Über diese Nachricht dürften kanadische Disney+-Nutzer am Dienstag nicht gerade erfreut gewesen sein. Der US-amerikanische Streaming-Dienst kündigte eine Anpassung seiner Nutzungsbedingungen ab dem 1. November 2023 an. Und diese könnten Anwender teuer zu stehen kommen – langfristig gesehen auch in Deutschland.
Disney+ unterbindet Account-Sharing
Streaming-Dienste sind zahlreich und nicht gerade günstig. Deutsche Disney+-Anwender müssen aktuell noch rund 9 Euro monatlich berappen. Mit der Einführung eines neuen Abo-Modells wird der Preis zudem ab November auf knapp 12 Euro ansteigen. Die Kosten sind jedoch nur halb so hoch, wenn man diese und entsprechend, auch das Konto, mit jemandem teilt. Doch genau das ist verboten. Auf einer Disney+-Hilfsseite heißt es dazu: „Du darfst deinen Disney+ Account nicht mit Personen außerhalb deines Haushalts teilen.“ Mit „Haushalt“ ist dabei der Hauptwohnsitz und nicht die Familie gemeint. Doch viele Anwender kümmerten sich bisher nicht um diese Vorschrift. Denn schließlich wurde diese zwar verkündet, jedoch nicht durchgesetzt. Das soll sich nun ändern.
In den neuen Nutzungsbedingungen, die dem Portal MobileSyrup vorliegen, heißt es nun, Disney+ könne die Nutzung eines Kontos künftig nach eigenem Ermessen analysieren, um die Einhaltung dieser Vereinbarung [in Bezug auf das Teilen von Konten] zu überprüfen. Sollte die Vereinbarung verletzt worden sein, könne das Unternehmen den Zugriff limitieren oder einstellen.
Deutschland folgt 2024
Ob Disney+ Account-Sharing in Kanada schon ab dem 1. November unterbindet, ist unklar. Im August soll der wiedereingestellte Disney-CEO Bob Iger Medienberichten zufolge gesagt haben, das Unternehmen suche „aktiv nach Möglichkeiten, das Teilen von Konten zu verhindern“. Die Nutzungsbedingungen sollten dabei bereits 2023 angepasst werden. Das Vorhaben selbst sollte jedoch erst 2024 in die Tat umgesetzt werden.
Konkurrent Netflix testete sein System zunächst in einigen weniger relevanten Märkten, bevor der Streaming-Dienst das Teilen von Passwörtern auch in Deutschland aktiv unterband. Anwender kritisierten das Vorhaben über Monate hinweg und drohten mit Kündigungen. Als es dann so weit war, führten die Maßnahmen jedoch beinahe unmittelbar zu knapp 6 Millionen Neukunden. Ob Disney+ den Erfolg seines Gegenspielers reproduzieren kann, wird sich zeigen.
Zitat: „führten die Maßnahmen jedoch beinahe unmittelbar zu knapp 6 Millionen Neukunden“
Ich hätte gerne die Quelle für diese Aussage erfahren.
Ich google jede Woche nach Nachrichten diesbezüglich, und es gibt keine darüber.
Oder sind das weltweite Zahlen?