Einen so kurzen Lebenszyklus hatte wohl noch nie ein Fahrzeug-Modell eines Herstellers. Denn Renault will den erst 2021 vorgestellten Dacia Spring schon bald wieder verschwinden lassen. Das E-Auto, das sich wohl vor allem aufgrund seines niedrigen Preises gut verkauft, soll 2024 schon wieder Geschichte sein. Zwar gibt es den Spring schon für unter 22.000 Euro zu haben, womit das Elektroauto zu den günstigsten Modellen auf dem Markt gehört. Allerdings ist der Stromer im Crashtest mit nur einem Stern beinahe durchgefallen. „Es ist zynisch, dem Verbraucher ein bezahlbares grünes Auto anzubieten, wenn es um den Preis eines höheren Verletzungsrisikos bei einem Unfall geht“, sagte Euro NCAP Generalsekretär Michiel van Ratingen. Womöglich ist das auch der Grund, warum Renault beim Dacia Spring die Reißleine zieht.
Neues E-Auto für 2024
Gründe für das Aus des E-Autos der eigenen Marke Dacia, die seit einiger Zeit Renault gehört, nannte der Renault-Chef Luca de Meo nicht. Er kündigte jedoch einen Nachfolger an. Dieser soll den Dacia Spring bereits in zwei Jahren ablösen. Somit könnte die Tochtermarke des französischen Autobauers schon 2023 das neue Modell vorstellen.
Der Dacia Spring ist dann Geschichte. Dabei hat das E-Auto 2021 die Blicke auf sich gezogen. Denn auch wenn es mit 44 PS wahrlich kein PS-Monster ist, bietet es so manches Highlight. Mit den im praxisnahen WLTP-Test gemessenen 225 Kilometern eignet sich das E-Auto vor allem für Fahrer, die ausschließlich in der Stadt unterwegs sind. Neben der alltagstauglichen Reichweite, dem auffälligen Design und dem im Vergleich zu anderen E-Auto-Modellen niedrigen Preis will Dacia mit der Akku-Garantie punkten. Auf die Batterie gibt der Hersteller eine Garantie über acht Jahre oder 120.000 Kilometer Laufleistung.
Günstig, aber (zu) gefährlich
Doch der Preis ist für viele nicht der alles entscheidende Vorteil. Der Crashtest zeigte, dass alle Insassen eines Dacia Spring bei einem Unfall gefährdet sind. Bei einem versetzten Front-Aufprall etwa sind im Brustbereich des Fahrers schwere Verletzungen kaum zu vermeiden. Für den Beifahrer wird es sogar lebensgefährlich, wie der Test zeigte.
