Online-Banken ohne Filialen wie die ING, DKB, N26 oder die Openbank boomen. Allen voran, weil sie keine Kontoführungsgebühren verlangen und eine kostenlose Kreditkarte liefern. Hinzu kommt, dass Kunden bei diesen Banken häufig deutlich mehr Zinsen für Tages- und Festgeld erhalten, als etwa bei einer Filialbank oder Sparkasse. So lockte die DKB vor rund einem Jahr Kunden mit 3,5 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Inzwischen sind die Zinsen auf magere 1,75 Prozent gefallen und viele Kunden wieder weg. Dabei nahmen sie Einlagen in Höhe von 10,2 Milliarden Euro mit. Doch es ist nicht die Summe, die der Bank Kopfschmerzen bereitet.
DKB: Neuer Chef will andere Kunden
Es scheint, als sei die gute Zeit für Bank-Kunden vorbei. Erst vor Kurzem hat die ING angekündigt, die Kosten drastisch zu erhöhen. Zudem sind die Zinsen fürs Tagesgeld im freien Fall. Das führte bei der DKB dazu, dass viele, die kamen, um 3,5 Prozent auf ihr Tagesgeld abzusahnen, wieder verschwunden sind und ihr Geld mitgenommen haben. Verübeln kann man es den Kunden nicht. Doch die DKB will diese Kunden auch nicht mehr haben.
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„Wir sind keine Bank, die Zinshopper haben möchte. Zinshopper kommen rein, sind ein paar Monate da, nehmen ihr Geld und gehen zur nächsten Bank. Die haben keinerlei Bindung“, sagt der neue DKB-Chef Sven Deglow dem Handelsblatt. „Deshalb sind wir auch nicht traurig, wenn diese Kunden weiterziehen.“ Stattdessen möchte Deglow bei der Weiterentwicklung von Deutschlands zweitgrößter Direktbank auf Qualität setzen.
Das erwartet Kunden in der Zukunft
Der neue DKB-Chef will das Angebot der Direktbank ausbauen und Kunden dazu bewegen, mehrere Produkte zu nutzen. Neben einem Girokonto etwa möchte Deglow etwas in den Fokus setzen, was bei der ING bereits seit Jahren ziemlich gut läuft: das Aktiengeschäft. „Bei der DKB wird es in den nächsten Jahren ein erweitertes Wertpapierangebot geben“, sagte Deglow. Das sei etwas, in dem er großes Potenzial sehe.