Vor einer Woche hat Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer (CSU) den digitalen Führerschein präsentiert. Die Freude über die Neueinführung hielt jedoch nur kurz an, denn bei einem Gros der Nutzer ließ sich die benötigte Anwendung „ID Wallet“ nicht einmal einrichten, geschweige denn ordnungsgemäß verwenden. Anwender berichteten von Abstürzen, außerordentlich langen Ladezeiten und Fehlermeldungen. In einem Selbstversuch konnten wir besagte Probleme bestätigen. Die Folge: eine Bewertung von 1,1 von 5 Sternen in Googles Play Store. Seither hat sich die Situation weiterentwickelt, allerdings nicht so wie gewollt.
Digitaler Führerschein ist nicht sicher
Grundsätzlich sieht die Funktionsweise des Systems wie folgt aus: Nutzer 1 möchte Nutzer 2 identifizieren. Zu diesem Zweck stellt er ihm einen QR-Code zur Verfügung, der die Informationen an einen Server weiterleitet. Der Server kontaktiert Nutzer 2 und fragt nach, ob Nutzer 1 die benötigten Ausweisdaten einsehen darf. Wenn Nutzer 2 der Anfrage zustimmt, werden die Daten mitsamt verifizierbaren Signaturen an Nutzer 1 weitergeleitet.
Auf den ersten Blick scheint das Konzept des digitalen Führerscheins sinnvoll zu sein, doch laut der Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann ermöglicht es sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe. Dabei tauschen Hacker einen QR-Code aus und leiten die Ausweisdaten über einen eigenen Server. Auf diese Weise kommen sie in den Besitz eines verifizierten Datensatzes. Für Betroffene ist es derweil „absolut nicht nachvollziehbar“, an wen die Ausweisdaten geschickt wurden. Diese könnten im Anschluss zum Zweck des Identitätsdiebstahls über das Darknet verkauft werden.
Drastische Maßnahmen seitens der Bundesregierung
Die Verantwortlichen des digitalen Führerscheins reagierten auf die Probleme rund um die neue ID Wallet-App, indem sie diese kurzerhand aus den Stores entfernen ließen. Auf der Seite der Bundesregierung heißt es dazu: „Um das System auf höhere Nutzlasten auszulegen und den Sicherheitshinweisen nachzugehen, werden in den nächsten Wochen umfangreiche weitere Tests durchgeführt.“ In „wenigen Wochen“ soll die Anwendung allerdings wieder verfügbar sein. Welche Vorteile sich durch den digitalen Ausweis ergeben, haben wir in einem separaten Beitrag erörtert:
Total bescheuert, manche dinge gehören nicht digital!
Führerschein, Ausweis & Bankdaten fix verlieren durch ein Man-in-the-Middle-Angriff & schon leidet man an einem identitätsdiebstahl ^^
Gegenfrage: Was hat CSU-Scheuer denn überhaupt erreicht? Außer Schäden in Milliardenhöhe für den Steuerzahler? Passiert, wenn das Bundesverkehrsministerium seit über 10 Jahren von Bayern gestellt wird.
Richtig. Die Bayern, die können ja nix. Doof nur, dass das Gros der anderen Bundesländer, voran Berlin, nur deren Geld ausgeben können.
Man muss sich auch den Tatsachen stellen. Wirtschaftlich, Bildungstechnisch und in Sachen Kriminalitätsbekämpfung (sowas wie Clans kennen die nicht) ist Bayern führend in Deutschland.
Was der unfähige Verkehrsminister Scheuer mit Wirtschaft, Bildung und Kriminalität zu tun hat schließt sich mir nicht ganz, also schön beim Thema bleiben, anstatt Bayern hochzuloben. Bin selber Bayer, aber das was Scheuer und teilweise auch seine CSU-Vorgänger betreiben ist weder schön, noch normal, sondern tatsächlich korrupt. Allein das Debakel mit Eventim und der PKW-Maut hat ’ne halbe Milliarde gekostet. Zum Abschied hat er seiner Heimat München dann noch ein Mobilitätszentrum geschenkt, für eine weitere halbe Milliarde. Das sind alles Steuergelder. Es geht hier nicht um (s)eine Partei, aber Scheuer ist wirklich der schlechteste Bundesminister der letzten Jahrzehnte.
https://www.zeit.de/2020/45/andreas-scheuer-mobilitaetszentrum-muenchen-opposition
Man hat es bis heute ja nicht mal geschafft, die App für den Corona-Impfnachweis, die zwar EU-weit gilt, auch in allen Ländern gleich aussehen zu lassen. DA macht man nicht eine, die es überall gibt sondern mehrere, die im jeweils anderen Land keiner mehr kennt.
Politiker schwingen wichtige Phrasen zum Thema Digitalisierung und schaffen es nicht mal vernünftige Software zur Verfügung zu stellen. Das ist organisatorisches Totalversagen und absolute Planlosigkeit . Und da sind die Bayern nicht besser oder schlechter als die Berliner (Flughafen, Wahlzettel) oder wir Österreicher und rot nit anders als schwarz oder andere Farben. Es sieht so aus, als ob man als Politiker so viel mit seinem eigenen Machterhalt zu tun hat, dass man sich um solche Kleinigkeiten einfach nicht mehr kümmern kann.
„Totales Versagen“
…grad Ihr müsst eine solche Überschrift bringen.
Im ersten Moment als ich das lesen musste, dachte ich, dass Ihr einen Bericht über Euch selber schreibt.