Zwei Jahre ist es her, da hieß es von Volkswagen: Ein günstiger ID.1 ist aktuell nicht darstellbar. Vor rund einem Jahr teilte der Wolfsburger Automobilkonzern mit, dass man ein erschwingliches E-Auto nicht in Zusammenarbeit mit Renault bauen wolle. Und Anfang des Jahres war schließlich aus dem VW-Konzern zu hören, dass man das Elektroauto für rund 20.000 Euro zunächst wohl von einer anderen VW-Marke, zum Beispiel Seat oder Skoda, sehen werde. Jetzt aber stellt sich heraus: Auch Volkswagen selbst tüftelt eifrig an einem E-Volkswagen zum Einsteigerpreis.
Volkswagen ID.1: Serienversion für 2027 angekündigt
Bereits im März will VW das erste Showcar präsentieren, das dann einen ersten Eindruck davon liefern soll, wie der neue ID.1 aussehen wird. Die offizielle Weltpremiere steht für 2027 im Kalender des Konzerns. Schon jetzt gibt es eine erste Designskizze, die zumindest einen Eindruck von der Front des Autos vermittelt. Vorgestellt wurde sie am Mittwoch von Pkw-Vorstand Thomas Schäfer im Rahmen einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Wolfsburg.
In Medienberichten ist davon zu lesen, dass sich die Begeisterung in der Belegschaft während der Präsentation auf überschaubarem Niveau bewegte. Nach monatelangem Arbeitskampf und harten Einschnitten ist die Stimmung bei den VW-Mitarbeitern offenbar noch immer angespannt. Nur vereinzelt soll es zu den Plänen zum neuen ID.1, der übrigens auch einen ganz anderen Namen tragen könnte, zaghaften Applaus gegeben haben. Ein Grund: Das Auto wird sehr wahrscheinlich nicht in Deutschland gebaut, sondern im Ausland, wo unter anderem die Lohnkosten geringer sind.
Wolfsburg soll Hauptstadt der vollelektrischen Kompaktklasse werden
VW-Vorstand Schäfer versuchte trotzdem so etwas wie Aufbruchstimmung zu entfachen. Die Vereinbarung „Zukunft Volkswagen“ basiere auf einer Strategie der drei A: Aufholen (Kosten senken), Angreifen (neun neue Modelle bis 2027) und Anführen (technologisch führen im Volumensegment). Dass man den Golf in Zukunft nur noch in Mexiko baue, schaffe Platz für moderne Technologie. Neben einem E-Golf ist auch die Produktion eines vollelektrischen T-Roc in Wolfsburg geplant. Ziel sei es, den Standort zur Hauptstadt der vollelektrischen Kompaktklasse zu machen.