Diesel und Benziner vernichtet: So günstig ist das E-Auto wirklich

3 Minuten
Ist das E-Auto wirklich so preiswert, wie es vielerorts behauptet wird? Kann es im Vergleich zu Benzinern und dem Diesel von einem Preisvorteil profitieren? Eine neue Analyse zeigt die tatsächlichen Preisvorteile auf. Und wer clever ist, kann noch mehr sparen.
E-Auto-Ladeanschluss vor einem Sonnenuntergang in der Nahaufnahme.
Wie günstig ist das E-Auto im Vergleich zu Benzinern und dem Diesel?Bildquelle: Microsoft Copilot

Das Elektroauto polarisiert. Die einen lieben das Fahrgefühl der agilen Stromer, andere kritisieren die langen Ladezeiten und die nicht selten geringe Reichweite von E-Autos auf der Langstrecke. Zuletzt sind auch die Kosten wieder stärker in den Fokus gerückt. Denn nachdem der Strompreis an öffentlichen Ladesäulen in den vergangenen Monaten vielerorts wiederholt erhöht wurde, sind die Preisvorteile für Ladestrom dahingeschmolzen wie ein halbes Pfund Butter in der Mittagssonne. Doch es geht auch preiswerter. Viel preiswerter. Wer sein E-Auto nämlich zu Hause laden kann, fährt mit einem E-Auto deutlich günstiger als mit einem Diesel oder Benziner. Das hat eine neue Analyse des Vergleichsportals Verivox ergeben.

E-Auto vs. Benziner vs. Diesel: Wer ist am günstigsten?

Im ersten Halbjahr 2024 lagen die durchschnittlichen Kraftstoffkosten von Benzinern demnach um 48 Prozent und von Dieselfahrzeugen um 40 Prozent über jenen für E-Autos. Wie die Experten von Verivox herausfanden, war es hierzulande zwischen Januar und Juni für durchschnittlich 7,19 Euro möglich, ein E-Auto über eine Distanz von 100 Kilometern zu bewegen. Dafür wurde ein Durchschnittsverbrauch von 20 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer und ein durchschnittlicher Haushaltsstrompreis von 35,96 Cent pro kWh zugrunde gelegt. Hochgerechnet auf eine jährliche Fahrleistung von 12.000 Kilometern liegen die Ladekosten bei 863 Euro.

Zum Vergleich: Benziner verbrauchen auf 100 Kilometer im Schnitt 7,7 Liter Sprit. Bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von knapp 1,79 Euro pro Liter im ersten Halbjahr 2024 fallen an der Tankstelle dafür Kosten von 13,77 Euro an. Das ergibt hochgerechnet auf 12.000 Kilometer Kraftstoffkosten in Höhe von 1.652 Euro. Etwas preiswerter sind (höher besteuerte) Diesel-Autos. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7 Litern pro 100 Kilometer und einem durchschnittlichen Dieselpreis in Höhe von knapp 1,71 Euro pro Liter ergaben sich laut Verivox pro 100 Kilometer Kosten in Höhe von 11,94 Euro respektive 1.433 Euro nach Hochrechnung auf 12.000 Kilometer Fahrleistung.

Ladesäulen lassen Preisvorteile verschwinden

Etwas anders sieht die Rechnung aus, wenn das E-Auto an öffentlichen Wechselstrom-Ladesäulen (AC) zur Aufladung vorfährt. Dann schmilzt der Preisvorteil gegenüber Benzin (-21 Prozent) und Diesel (-9 Prozent) förmlich dahin. An teuren Schnellladesäulen (DC / HPC) beträgt der E-Auto-Preisvorteil gegenüber Benzinern nur noch 6 Prozent. Wer einen Diesel fährt, ist im Vergleich zur Aufladung an Schnellladern sogar 8 Prozent günstiger unterwegs als mit einem E-Auto.

Teil der Wahrheit ist aber natürlich auch, dass neu zugelassene Elektroautos bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit sind. Ein weiterer Preisvorteil der Stromer, den man nicht vergessen sollte. Zudem lassen sich zu Hause Stromkosten sparen, wenn das Elektroauto über einen dynamischen Stromtarif geladen wird. Anbieter wie Tibber oder Awattar machen es dann möglich, das E-Auto besonders preiswert zu laden, wenn der Strom an der Strombörse besonders preiswert zu haben ist.

Zum Beispiel an sonnen- oder windreichen Tagen werden dann zu bestimmten Zeiten pro kWh nur noch 17 Cent oder sogar noch weniger fällig. Ein Preisvorteil, den man gut für das Aufladen des E-Autos nutzen kann. Noch mehr Geld spart, wer eine Solaranlage (im besten Fall mit einem Stromspeicher) für die E-Auto-Aufladung nutzen kann.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Kann der Autor bei einer Gelegenheit die Autoversicherungen für E-Autos vs. Verbrenner vergleichen?

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