Die Stromversorgung in Deutschland stellt Netzbetreiber und Energieanbieter vor große Herausforderungen. Einerseits möchte man möglichst viel günstigen und grünen Strom produzieren. Andererseits ist man jedoch darauf angewiesen, die Stromversorgung planen zu können und braucht Kraftwerke, die rund um die Uhr Strom liefern. Die Lösung für dieses Problem könnte um ein Vielfaches einfacher sein als bisher gedacht. Mit dem Strudelkraftwerk von Turbulent wäre es möglich bis zu viermal so viel Strom zu erzeugen, wie das komplette Land benötigt.
Wasserkraftwerk kann beinahe überall errichtet werden
Schon häufiger wurden Stimmen dafür laut, die Wasserkraft in Deutschland weiter auszubauen und dafür auch alte Stromerzeugungsanlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Mithilfe von Turbulents Strudelkraftwerk Vortex könnte das sogar realistisch umsetzbar sein. Denn die smarte Technologie lässt sich praktisch in jedem Fluss installieren – und das ohne einen Schaden für die dortige Fauna, wie das Unternehmen mit Zertifikaten nachweist. Alles, was man benötigt, ist eine kleine Abzweigung neben einem Gewässer, um die natürlichen Strudel im Wasser zu nutzen. Sie entstehen, wann immer ein senkrechter Abfluss vorhanden ist und können eine Turbine antreiben. Je nach Größe kann eine dieser Turbinen rund 15 bis 70 Kilowatt an Leistung generieren. Ihr Wirkungsgrad ist mit 60 Prozent keineswegs gering. Entscheidender ist jedoch, dass sich das Kraftwerk unkompliziert auch an entlegenen Orten errichten lässt. Dadurch könnten sogar kleine Kommunen mit günstigem Strom versorgt werden.
Einsetzbar ist das Strudelkraftwerk an allen Fließgewässern, die wenigstens ein Gefälle zwischen 1,5 und 5 Metern aufweisen. Zusätzlich sollte eine Durchflussgeschwindigkeit von 1,5 Kubikmetern pro Sekunde gegeben sein. Laut Turbulent ist die Turbine deutlich günstiger als traditionelle Wasserkraftwerke, sodass sie eine echte Konkurrenz für Solaranlagen mit Speichern darstellt. Insbesondere, da das Wasser rund um die Uhr fließt und somit weniger Schwankungen in der Stromproduktion gegeben werden. Verglichen mit anderen Wasserkraftwerken ist auch die Verletzungsgefahr für Fischbestände deutlich geringer.
Grüne Stromversorgung: vernachlässigtes Potenzial in Wasserkraft?
Wie der „World Small Hydropower Development Report 2022“ verrät, liegt das Potenzial allein für solche Kleinwasserkraft-Anlagen bei 222 Gigawatt weltweit. Berücksichtigt man, dass diese Energiequelle konstant zur Verfügung steht, ließen sich damit über 1.900 Terawattstunden an Strom pro Jahr erzeugen. Viermal so viel, wie Deutschland insgesamt verbraucht. Natürlich kann Deutschland nicht international Kraftwerke installieren, um den heimischen Bedarf zu decken. Mithilfe der Wasserkraft wäre es jedoch möglich, eine Grundlast an Stromerzeugung bereitzuhalten, die die Dunkelflauten von Solar und Wind ausgleichen könnte. Mit der passenden Kombination aus Wasser-, Wind- und Solarkraft mit ausreichend Speicherkapazitäten wäre langfristig günstiger und grüner Strom für Deutschland realisierbar. Allein in Deutschland beziffert man das Potenzial von großen Wasserkraftwerken auf 25 Terawattstunden pro Jahr.