Kommission zunächst noch billigen. Erst dann können Verhandlungen mit den einzelnen EU-Ländern beginnen.