Falschmeldungen sind in sozialen Netzwerken gang und gäbe. Angesichts der aktuellen Corona-Situation ist diese Tatsache jedoch besonders kritisch. So scheint es auch Facebook zu sehen, denn das Unternehmen hat seinen Messenger mit einem neuen Schutzmechanismus ausgestattet.
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„Covid-19 lässt sich mit Knoblauch bekämpfen.“ Das ist nur eine von hunderten Falschmeldungen, die in den vergangenen Monaten in Instant-Messaging-Diensten die Runden machten – und zwar eine der offensichtlicheren. Das Problem mit Falschinformationen im digitalen Zeitalter ist, dass diese nicht nur von den Verfassern verbreitet werden. Sie werden auch von Nutzer zu Nutzer weitergeleitet. Denn diese bemerken den geringen Wahrheitsgehalt solcher Nachrichten oftmals nicht und verschicken die „Fake News“ an ihre Freunde und Familie; welche wiederum dasselbe machen. Diesen Teufelskreis will Facebook nun mithilfe eines neuen Features durchbrechen.
Facebook Messenger: Weiterleiten-Funktion wird eingeschränkt
Am Donnerstag hat Facebook willentlich die Weiterleiten-Funktion in seinem Messenger eingeschränkt. Seitdem lassen sich Nachrichten nur noch an fünf Kontakte oder Gruppen auf einmal weiterleiten. Diese Maßnahme soll die Verteilung von Falschinformationen eindämmen. „Die Limitierung von Weiterleitungen ist eine effektive Methode, um die Verbreitung viraler Fehlinformationen und schädlicher Inhalte zu verlangsamen, die über das Potential verfügen, Schaden in der echten Welt anzurichten“, sagt dazu Facebook-Manager Jay Sullivan.
Die Zuversicht des Facebook-Managers könnte auf den durch Facebooks Tochterunternehmen WhatsApp gesammelten Erfahrungen beruhen. Denn in WhatsApp wurde ein solcher Schutzmechanismus bereits 2019 eingeführt. Im April 2020 haben die Entwickler diesen zudem noch weiter verschärft. Seither können WhatsApp-Nutzer häufig weitergeleitete Nachrichten, die mit einem Doppelpfeil-Symbol markiert sind – und somit bereits mehr als fünf Mal weitergeleitet wurden –, nur noch einzeln weiterleiten.
Ob Facebook auch diese Maßnahme im Laufe der Zeit übernehmen möchte, ist noch ungewiss. Möglich wäre es, denn wegen Covid-19 und den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA stehen Soziale Netzwerke und die mit ihrer Nutzung verbundenen Risiken aktuell im Rampenlicht.