Das Verbrenner-Aus ist beschlossen. Die Politik war sich sicher, dass Autofahrer ihre Benziner und Diesel entsorgen und ins E-Auto umsteigen. Doch: Pustekuchen. Die Deutschen haben keinen Bock auf Stromer. Fast 80 Prozent wollen kein Elektroauto und ihren Verbrenner so lange fahren, wie es geht. Und sogar diejenigen, die aufs Elektroauto umgestiegen sind, hassen es oftmals. Und nun rechnen Autoexperten vor, wie teuer ein E-Auto im Vergleich zum Verbrenner wirklich ist – mit allem Drum und Dran.
E-Auto kann mit Verbrenner nicht mithalten
Viele Autofahrer schreckt das Elektroauto nicht nur aufgrund zu hoher Strompreise ab. So ergab eine Analyse vor Kurzem: Wer einen Verbrenner hat, ist nicht nur hinsichtlich der Zeit beim Tanken gegenüber dem E-Auto im Vorteil. Es ist, trotz hoher Spritpreise, sogar günstiger. Das E-Auto unterwegs zu laden, wird in Deutschland immer teurer, so das erschreckende Fazit. Doch nicht nur alle, die auf Ladesäulen angewiesen sind, schrecken vor den Preisen zurück. Das E-Auto ist auch in der Anschaffung sehr teuer. Teurer, als ein neuer Benziner oder Diesel. Doch auf lange Sicht ist der Stromer doch sicher günstiger, oder? Die Experten vom ADAC haben jetzt nachgerechnet, ob sich der Umstieg wirtschaftlich lohnt.
→ Mit E-Auto gescheitert: Deutscher Autobauer ist Pleite
„Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell manchmal Elektroautos vorn, meist aber das vergleichbare Modell als Benziner oder Diesel“, lautet das Fazit der Auto-Experten. Wir können an dieser Stelle nicht alle Modelle aller Hersteller aufzeigen. Dafür hat der ADAC eine 23 Seiten lange Liste angefertigt. Aber einige beliebte Modelle zeigen: Verbrenner lohnen sich heute immer noch mehr, als ein E-Auto.
Diesel und Benziner oft immer noch besser
Vergleicht man etwa den VW ID.3 mit dem Golf 1.5 TSI und geht von einer Laufleistung pro Jahr von 15.000 Kilometern aus, kostet der ID.3 gut 62 Cent pro Kilometer. Der Golf mit Benzinmotor kommt auf rund 49 Cent. Beim Skoda Enyaq hat nur die günstigste Stromer-Version mit der kleinsten Batterie die Nase vor dem Verbrenner-Pendant Kodiaq. Bei allen anderen fünf Varianten ist der Benziner günstiger. Auch der Mercedes EQA, eines der beliebtesten Elektroautos in Deutschland, verliert gegen Diesel und Benziner und ist bei jeder Kilometerlaufleistung zwischen 10.000 und 30.000 Kilometern pro Jahr teurer.
→ Das E-Auto macht alles nur noch schlimmer: Deshalb ist das Verbrenner-Verbot sinnlos
Grundsätzlich lässt sich sagen: Bietet ein Autobauer ein Modell als Verbrenner und in einer Elektroversion an, ist der Verbrenner mit allen Kosten auf den Kilometer umgerechnet meist günstiger. Ob Kia Niro, Fiat 500 oder Citroën C4: Benziner und Diesel schlagen die Strom-Varianten. Lediglich bei Audi sind fast alle E-Auto-Modelle günstiger als ihre spritfressenden Kollegen.