Immer wieder vernimmt man: Dieser Autobauer gibt Verbrenner auf, jener Hersteller hält an Dieseln und Benzinern fest – andere fahren zweigleisig. Auf politischer Ebene ist jedoch klar, dass man aufgrund des Klimawandels den CO₂-Ausstoß minimieren will. Die EU geht einen Schritt nach vorn, sodass nun Konsens darüber herrscht, wie die Zukunft der Verbrenner aussehen soll.
Zukunft der Verbrenner: Das entschied die EU
Aus Brüssel vernimmt man derzeit klare Stimmen. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms „Fit for 55“ beschloss die EU-Kommission drastische Maßnahmen, um der CO₂-Reduktion näherzukommen. Das Ziel: Europa bis 2050 zum ersten Kontinent zu machen, der klimaneutral ist und verbleibende Emissionen auszugleichen. In Hinsicht darauf plant man soeben, bis 2035 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid 100 Prozent einzudämmen.
Denn bis dahin, genauer gesagt ab 2035, sollen neue Verbrenner dann verboten sein. Ebenso beabsichtigt die EU den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor alsdann für Autobauer abzustrafen. Stattdessen sollen ab 2035 nur noch neue Autos auf den Markt gebracht werden dürfen, die keine schädlichen Treibhausgase verbreiten oder synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) nutzen. Das heißt, dass Benziner und Diesel mit dem Beschluss faktisch vor dem Aus stehen. Die Elektromobilität wird indes als Zukunftslösung angedacht.
Diesel und Benziner todgeweiht?
Dass die EU den Beschluss verabschiedet, gilt als wahrscheinlich. Jüngst legte der niederländische Liberale Jan Huitema dem EU-Parlament den Gesetzesentwurf vor. 249 stimmten für Nein, 339 Abgeordnete für Ja – ein eindeutiges Ergebnis. Im weiteren Verlauf muss sich nun der Umweltausschuss mit etwaigen Änderungen beschäftigen sowie EU-Kommission und EU-Staaten auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen.
Realistisches Vorhaben?
Dass E-Autos die Heilsbringer für den Klimawandel respektive dessen Stopp sein sollen, ist schon lange klar. Dennoch fehlt es gerade in Deutschland noch deutlich an Infrastruktur. Ende 2020 ermittelte die Bundesregierung, dass in der Republik noch 440.000 öffentliche Ladepunkte gibt. Und auch auf den Straßen selbst sind Verbrenner nach wie vor vorherrschend, was auch eine aktuelle Statistik aus dem Jahr 2022 zeigt. Laut dem Marktforschungsinstitut Statista gab es in Deutschland Anfang 2022 knapp 620.000 zugelassene E-Autos. Dem entgegen stehen mehr als 31 Millionen Benziner und rund 15 Millionen Diesel.
Unklar ist, was etwa mit gebrauchten Verbrennern nach 2035 geschieht – ob etwa Privatleute ihren Wagen weiterhin verkaufen dürfen oder dann ebenfalls hohe Strafen winken.