Dass die Nutzung von DSL zurückgeht, liegt vor allem daran, dass die jüngeren Kunden sich zunehmend für Kabel- und Glasfaser-Leitungen entscheiden. Das zumindest zeigt eine Auswertung einer repräsentativen Umfrage des Vergleichsportals Verivox. Insgesamt geben 52 Prozent der Befragten an, mit einem DSL-Anschluss online zu gehen. Am höchsten liegt der DSL-Anteil mit 58 Prozent bei den 50-69-Jährigen. Deutlich niedriger ist die Quote aber unter jungen Menschen bis 29 Jahre. Hier sind es nur noch 31 Prozent.
DSL verliert, Kabel und Glasfaser gewinnen
Insgesamt geht die DSL-Nutzung im Vergleich zu 2021 zurück. Vor knapp zwei Jahren gaben noch 55 Prozent an, DSL zu nutzen. Bei jungen Menschen unter 30 Jahren betrug der DSL-Anteil damals noch 45 Prozent. Über alle Technologien hinweg nutzt heute mehr als die Hälfte der jungen Menschen (54 Prozent) einen anderen Anschluss als DSL.
Dabei spielt aber bei der Wahl der Anschlussart auch die Größe es Wohnortes eine Rolle. Unter Dorfbewohnern liegt die DSL-Quote heute bei 58 Prozent, sie sinkt bis auf 48 Prozent in Großstädten. Das verwundert nicht, denn im ländlichen Raum ist DSL bzw. VDSL bis heute oftmals die einzige Technologie, die Bandbreite ins Haus bring. Alternativen sind hier oftmals nur über Mobilfunk oder Satellit zu haben. Nur nach und nach kommen Glasfaser-Anbieter in den ländlichen Raum, Kabel-Anbieter gibt es dort faktisch nicht.
25 Prozent der Deutschen surfen zu Hause über ihren Kabelanschluss, so die Verivox-Daten. Unter Großstadtbewohnern ist der Kabel-Anteil mit 29 Prozent am höchsten, im ländlichen Raum mit 19 Prozent am niedrigsten. Im Vergleich zu 2021 ist der Kabel-Anteil um 3 Prozent gestiegen, bei Jüngeren sogar um 8 Prozent. Zum Jahresende 2022 nannte die Bundesnetzagentur einen Anteil von gut 9 Prozent für Glasfaseranschlüsse bis ins Haus oder Gebäude (FTTH/FTTB). In der aktuellen Verivox-Umfrage geben 16 Prozent an, mit einem Glasfaseranschluss online zu gehen, 2021 waren es 12 Prozent. Unter jungen Menschen ist der Zuwachs mit 8 Prozent über die zwei Jahre am höchsten.
Satellit und Mobilfunk spielen kaum eine Rolle
Nur 1 Prozent der Befragten gibt an, mit einem anderen Anschluss als DSL, Kabel oder Glasfaser zu surfen. Dazu zählen beispielsweise Satelliten-Internet oder auch Hybridanschlüsse, die stationäres Internet mit Mobilfunk verknüpfen. Immerhin 7 Prozent räumen ein, nicht zu wissen, welche Art Internetanschluss zu Hause genutzt wird – darunter deutlich mehr Frauen als Männer. In der jüngsten Altersgruppe ist dieser Anteil mit 15 Prozent am höchsten.
Dass viele Nutzer von DSL zu Kabel und Glasfaser wechseln, ist insofern überraschend, als dass zumindest Glasfaserleitungen in der Regel etwas teurer sind – auch mangels Wettbewerb. Gleichzeitig bieten Kabel und Glasfaser höhere Datenraten. VDSL ermöglicht technisch nicht mehr als 250 MBit/s im Downstream und 40 Mbit/s im Upstream. Kabel und Glasfaser schaffen problemlos 1.000 Mbit/s im Downstream. Allerdings brauchen nur wenige Haushalte heute schon mehr als 250 Mbit/s. Insofern ist die Abkehr von DSL durchaus überraschend. Einzig mit einem deutlich höheren Upstream und einer niedrigeren Latenz kann die Glasfaser heute schon deutlich punkten.
Downloadraten von bis zu 100 MBits/s reichen für normale Haushalte in der Regel. Auch bei den jüngeren sollte das für alle gängigen Streamingmöglichkeiten und Online-Games reichen. In vielen Gebieten sind solche Raten über VDSL aber leider nicht möglich. Da bieten sich FTTH oder Kabel natürlich an. Wobei Kabel in den Leistungen dermaßen am Schwanken ist, dass der Gigabit nichtmal in Teilen wirklich ankommt. In diesem Fall würde ich lieber bei einem stabilen DSL bleiben. FTTH ist diesem natürlich nochmal zu bevorzugen.
Das kann ich nicht pauschal bestätigen. Bei mir kommen – wenn ich Speedtests mache – immer mindestens 800 bis 900 Mbit/s an.