Dumm und gefährlich: E-Scooter-Fahrer sind schlimmste Sünder

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Einen E-Scooter zu nutzen, sei es leihweise oder den eigenen, kann richtig viel Spaß machen. Über den Radweg am Stau vorbei und schneller am Ziel sein als mit dem Auto. So die Idealvorstellung. Problem: Geltende Regeln werden von E-Scooter-Fahrern oft missachtet. Und das kann Folgen haben.
E-Scooter im Sonnenuntergang.
Mit dem E-Scooter fahren kann Spaß machen. Aber auch gefährlich. Wenn man sich nicht an Regeln hält.Bildquelle: Adobe Express

Wir haben es alle schon im Kindergarten gelernt: Vor einer roten Ampel bleiben wir stehen und warten darauf, dass sie auf Grün springt. Erst dann und wirklich erst dann überqueren wir die Kreuzung oder passieren den Gefahrenbereich hinter der Lichtsignalanlage. Die Realität sieht aber oft ganz anders aus. Immer wieder missachten Verkehrsteilnehmer das Rotlichtsignal. Weniger als Autofahrer, aber sehr wohl zu Fuß, auf dem Fahrrad oder auch auf dem E-Scooter. Der ADAC hat das zum Anlass genommen, in fünf Städten genauer zu überprüfen, welche Verkehrsteilnehmer an roten Ampeln am häufigsten das Lichtsignal ignorieren.

Tausende Rotlichtverstöße: E-Scooter weit vorn

Anlass für die neue Erhebung ist eine Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts aus dem Jahr 2023. Demnach gab es seinerzeit 327.230 Rotlichtverstöße in Deutschland. Das allein ist schon eine erschreckend hohe Zahl. Sie wird aber noch unterfüttert durch eine weitere Statistik. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2023 nämlich rund 10.000 Personen verletzt oder sogar getötet, weil eine rote Ampel missachtet wurde. In Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München wollte der ADAC deswegen in einer anonymisierten Zählung wissen: Wer missachtet rote Ampeln im Straßenverkehr eigentlich am häufigsten?

Die zentrale Erkenntnis: Anteilsmäßig sind es Nutzer von E-Scootern, die rote Ampeln am häufigsten ignorieren. Insgesamt registrierte der ADAC in seiner Zählung rund 66.000 Verkehrsteilnehmer, bei denen 2.833 Rotlichtverstöße protokolliert wurden. Die kleinste Gruppe der Tretroller-Fahrer (338) ignorierte rote Ampeln mit mehr als 14 Prozent am häufigsten. In den fünf vom ADAC untersuchten Städten protokollierten die Tester folgende Ergebnisse rund um die Anzahl der Rotlichtverstöße.

  • Hamburg: E-Scooter-Fahrer: 16 Prozent, Fußgänger: 13 Prozent, Radfahrer: 8 Prozent, Autofahrer: 1 Prozent
  • Berlin: E-Scooter-Fahrer: 19 Prozent, Radfahrer: 7 Prozent, Fußgänger: 6 Prozent, Autofahrer: 2 Prozent
  • Köln: Fußgänger: 8 Prozent, E-Scooter-Fahrer: 6 Prozent, Radfahrer: 5 Prozent, Autofahrer: 2 Prozent
  • Leipzig: E-Scooter-Fahrer: 24 Prozent, Fußgänger: 6 Prozent, Radfahrer: 5 Prozent, Autofahrer: 1 Prozent
  • München: E-Scooter-Fahrer: 15 Prozent, Radfahrer: 13 Prozent, Fußgänger: 5 Prozent, Autofahrer: 2 Prozent

Welche Bußgelder drohen bei einem Rotlichtverstoß?

Fährst du mit einem Fahrrad oder einem E-Scooter über eine rote Ampel, liegt die Höhe des Bußgeldes je nach Schwere der daraus resultierenden Folgen zwischen 88,50 Euro und 208,50 Euro. Zusätzlich gibt es einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg. Ganz anders sieht es für Fußgänger aus. Sie müssen nur zwischen 5 und 10 Euro Bußgeld befürchten, wenn sie eine rote Ampel überqueren. Es kann aber auch erlaubt sein, bei Rot die Ampel zu kreuzen.

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