E-Auto: An der Realität vorbei

3 Minuten
Eigentlich sollte das E-Auto einen Umschwung herbeiführen und dabei helfen, die Klimakatastrophe zu verhindern. Das zumindest war der Plan der Politik, die sogar den Verbrenner verboten hat. Doch die Realität sieht gänzlich anders aus.
E-Auto: An der Realität vorbei
E-Auto: An der Realität vorbeiBildquelle: Sasha Rubaniuk / Unsplash

Das Verbrenner-Aus ist beschlossen. Die Politik war sich sicher, dass Autofahrer ihre Benziner und Diesel entsorgen und im E-Auto Platz nehmen. Doch: Die Deutschen haben keinen Bock darauf. Fast 80 Prozent wollen kein E-Auto und ihren Verbrenner so lange fahren, wie es geht. Das ergab eine aktuelle Umfrage. Hinzu kommt: Viele, die sich ein Elektroauto anschaffen, hassen es. Einem Experten zufolge sei jetzt ein Realitäts-Check notwendig.

Der E-Auto-Plan bröckelt

Während die deutschen Autofahrer sich aus diesen 4 Gründen nicht wirklich mit dem E-Auto anfreunden können, hat die Politik schon längst umgesattelt. Immer weniger Verbrenner-Vertreter laufen durch die Lobby und die viele Autobauer witterten wohl – auch aufgrund der Finanzspritzen der Politik – das große Geschäft. Kurzerhand wurden auch die Verbrenner mit einem Ablaufdatum gekennzeichnet. 2035 ist Schluss. Schon fünf Jahre zuvor sollen 15 Millionen Stromer auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Derzeit ist es gut eine Million – bei fast 50 Millionen Autos insgesamt. Ziemlich mager. Das sorgt verursacht auch bei Experten immer wieder Kopfschmerzen.

→ E-Auto-Chef packt aus: Endlich hat einer den Mut es auszusprechen

Bereits vor Kurzem sagte Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands Elektromobilität: „Mit dem jetzigen Status quo lassen sich keine 15 Millionen E-Autos bis 2030 erreichen.“ Die deutschen Hersteller hätten Sigl zufolge keine bezahlbaren und vom Kunden gewünschten Fahrzeuge, und der Regierung fehle es an Mut für klare Rahmenbedingungen, erklärte der E-Auto-Experte. Und er steht mit seiner Meinung nicht allein auf weiter Flur.

Was fehlt, ist ein Realitäts-Check

Gegenüber der dpa sagte Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, dass die Bundesregierung das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 bei Weitem verfehlen wird. „Es ist ein Realitäts-Check notwendig“, sagt der Experte. Die politischen Ziele müssten mit den erforderlichen Maßnahmen in Einklang gebracht werden. Geht es so weiter wie bisher, werden der Rechnung von Bratzel zufolge nicht mehr als 7 bis 8 Millionen Stromer im Jahr 2030 hierzulande unterwegs sein.

Das E-Auto macht alles nur noch schlimmer: Deshalb ist das Verbrenner-Verbot sinnlos

Wie man die Benzin– und Diesel-Fahrer zum E-Auto bewegen kann? Dafür gibt es bereits Pläne. Zum einen könnte die Politik die Steuern auf Benzin und Diesel deutlich erhöhen, sodass Verbrenner unattraktiver werden. Zugleich könnte man die Kfz-Steuer fürs E-Auto sowie die Strompreise senken, damit das Laden eines Elektroautos nicht fast genauso teuer ist, wie das Auftanken eines Verbrenners. Und eine Verlängerung der 2025 auslaufenden Kaufprämie könnte ebenso dazu beitragen, dass man das Ziel „15 Millionen E-Auto bis 2030“ doch noch erreicht.

Mitreden

11 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Viper

    Realitäts-check viele in Deutschland können sich trotz Job keinen Neuwagen leisten. Gebraucht würde ich mir nur bedingt einen kaufen wollen, da keiner weiß wie der Vorbesitzer mit accu und Auto umgegangen ist.

    Was ist eigentlich mit Umbau von Verbrenner von Benzin/Diesel auf Wasserstoffverbrennung? Oder weiter betreiben mit alternativen Kraftstoffen.

    Dieses rum Geheule Wasserstoff zu ineffektiv zu Stromhungrig bei der Herstellung… wenn Windkraftanlagen und Solaranlagen abgeschaltet werden weil Strommenge im Netz zu viel wird, lieber die Energie in Wasserstoff umwandeln. Wind und Solar produzieren den doch eh und ob Strom für 4 Cent eingespeist wird oder als Wasserstoff für 1 Euro Liter im Kraftstofftank landet ….. was nicht verkauft wird geht zurück in die Brennstoffzelle.

    zudem jeder Verbrenner der jetzt zum Verwerter geht, erzeugt CO2 Plastikmüll etc. pp. was einen Anstieg von dem was vermieden werden soll nach sich zieht.

    Langsam glaube ich statt studieren werden viele mehr Stupidieren?

    Antwort
  2. Nutzerbild H. Inside

    das ist ziemlicher Schwachsinn und gelogen!

    Antwort
  3. Nutzerbild Hyundai ioniq

    Ich freue mich über soviel Lobby Arbeit und die Menschen die diesen Unsinn glauben. Seit 5 Jahren fahre ich elektrisch und spare so viel Geld solange nicht mehr umsteigen wird das auch so bleiben.

    Antwort
  4. Nutzerbild Helmut Wiese

    Für mich als Camper mit Wohnwagen ist ein E-Auto nicht denkbar. Mit den derzeit möglichen Reichweiten einfach nicht interessant.

    Antwort
  5. Nutzerbild Reiner Kurtz

    Wenn man nur einen kleinen Teil
    der ganzen E-Mobilitätsförderung
    in die Entwicklung von Bio-
    und synthetischen Kraftstoffen
    investieren würde….dann könnten wir den Verbrennungsmotor 100 Jahre weiterfahren…es ist nur eben
    politisch nicht gewollt.

    Antwort
  6. Nutzerbild Catanius

    Tja wieder einer der undäglich halb gebildeten und falschen Beiträge über E- Mobilität. E-Autos zahlen zehn Jahre lang keine KFZ Steuer.
    Aber leider fällt INSIDE Digital oder auch KA immer wieder durch bewusst falsch dargestellte Pseudofakten auf.
    Und wenn ich Kommentare hier lese, muss ich leider feststellen, dass im Chemieunterricht überhaupt nicht aufgepasst wurde. Beim Verbrennen von Wasserstoff in einem Kolbenmotor habe ich das gleiche Stickoxyd Problem wie bei allen Kraftstoffen in Kolbenmotoren.
    Hochkomprimierte Luft besteht nun mal zu über 70% aus Stickstoff. Wenn man die zündet passiert immer das Gleiche. Setzen 6 Viper.

    Antwort
  7. Nutzerbild Alex

    Soweit ich korrekt informiert bin, sind E-Autos für mindestens 10 Jahre hier in Deutschland von der Kfz-Steuer befreit. Man sollte schon korrekte Informationen verbreiten.

    Antwort
  8. Nutzerbild Harry

    Der Reality-Check der Politik sollte erstmal lauten, im Sinne und im Willen des Volkes zu handeln und nicht entgegen den Interessen des Großteils der Bürger. Die Verkaufszahlen zeigen ja klar, wieviel die Bürger von den Zwängen und Reglementierungen der Politik halten. blöd halt, dass man das Volk doch nicht so einfach zu EVs und Wärmepumpen zwingen kann.

    Und was viele EV-Fahrer noch nicht begriffen haben:
    Sie freuen sich über günstigeres Laden und werden dabei gezwungen mehr ihres wertvollsten Gutes für ihre Mobilität zu investieren: Lebenszeit.

    Antwort
    • Nutzerbild Thomas Malicki

      @Harry
      Und was viele Verbrenner-Fahrer noch nicht begriffen haben:
      Das Laden dauert keine Ewigkeit. Zu Hause über Nacht an der Wallbox. Lebenszeit?: das schlafe ich
      Ach Sie haben keine Wallbox/Möglichkeit? Ist keine Ausrede. Dann während des Einkaufs. Haben mittlerweile sogar Discounter. Am Arbeitsplatz oder während ich draußen Sport mache. Es gibt immer eine Möglichkeit zu laden. Man muss nur seine eigene Trägheit der anerzogenen Tankstellenhörigkeit ablegen.
      Und wenn es dann seltener weise mal an der Autobahn ist, gehe ich zum Klo, hole mir einen Kaffe und nach 20 Min. geht es weiter.
      Was bekomme ich dadurch: Lebensqualität!

      Antwort
  9. Nutzerbild Kurt Gau

    Dieses Land mit seiner Regierung ( auch die Merkelzeit gehört dazu) und einer Medienlandschaft, insbesondere der ÖRR, mittels einer Gehirnwäsche mit seinem Glauben an ihren moralischen Impetus in Sachen Klima ,dass die Welt nur am deutschen Wesen genesen wird.
    Während der Rest der Welt entweder sich einen Dreck darum scheert und die anderen zumindest alle technischen Möglichkeiten nutzt und nichts ausklammert ( z.B. Atomstrom etc.) um günstige Energie zu erzeugen, entsorgen wir funktionierende Kernkraftwerke,
    Und produzieren den Strom mit Kohle, fördern kein eigenes Erdgas und holen uns lieber über tausende Km LNG Gas von den USA oder Arabien und fahren unsere Wirtschaft mit den höchsten Energiepreisen und den höchsten Steuern weltweit gegen die Wand und Deundustralisieren unser Land. Zumindest haben wir dann eine CO2 Reduktion.
    Wir sind inzwischen die Lachnummer in der Welt und begeben ohne Not in die Drittklassikeit.

    Antwort
  10. Nutzerbild Rainer

    Da kann man dem Kurt Gau nur zustimmen-diese Regierung lebt in einem Luftschloss-der Kontakt zur Realität ist bei diesen Parasiten völlig verloren gegangen.Aber das ist ja auch nicht so schlimm,leben sie ja auf Kosten der Steuerzahler und das überaus üppig.Honecker und seine Bande waren Waisenknaben gegenüber den heutigen Regierenden-mittlerweile muss man sich schämen für dieses Deutschland

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein