E-Autos im Winter: Zwei Hersteller trumpfen auf

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Wie stark weicht die von Herstellern versprochene WLTP-Reichweite von der tatsächlichen Reichweite im Winter ab? Darüber gibt ein neuer Test jetzt umfangreiche Aufschlüsse. Polestar gewinnt, Peugeot kann weniger überzeugen.
Auto fährt auf einer schneebedeckten Fahrbahn.

Wie sehr leidet die Reichweite von E-Autos im Winter? Ein neuer Test gibt dazu neue Aufschlüsse.

Wer ein E-Auto im Winter fährt, weiß: Die Reichweite fällt spürbar geringer aus als an Sommertagen. Der norwegische Automobilverband NAF und die Fachzeitschrift Motor haben jetzt die Probe aufs Exempel gemacht. In einem gemeinsamen Test wurden mehrere E-Autos bei niedrigen Temperaturen auf die Probe gestellt und die Reichweite mit Werten verglichen, die im Sommer zu erzielen waren. Mit durchaus überraschenden Ergebnissen.

E-Auto-Reichweite im Winter: Polestar stark, Peugeot verliert

So wurde die vom Hersteller versprochene WLTP-Reichweite beispielsweise beim Peugeot E-3008 (Test) um satte 32 Prozent unterschritten. Dagegen waren es beim Polestar 3 (Test) nur 5 Prozent. Auch beim BYD Tang lag die Differenz zum in Aussicht gestellten WLTP-Wert bei nur 9 Prozent. Volvo EX30 (Test) und BMW i5 Touring (beide -21 Prozent), Peugeot E-5008 (-26 Prozent) und das Tesla Model 3 (-24 Prozent) waren hingegen auch von hohen Reichweitenverlusten betroffen. Beim Porsche Macan und Xpeng G6 fiel die Winterreichweite um 22 Prozent geringer aus als im Sommer, beim Volkswagen ID.7 GTX Tourer um 23 Prozent. Im Durchschnitt lag die WLTP-Abweichung bei den getesteten Fahrzeugen bei 18,7 Prozent.

Die Wintertests fanden zum sechsten Mal in der Wintersaison statt. Zwar auf rutschigen und nassen Straßen, aber für norwegische Verhältnisse während recht milder Temperaturen zwischen -9 und 1 Grad Celsius. Umso beachtenswerter ist es, dass die E-Autos von einzelnen Herstellern im Vergleich zu Sommermonaten mit einem deutlich höheren Verbrauch zu kämpfen hatten. Gefahren wurden die Wagen so lange, bis sie die erforderliche Geschwindigkeit nicht mehr halten konnten.

Auch die Ladeleistung im Winter stand auf dem Prüfstand

Überprüft wurde im Rahmen des Tests auch, wie sich die Fahrzeuge bei kalten Temperaturen mit Blick auf die Ladeleistung verhalten. Denn auch das ist bekannt: Wenn die Akkuzellen zu kalt sind, dauert das Aufladen länger als im Sommer. Nur 12 der 24 getesteten Fahrzeuge konnten den gewünschten Ladestand von 80 Prozent in weniger als 30 Minuten erreichen. Am längsten stand der Peugeot E-3008 an der Ladesäule. Für die Aufladung des 71 kWh großen Akkus mussten auf 80 Prozent 47 Minuten vergehen. Am schnellsten war der Lotus Emeya, dessen 101 kWh großer Akku für eine Aufladung gerade einmal 16 Minuten benötigte.

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