E-Auto wird scheitern: Experten schlagen Alarm

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Das Verbrenner-Aus ist beschlossen. Die Politik war sich sicher, dass Autofahrer ihre Benziner und Diesel entsorgen und zum E-Auto wechseln. Doch die meisten wollen ihren Verbrenner so lange fahren, bis er auseinanderfällt. Nun schlagen erneut Experten Alarm.
E-Auto gescheitert? Experten prophezeien den Super-GAU
E-Auto gescheitert? Experten prophezeien den Super-GAUBildquelle: Aleksandr Popov / Unsplash

Als die Regierung das Verbrenner-Aus für 2035 verkündete, war man sich sicher, dass schon fünf Jahre früher, also 2030, rund 15 Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein werden. Zwar sind es bis dahin noch gut 5 Jahre. Doch vieles deutet darauf hin, dass das Ziel nicht erreicht wird. Und seitdem die Regierung den Umweltbonus gestrichen hat, sinkt die E-Auto-Nachfrage immer weiter. Bereits der ADAC hinterfragte den Plan der Politik. Und der Präsident des Bundesverbands Elektromobilität erklärte, die Pläne gingen an der Realität vorbei. Jetzt rechnen Autoexperten vor, wie dramatisch die Katastrophe ausfallen könnte.

E-Auto: Der Plan wird scheitern

„Wir legen jetzt einfach mal den Schalter um, und alle fahren bis 2030 elektrisch“ – das reiche nicht und es überzeuge vor allem nicht, sagte der ADAC-Präsident Christian Reinicke bereits im April 2024. Und dann holt der Boss des Automobilclubs noch weiter aus, um der Regierung einen Rundumschlag zu verpassen. Die Menschen würden ihr Auto zehn Jahre oder länger fahren. „Wie soll da in wenigen Jahren ein Drittel der Fahrzeugflotte auf elektrisch umgestellt werden?“ Doch nicht nur Reinicke stellt den E-Auto-Plan der Politik infrage. Ulrich Winzen, Datenspezialist der Automobilwoche, hat auf Basis langjähriger Daten und Markttendenzen durchgerechnet, was passieren müsste, damit die Politik am Ende recht behält.

Todesstoß für billige E-Autos: Deutsche Hersteller jubeln

Und dann rechnet der Autoexperte vor. Ende vergangenen Jahres waren knapp 1,4 Millionen E-Autos in Deutschland zugelassen, was 2,9 Prozent des Gesamtbestands entspreche. Zu den 15 Millionen würden somit noch 13,59 Millionen fehlen. Von 2024 bis 2030 werden dem Datenspezialisten zufolge insgesamt knapp 20,9 Millionen Neuzulassungen erwartet. Dabei werden freilich nicht nur Stromer neu zugelassen, sondern auch Diesel und Benziner. Somit müsste – falls alle E-Auto-Zulassungen den Bestand erweitern – der E-Anteil an den Neuzulassungen im Durchschnitt aller Jahre bei 65 Prozent liegen. Das sei schlicht „unrealistisch“. Zudem sei das auch noch falsch. Denn: Jedes Jahr werden viele Fahrzeuge verschrottet oder ins Ausland verkauft. Folglich steigt der Bestand der Fahrzeuge nicht um die Zahl der Neuzulassungen. Damit also 2030 insgesamt 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, müssten bis dahin deutlich mehr als 15 Millionen Stromer verkauft werden.

Selbst optimistisch gerechnet wird das Ziel verfehlt

Selbst in einem optimistischen Szenario werden bis 2030 bestenfalls knapp neun Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen rollen. Zwei Drittel aller Autos fahren dann weiterhin mit Verbrennungsmotor. Im ersten und nach aktueller Faktenlage wahrscheinlichsten Szenario geht die Automobilwoche davon aus, dass es 2030 rund 6,2 Millionen E-Autos geben wird. Sollte die Politik am Verbrenner-Aus rütteln und die E-Auto-Akzeptanz bei Autofahrern weiterhin gering bleiben, sprechen die Experten sogar von nur 4,7 Millionen Stromern in 2030. Ein Genickbruch für den großen E-Auto-Plan der Politik.

Bildquellen

  • E-Auto-Chef packt aus: Endlich hat einer den Mut es auszusprechen: Mohammad Alizade / Unsplash
  • E-Auto gescheitert? Experten prophezeien den Super-GAU: Aleksandr Popov / Unsplash
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15 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Nzr so am Rande. Mein E-Smart ist nicht mal 10 Jahre alt, und es gibt bereits jetzt keine Ersatzt-Akkus dafür.
    Also wenn morgen oder übermorgen der Akku versagt, habe ich ein Totalschaden.
    Vor nicht mal 10 Jahren über 38000€ Neupreis.
    Das sollte jedem eine Warnung sein
    Redaktion kann das gerne selbst überprüfen und eine Nafrage an Mercedes richten.

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    • Nutzerbild Morgenmicha

      Man darf aber E Autos aus den Anfängen vor 10 Jahren nicht mit den heutigen Modellen in einen Topf werfen. Und seltenst wird ein komplett neuer Akku gebraucht, wenn werden Module getauscht.

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      • Nutzerbild Karsten Frei

        Meine Anfrage an Mercedes war wegen gesunkener Reichweite Akku austauschen !!!
        Antwort, nicht lieferbar !!!
        Es spielt keine Rolle, ob aus Anfängen oder nicht. Mercedes und Co. haben massenhaft Elektroschrott produziert und Umweltschaden im industriellen Umfang betrieben. Die Autohersteller wussten von vorneherein, dass die Akkus zu Verschleißteilen gehören und missbrauchen diese Tatsache um kurze Autolebensdauer zu erreichen.
        Jeder E-Autobesitzer wird mit dem Problem konfrontiert, spätestens nach 10 Jahren.

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      • Nutzerbild Tom.K

        das ist leider nur zum teil richtig. bei den alten Batterien war es meist so, dass man einzelne Module tauschen konnte und das auch nur bei den wenigsten Modellen. wie z.b Tesla Model S. die Batterie für den E-Smart kann man nach meinem kenntnisstand nur komplett tauschen. außer wie vorher schon gesagt spezialisierte Werkstatt. eine normale Kfz-Werkstatt fast das nicht an die tauschenteile und reparieren sie nicht. hier hat Mercedes schlicht nicht an seinen eigenen Erfolg geklaubt. bei den neueren geht das gar nicht mehr, weil das alles strukturbatterien oder Blade-zellen sind und da gibt es schlicht keine Module… und selbst wenn man eine modulbatterie sein eigen nennt, wird man in Deutschland kaum eine Werkstatt finden die dazu fähig ist die Module zu tauschen. hierfür bedarf es spezialisierter Betriebe und ich glaube in Deutschland gibt es nur ein oder zwei davon und selbst die sind mit den alten Tesla Model S Batterien schon mehr als ausgebucht.

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        • Nutzerbild Karsten Frei

          Schaue dir das Video an.
          https://www.youtube.com/watch?v=EJJZP_OqaE0

          Ich würde sagen, die deutsche Bürokratie und Politiker sind an dem Desaster schuld. Die Industrie will machen, die Industrie will verkaufen, nur heißt es am Ende Betriebserlaubnis erlischt, wenn es nicht vom original Hersteller kommt.

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      • Nutzerbild Karsten Frei

        Was hat Bereitstellung von Ersatzteilen mit Baujahr von dem Auto zu tun?
        Nichts.
        Und die Aussage über die Module bitte ich zu belegen, weil es schlicht und einfach gelogen ist.

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  2. Nutzerbild Tom k.

    warum soll man sich denn einen elektroauto bei diesen strompreisen kaufen ??. man zahlt an den öffentlichen Säulen mittlerweile jenseits der 69 Cent pro kilowattstunde.. das ist einfach nur irre !!!, da ist Diesel fahren definitiv billiger. nö nö so wird das definitiv nichts ….

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  3. Nutzerbild Offler

    1. die Anfänge von e Autos waren vor 100 Jahren.
    2. für den ersten Tesla Roadster gab es nach vier Jahren keinen Ersatzmotor
    3. für den Renault Fluence ZE weder Tauschakku noch Zelltausch
    4. für die ersten Zoe die heute 12 Jahre währen gab es nur die Batteriemiete, keine Kaufakkus auch nicht bei Weiterverkauf. da findet man einige bei Mobile ohne Akku… mittlerweile gibt es bei den neuesten zwar die Möglichkeit von Miete auf Kauf zu wechseln… bei einer vier Jahre alten Zoe sind das um 5500€ extra.
    5. Zelltausch machen die wenigsten. Porsche hat dafür fast den Preis eines neuen Akkus- an den HV Komponenten dürften nur wenige Arbeiten, gerade wenn die zentraler Teil sind, sind die unheimlich schwer zu öffnen, tauschen, verschließen. da Tauschstraße du billiger und schneller einen Verbrennermotor.

    Gerade bei kleineren e ist der Preisverfall nach Kauf extrem. egal ob Batterie- oder Zelltausch, du bist sehr schnell über den Restwert des Fahrzeuges. einen drei Jahre alten Smart ForFour bekommst du zu einem Drittel des Neupreises. der Batterietausch kostet da 6500- für Autos die mit guter Batterie etwa 12000 kosten….
    BMW i3 6 hatte so um 12000 – Akku Komplettrausch 14.000, einzelnes Zellpaket 1800€+Einbau.
    lohnt sich auch nicht so richtig…

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  4. Nutzerbild Heinz Grefenstein

    Die Autobauer habensich in ihrer Gier das eigene Grab geschaufelt.
    Am Anfang hieß es,E-Motoren sind kostengünstiger, leichter und billiger zu warten, als werden die Kosten für den Verbraucher günstiger…. Dann hieß es plötzlich, die Akkus sind so teuer – als wenn man das nicht vorher gewusst hätte. Plötzlich wurden die Stromsuperspezialisten mit irren Stundenlöhnen abgerechnet, von denen vorher keine Rede war!
    Billige Auto sind aktuell auch billig! Zusammengeschustert! Die anderen PKW beginnen bei 40.000!
    Ein Schnäppchen für jeden z. B. Bäckergesellen, der uf in Auto angewiesen ist und stolze 1.400 Euone nach Hause bringt. Der zahlt das doch lässig aus der Portokasse!
    Alles Abzocke! Das war doch von vorneherein so geplant!

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  5. Nutzerbild Kai

    Leider ist ein Scheitern keine Option. Das mit dem Klimawandel sollte mittlerweile ja eigentlich jeder begriffen haben. Falls nicht mal kurz so die Naturkatastrophen der letzten 2 Jahre Revue passieren lassen. Oder die Versicherungen fragen warum die Prämien für Gebäude usw. steigen 😉.
    Also dauerhaft weiter mit fossilen ist Klima technisch nicht zu empfehlen. Davon ab, dass sie endlich sind. E-Fuels vergessen wir auch direkt mal wieder. Da kann nicht mal die FDP ernsthaft dran glauben. 2040 wird die global geplante Produktion nicht mal ansatzweise für den heutigen deutschen Verbrauch an fossilen im Verkehr reichen. Siehe z.b. Bericht DIW.
    Wasserstoff? Muss auch erstmal irgendwo herkommen und wird ebenfalls anderweitig viel nötiger gebraucht. Gibt Gründe warum fast niemand Wasserstoff Autos baut.

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  6. Nutzerbild Banana

    Die meisten die hier ihren Rotz ablassen haben, a, kein E-Auto und b, keine Ahnung vom Thema Akku. Gibt sogar noch welche die behaupten, der BEV-Akku hält nicht länger als ein Handy-Akku. Doch diese Stimmen werden leiser da es schon 10-Jährige E-Autos gibt die sich bester Gesundheit erfreuen. Ich fahre seit 14 Jahren elektrisch. Mein S-Pedelec von 2010 hat 48.000 km auf der Uhr und noch seinen ersten Akkusatz (2 Stück) Die Reichweite hat ca 20% bis 25% abgenommen. Mein E-Liegerad von 2015 hat 78.000 km auf der Uhr und natürlich auch noch den ersten Akkusatz. Seit 4 Jahren fahre ich jetzt BEV ca. 80.000 km auf der Uhr und keinerlei Einschränkungen in der Reichweite bemerkbar. Zum Schluss noch mein ältester Lithium-Ionen Akku aus einem Siemens Handy (S10)
    Mein erstes Handy von 1998 habe ich mir aus Nostalgiegründen aufgehoben und hat einen Lithium-Akku der immer noch funktioniert. Da es keine SIM-Karten mehr in dieser Größe gibt kann ich auch nicht ausprobieren wie lange man noch Telefonieren könnte. Also wo soll jetzt das Problem mit Lithium-Akkus sein?

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Und mein 10 Jahre altes Smart fährt anstatt 140 km nur noch 112 km, wenn ich nur zur Arbeit auf der Landstraße fahre, in der Stadt sogar noch weniger, zwischen 80 und 90. Also erzähle hier nichts, über keine Ahnung und kein E-Auto.

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  7. Nutzerbild F. Jehle

    In China sind die EV-Zuwächse bei 50%. Diese „das E-Auto wird scheitern-Experten“ schaffen nur Eines, weil viele gutgläubige Menschen dies auch noch glauben: Die Abschaffung des zukünftigen Automobilstandortes Deutschland. In USA u d China knallen die Sektkorken.

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  8. Nutzerbild Thomas aus Marl

    Wir haben seit 2020 ein E-Auto von Hyundai und sind bisher sehr zufrieden.

    Ob ich wieder eines kaufen würde, fraglich. Denn für das Nachfolgemodell verlangt der Hersteller rund 40 Prozent mehr.

    Und Volkswagen verkauft hierzulande seinen ID.3 für 38k€, wo der in China für nicht einmal die Hälfte an den Kunden geht.

    Da müsste ich ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein.

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  9. Nutzerbild Robert Paulus

    Es ist doch alles eine geplante Geldmacherei.. der bürger soll in Zukunft ein Auto beim Konzern mieten.. und wie beim bargeldverbot in der Zukunft 100% abhängig und voll kontrollierbar werden. Wenn sie wirklich wollten würden Elektroautos Wartungs und kundenfreundlich werden.akkkuwechsel leichtgemacht mit ersatzteilgarantie und reperaturfreundlichen Aggregaten. Und wenn man mal nach GB schaut wird man feststellen das man keine Versicherung mehr für viele Elektroautos bekommt da viele Elektroautos selbst bei kleinen Blechschäden als Totalausfall gelten und wegen fehlender Ersatzteile nicht repariert werden können. geopolitisch muss man auch bedenken, der chinese hat es nie geschafft den Vorsprung der Deutschen Autohersteller einzuholen, selbst beim copieren vorhandener Modelle war die Vorherrschaft der Deutschen Autofahrer nicht zu brechen. Warum also nicht die Karten neu mischen und alles auf elektro zu setzen.. ein paar umweltorganisationen unterstützen ..alle gegen den verbrenner aufhetzen und schon ist die Vorherrschaft gebrochen…ein Schelm ist der was böses dabei denkt. und in china mit Braunkohle erzeugter Strom sorgt auch für eine coole CO2 Bilanz beim stromer.. ok Deutschland ist auch der größte Braunkohle Verstromer in der EU.. wobei Atomstrom von Frankreich mit einem ungelösten Endmüll lager auch keine Lösung ist.

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