Langsam aber sicher nährt sich die Odyssee rund um ein einheitliches Ladekabel ihrem Ende. Jahrelang wurde in Brüssel eine neue Regelung diskutiert. Sie soll Hersteller dazu verpflichten, kleinere und mittelgroße elektrische Geräte wie etwa Smartphones, Digitalkameras, Headsets und portable Spielekonsolen mit einem einheitlichen USB-Typ-C-Ladeport auszustatten. Doch plötzlich ging alles sehr schnell. Erst vor einigen Monaten setzte das Europäische Parlament ein klares Zeichen und stimmte mit 43 zu 2 Stimmen für die neue Regelung. Und nun findet sich bereits die nächste Hürde im Rückspiegel wieder. Zwar bleiben noch einige kleinere Fragen offen, doch ein Rückzieher ist bereits nahezu unmöglich. Insbesondere, da die Verantwortlichen endlich ein Datum nennen.
EU-Parlament und -Rat erzielten Einigung
Die beiden europäischen Organe, Parlament und Rat, haben heute eine Einigung erzielt. Die meisten kleinen und mittelgroßen elektronischen Geräte sollen bereits in im Herbst 2024 ausschließlich über USB-Typ-C geladen werden dürfen. Hersteller müssen ihre Produkte entsprechend umrüsten. Das Ziel ist es dabei, Verbrauchern regelmäßige Neukäufe von Ladegeräten zu ersparen. Dadurch sollen diese einerseits jährlich etwa 250 Millionen Euro sparen, andererseits soll der Elektroschrott reduziert werden.
Interessant ist, dass auch die Schnellladefunktion so weit es geht vereinheitlicht werden soll. Auf diese Weise sollen Verbraucher „ihre Geräte mit jedem kompatiblen Ladegerät mit der gleichen Geschwindigkeit aufladen können“. Zudem sollen Nutzer selbst entscheiden können, ob sie neue Produkte mit oder ohne Ladekabel erwerben. Es ist jedoch möglich, dass Pakete ohne Netzteil nicht weniger kosten, sondern Hersteller die Preise für Pakete mit inkludiertem Netzteil einfach zusätzlich anheben. Unter anderem Apple und Samsung liefern ihre neuen Smartphones unter dem Deckmantel des Umweltschutzes nämlich bereits jetzt ohne Ladegeräte und Ladekabel aus. Einem Bericht der Daily Mail zufolge sparte Apple auf diese Weise jedoch schätzungsweise über 6 Milliarden Euro ein, da der Hersteller seine Kaufpreise nicht entsprechend anpasste.
Unerwartete Mehrkosten für Apple-Nutzer
Besitzer von Android-Smartphones müssen mit Blick auf die neue Regelung keine großen Mehrkosten erwarten. Denn sämtliche Android-Hersteller statten ihre Handys bereits seit Jahren mit einem USB-C-Anschluss aus. Bei Apple sieht die Sache dagegen anders aus. Der Verkauf von Zubehör ist eines von Apples Standbeinen, wobei ein abgeschottetes System beziehungsweise eine spezielle Schnittstelle (Lightning) den Verkauf fördert. Daher wehrte sich das US-amerikanische Unternehmen zuletzt vehement gegen die neue EU-Regelung und betitelte diese als wenig zukunftsweisend. Diese würde die Innovation hemmen und dadurch „den Verbrauchern in Europa und auf der ganzen Welt schaden“. Nun müssen sich Apple-Nutzer darauf einstellen, ihr nächstes oder übernächstes Smartphone samt USB-Kabel und -Netzteil zu kaufen. Und speziell bei Apple kann dies schnell zusätzliche 50 bis 90 Euro bedeuten.
Wie geht es nun weiter?
In einem nächsten Schritt müssen Rat und Parlament dem Abkommen formell zustimmen. Anschließend tritt dieses bereits nach 20 Tagen in Kraft, wobei die Bestimmungen erst 24 Monate danach gelten. Notebook-Hersteller haben zudem satte 40 Monate Zeit, um sich der neuen Regelung anzupassen.
> Nun müssen sich Apple-Nutzer darauf einstellen, ihr nächstes oder
> übernächstes Smartphone samt USB-Kabel und -Netzteil zu kaufen. Und
> speziell bei Apple kann dies schnell zusätzliche 50 bis 90 Euro bedeuten.
Euer Ernst? Zusatzkosten? Ich schätze 90% aller Apple-Kunden haben bereits ein USB-Kabel und -Netzteil. Also wird eher das Gegenteil der Fall sein: keine Zusatzkosten, sondern weniger Kosten dank keiner Sonderkäbel bzw. -netzteile!
Schade, mit Speck versucht man ja bekanntlich Mäuse zu fangen. Große Überschrift und der wirklich relevante Teil steht dann im letzten Absatz. Zumal es den meisten Apple-Usern egal sein wird, wenn da Zusatzkosten auf sie zukommen, da dies es ja schon seht Jahren gewohnt sind, extra viel Geld aus zu geben. Und wer kein Original Zubehör kauft, für den gibt es inzwischen genug günstige und gute Alternativen.
USB 3.0 Stecker ist gut für den neuen Standard geeignet. Man kann die Stecker belibig rum wenden.
Wobei der Appels- Lightning- Stecker noch Idiotensicherer ist, speziel für Apple Nutzer entwickelt…
Dafür zu Wucherpreisen!
Liebe Fanboys, seht es doch als Vorteil: Wenn ihr irgendwo ohne Saft seid, wird jetzt endlich jemand „hier“ schreien, wenn ihr nach Ladegerät oder Powerbank fragt, denn 85-90 % der Leute werden dann zu euch kompatible Geräte haben. Und zur Not tut’s dann auch das Ladegerät eures Macbooks!
PS: Life-Hack noch gratis dazu: Man muss kein Ladegerät von Apple kaufen. Eines von Samsung oder Google tut’s dann nämlich auch. Und nein, das Ladegerät wird euch nicht ausspionieren.
Ein Ladekabel auf USB von Apple kostet 20 €…
Dafür gibt es woanders 4 oder mehr Ladegeräte mit Kabel…