Größtenteils unbemerkt haben sich digitale Kfz-Kennzeichen in den vergangenen Jahren von einer Idee, über ein Pilotprojekt bis hin zum realen Einsatz in vier US-Bundesländern entwickelt – Kalifornien, Arizona, Michigan und Texas. Bisher wurde ihr Einsatz jedoch mal mehr, mal weniger eingeschränkt. Als erster Bundesstaat hat Kalifornien die Technologie vor Kurzem sämtlichen Einwohnern zugänglich gemacht. Ab sofort haben daher rund 40 Millionen US-Bürger die Möglichkeit, sich für ein elektronisches Nummernschild zu entscheiden. Doch was bringt ein digitales Kfz-Kennzeichen überhaupt?
Elektronisches Nummernschild: Zahlreiche Vorteile für Anwender
Aktuell dürfen digitale Kfz-Kennzeichen in den USA ausschließlich von einem Unternehmen bezogen werden: Reviver. Dieses bietet mit der sogenannten RPlate ein smartes Nummernschild mit zahlreichen Funktionen. Einerseits lässt sich dieses personalisieren. Anwender haben in diesem Zusammenhang die Wahl zwischen einer dunklen Schrift auf hellem Hintergrund und dem Gegenteil.
Doch der Funktionsumfang umfasst auch deutlich praktischere Vorteile. So lässt sich die Registrierung des Fahrzeugs etwa bequem über eine Smartphone-App erledigen, die Fahrt und die Kilometeranzeige werden getrackt, ein automatisierter Parkplatz-Check-in ist möglich und das Fahrzeug lässt sich jederzeit mittels GPS lokalisieren. Künftig soll unter anderem auch das Melden gestohlener Fahrzeuge direkt über die dazugehörige Reviver-App abgewickelt werden können. Auf dem Kfz-Kennzeichen erscheint in diesem Fall der Schriftzug „STOLEN“ (zu Deutsch: „gestohlen“).
Wer ein smartes Reviver-Nummernschild sein Eigen nennen möchte, muss jedoch tief in die Tasche greifen. Denn dieses ist ausschließlich im Rahmen eines Abomodells erhältlich. Interessierte können zwischen zwei Versionen wählen: einer verkabelten Variante und einem batteriebetriebenen Modell. Letzteres bietet einen deutlich schlankeren Funktionsumfang und kostet knapp 20 US-Dollar pro Monat bei einer Mindestvertragslaufzeit von 48 Monaten. Für die kabelgebundene Version müssen derweil monatlich rund 25 US-Dollar gezahlt werden.
In Deutschland dürfte es noch eine Weile dauern, bis ein entsprechendes Pendant die Marktreife erreicht. Sowohl mit Blick auf die höheren Datenschutzstandards als auch wegen der strengeren Straßenverkehrsregularien.